Im ersten Quartal

Commerzbank-Aktie freundlich: Commerzbank bucht hunderte Millionen Euro Rückstellungen und sortiert Aufsichtsrat neu

01.04.21 20:10 Uhr

Commerzbank-Aktie freundlich: Commerzbank bucht hunderte Millionen Euro Rückstellungen und sortiert Aufsichtsrat neu | finanzen.net

Die Commerzbank hat den sozialverträglichen Abbau von 1.700 Vollzeitstellen bis Ende 2021 über ein Freiwilligenprogramm mit dem Gesamtbetriebsrat vereinbart.

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Es würden Rückstellungen von insgesamt rund 470 Millionen Euro im ersten Quartal gebucht, teilte das Frankfurter Geldhaus mit.

Die Commerzbank sieht sich auf einem guten Weg zu den angestrebten Kostensenkungen im Rahmen der Strategie 2024. "Das Freiwilligenprogramm ist ein wichtiger Schritt in Richtung des erforderlichen Stellenabbaus", sagt Personalvorständin Sabine Schmittroth. "Wir stellen damit schnell Instrumente zur Verfügung, die bereits im kommenden Jahr die Kostenbasis senken." Im Rahmen des Programms werden berechtigten Mitarbeitern ab Juli Aufhebungsvereinbarungen angeboten. Mitarbeiter, die das Freiwilligenprogramm nutzen, verlassen die Bank zum Jahresende.

Die Restrukturierungsaufwendungen im ersten Quartal sind größtenteils Folge des Stellenabbaus. Darüber hinaus werden Kosten insbesondere für den Umbau im Ausland sowie für Immobilien gebucht. Insgesamt hatte die Bank im Rahmen der Strategie 2024 angekündigt, rund 1,8 Milliarden Euro für die Restrukturierung aufzuwenden. Inklusive der Rückstellungen für das Freiwilligenprogramm sind damit rund 1,4 Milliarden Euro bereits gebucht.

Commerzbank sortiert Aufsichtsrat neu - Hauptversammlung am 18. Mai

Nach Personalquerelen im Aufsichtsrat hat die Commerzbank das Kandidatentableau für ihr Kontrollgremium vervollständigt. Bei der nun auf den 18. Mai terminierten Hauptversammlung sollen die Aktionäre die neuen Aufsichtsräte wählen, wie der Frankfurter MDAX-Konzern am Donnerstagabend mitteilte.

Auf den künftigen Vorsitzenden des Aufsichtsrates hatte sich das Kontrollgremium bereits am Wochenende verständigt: Helmut Gottschalk (69), ehemals Aufsichtsratschef der genossenschaftlichen DZ Bank, soll den Posten nach dem krankheitsbedingten Rückzug von Hans-Jörg Vetter übernehmen.

Hoffnungen auf die Vetter-Nachfolge hatte sich auch der ehemalige Vorstandssprecher und Aufsichtsratschef der Bank HSBC Trinkaus & Burkhardt, Andreas Schmitz, gemacht. Doch Schmitz, der erst Anfang des Jahres in den Commerzbank-Aufsichtsrat eingezogen war, kam nicht zum Zug und legte sein Mandat in der vergangenen Woche mit sofortiger Wirkung nieder. Wegen der vakanten Aufsichtsratsposten hatte die Bank die für den 5. Mai geplante Hauptversammlung verschoben.

Neu in den Aufsichtsrat der Bank, deren größter Anteilseigner seit der Finanzkrise 2008/2009 der deutsche Staat ist, sollen außer Gottschalk die Unternehmensberaterin Daniela Mattheus, die frühere Telekom-Managerin Caroline Seifert und das frühere DZ-Bank-Vorstandsmitglied Frank Westhoff gewählt werden..

Mit dem Versand der Einladung zur Hauptversammlung werde noch ein vierter Kandidat der Anteilseigner vorgeschlagen werden, der aus formalen Gründen noch nicht habe benannt werden können.

Die Unruhe im Aufsichtsrat kommt für die Commerzbank zur Unzeit. Das Institut hat ohnehin turbulente Monate hinter sich. Im Sommer erklärten der damalige Vorstandschef Martin Zielke und der damalige Aufsichtsratschef Stefan Schmittmann nach harscher Kritik von Investoren ihren Rücktritt - das Geldhaus stürzte in eine Führungskrise.

Seit Jahresbeginn führt der langjährige Allianz-Manager Manfred Knof den Vorstand und brachte einen harten Sparkurs auf den Weg. Die Zahl der Vollzeitstellen soll konzernweit bis Ende 2024 von knapp 40 000 auf 32 000 zusammengestrichen werden. Das Filialnetz in Deutschland wird auf 450 Standorte fast halbiert. Nach einem Milliardenverlust 2020 peilt das Institut zumindest im Tagesgeschäft im laufenden Jahr wieder schwarze Zahlen an.

Commerzbank-Aktien letztlich höher

Die Aktien der Commerzbank haben am Donnerstagnachmittag ihre Gewinne kurzzeitig vollständig abgegeben und sind in die Verlustzone gedreht. Schlussendlich stand wieder ein kleines Plus von 0,23 Prozent auf 5,24 Euro zu Buche. Auslöser waren Aussagen zu Rückstellungen im ersten Quartal.

FRANKFURT (Dow Jones / dpa-AFX)

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