Ethereum als "Industriemetall" der Kryptomärkte? Interesse seitens Institutioneller Investoren wächst
Während Bitcoin im Verlauf des Jahres bereits von vielen Größen der Finanzwelt öffentlichkeitswirksam diskutiert und in Portfolios aufgenommen wurde, erfuhr die zweitgrößte Kryptowährung Ethereum bisher eher wenig Aufmerksamkeit. Das scheint sich nun zu ändern.
Werte in diesem Artikel
Paul Tudor Jones Wette auf Bitcoin
Mit der Bekanntmachung, er habe ein bis zwei Prozent seines Kapitals in Bitcoin angelegt, wurde der legendäre Investor Paul Tudor Jones II (sein Vermögen wird auf 5,8 Milliarden US-Dollar geschätzt) zum Trendsetter für Großinvestoren und Finanzinstitutionen im Jahr 2020. Sein Auftritt bei CNBC zur Zeit des letzten Bitcoin Halvings im Mai veränderte die Art, wie Bitcoin in der Finanzwelt wahrgenommen wird und kann als ein Meilenstein für die Etablierung digitaler Währungen als Assetklasse festgehalten werden. Ethereum oder andere Kryptowährungen fanden bei diesem Auftritt keine Erwähnung und blickt man auf die vergangenen Monate zurück, lässt sich festhalten, dass Bitcoin seitdem das Medieninteresse klar dominierte. Trotz spannender Entwicklungen im Ethereum-Ökosystem wie "Decentralized Finance" (DeFi) oder der Start des Ethereum 2.0 Staking Contracts machte die zweitgrößte Kryptowährung kaum Schlagzeilen und es war schwer absehbar, ob und wann das vermehrte Interesse seitens institutioneller Investoren an Bitcoin auch auf Ethereum überschwappen würde. Das Ethereum-Netzwerk ist deutlich jünger und im Hinblick auf die lange Roadmap für das 2.0 Upgrade auch weniger resilient und beständig als die fast 12 Jahre alte Bitcoin Blockchain. Zudem füllt der in seiner Gesamtmenge begrenzte Bitcoin im Moment eine Nische aus, die äußerst gefragt ist: Er wird als möglicher Hedge gegen die heiß laufenden Gelddruckmaschinen der Zentralbanken angesehen.
Jones erweitert seinen Ausblick auf die Zukunft von Kryptowährungen
In der vergangenen Woche trat Tudor Jones allerdings wieder vor die Kamera und gewährte tiefere Einblicke in seine These zu Kryptowährungen für die kommenden Jahrzehnte. Dieses Mal sprach der Hedgefond Manager bei Yahoo! Finance nicht nur über Bitcoin, sondern zeichnete das Bild einer neuen Assetklasse, die das digitale Pendant zu den globalen Metallmärkten werden könnte: Bitcoin habe in diesem Modell die Stellung von Gold als Edelmetall und Wertspeicher inne. Bitcoin sei der "First Mover" mit historischer Integrität im Bereich der digitalen Währungen und sein limitierter Supply prädestiniere ihn für diese Rolle. Ethereum hingegen könne sich in Zukunft vergleichbar mit Industriemetallen wie Kupfer, Palladium oder Aluminium verhalten, die in der Produktion Verwendung finden. Stablecoins (von denen viele über das Ethereum-Netzwerk transferiert werden), so Tudor Jones weiter, könnten in Zukunft in die Kategorie der "transaktionalen Kryptos" fallen und ihren Platz neben den digitalen Währungen der Zentralbanken einnehmen.
Mitte September erreichte der Anteil an Umsatz, den Ethereum Miner durch Netzwerktransaktionsgebühren erzielten einen historischen Höchststand von 75%. Die Nachfrage wurde vor allem durch neuartige dezentralisierte Börsen und Decentralized Finance Anwendungen getrieben. (Quelle: glassnode.com)
Zahl der Investoren mit Fokus auf Ethereum wächst
Das wachsende Interesse an Ethereum und am Altcoin-Sektor generell lässt sich auch andernorts beobachten. So berichtete der Managing Director von Grayscale Investments, Michael Sonnenshein, dem führenden Finanzinformationsdienstleister Bloomberg, dass es unter den Investoren in Grayscales Fonds vermehrt Klienten gibt, die ausschließlich in Ethereum investieren. Dies sei ein Trend, der sich im Verlauf des Jahres abgezeichnet habe. Im dritten Quartal zählte Grayscale durchschnittliche wöchentliche Zuflüsse von 15,6 Millionen US-Dollar in ihren "Ethereum Trust". Demgegenüber stehen wöchentliche Einlagen von 55,3 Millionen US-Dollar in den immer noch beliebteren "Bitcoin Trust".
Die Anzahl an ETH, die zum Staking im Contract für das kommende Ethereum 2.0 Upgrade deponiert wurden, steigt stetig an und erreichte am Wochenende einen Wert von über 1.140.000 ETH. Das entspricht momentan einem Gegenwert von etwa 675.000.000 US-Dollar. (Quelle: glassnode.com)
Zum Unmut vieler "Bitcoin-Maximalisten" (Mitglieder der Krypto-Gemeinschaft, die keine Kryptowährung neben Bitcoin als legitim und überlebensfähig ansehen) äußerte sich außerdem einer der wichtigsten Stichwortgeber rund um das Narrativ von Bitcoin als Rettungsboot in globalen Krisen, Real Visions CEO Raoul Pal, kürzlich zur Debatte um sogenannte "Shitcoins" (eine abwertende Bezeichnung für den Altcoin-Sektor): "Wenn ihr sie Shitcoins nennt, will ich mehr darüber wissen", postulierte Pal kürzlich in einem Interview mit dem Investor und Krypto-Journalisten Anthony Pompliano. "Denn ich weiß dort gibt es Gelegenheiten, weil ihr euch dumm verhaltet. Vielleicht liegt ihr richtig, aber ihr seid engstirnig. Und wenn ich jemandem gegenüber stehe, der engstirnig ist, kann ich die Oberhand gewinnen."
Handeln Sie Bitcoin, Ethereum & Co auf der Börse Stuttgart Digital Exchange Die Börse Stuttgart Digital Exchange (BSDEX) bietet als einzige Krypto Exchange eine Handelsplattform "Made in Germany". Neben niedrigen Entgelten und der Verwahrung der Kryptowerte bei einem deutschen Kryptoverwahrer, bietet die BSDEX ein technisch sicheres und transparentes Umfeld für den Handel von Kryptowerten in Deutschland. Handeln Sie auf der BSDEX die Währungen Bitcoin, Ethereum, Litecoin und XRP für niedrige Transaktionsentgelte von max. 0.35% pro Trade. Keine versteckten Kosten. Als Finanzen.net Leser erhalten Sie exklusiv €25 Prämie bei Kontoeröffnung. Jetzt exklusiv €25 Neukundenprämie sichern..
Weitere News
Bildquellen: Lightboxx / Shutterstock.com, glassnode.com, glassnode.com