Identität in Gefahr

Snapchat-Kopie: Warum Facebooks Konzernstrategie nach hinten losgehen könnte

21.03.17 11:32 Uhr

Snapchat-Kopie: Warum Facebooks Konzernstrategie nach hinten losgehen könnte | finanzen.net

Treue Facebook- und Instagram Nutzer haben den Zusammenhang schon längst erkannt: Facebook und seine Tochter-Apps passen sich immer mehr dem Konkurrenten Snapchat an. Doch genau das könnte Facebook nun zum Verhängnis werden.

Werte in diesem Artikel

Vor viereinhalb Jahren nahm Facebook-Chef Mark Zuckerberg Kontakt zu dem bis dato wenig bekannten Evan Spiegel auf: "Hey Evan, ich bin ein großer Fan davon, was du mit Snapchat anstellst. Ich würde mich sehr freuen, Dich kennen zu lernen und deine Vision zu hören."

Wer­bung

Was als harmlose Kontaktaufnahme begann, hatte einen handfesten, geschäftlichen Hintergrund: Zuckerberg hatte das Potenzial von Snapchat erkannt und wollte Spiegel dazu überreden, seine Snapchat-App an Facebook zu verkaufen. Drei Milliarden Dollar wollte Zuckerberg auf den Tisch legen - doch bei den Snapchat-Gründern Evan Spiegel und Bobby Murphy biss er auf Granit. Mark Zuckerberg änderte daraufhin seine Strategie.

Konterversuche laufen zunächst ins Leere

Seitdem versucht Mark Zuckerberg den Gründern von Snapchat ihren Erfolg streitig zu machen. Zunächst warf Facebook eigene Apps auf den Markt, die einige elementare Funktionen von Snapchat aufgriffen. Doch Slingshot und Poke scheiterten.

Wer­bung

Da eine Imitation von Snapchat offenbar wenig erfolgversprechend war, änderte Zuckerberg seine Strategie und begann, sich auf seine bereits erfolgreichen Apps zu konzentrieren und diese mit neuen Funktionen zu versehen. Instagram, ein Zukauf von Facebook, bekam die Story-Funktion spendiert - ein Kernelement von Snapchat. Das Feature wurde von den Usern begeistert aufgenommen, erstmals musste Snapchat einen Rückgang der eigenen Nutzerzahlen hinnehmen.

Mit Facebook und Whatsapp hoch hinaus

Den Überraschungserfolg mit Instagram wollte Zuckerberg ausbauen. Auch die Messenger-App Whatsapp wurdee mit der Story-Funktion ausgestattet, zudem wurden der App neue Filter- und Bearbeitungsfunktionen spendiert.

Wer­bung

Durch die Maßnahmen hat sich der Facebook-Gründer mit seinen Apps zu einem ernstzunehmenden Snapchat-Konkurrenten entwickelt. Die hohen Userzahlen bei Instagram, Whatsapp und Facebook sorgen für eine rasante Verbreitung der Features.

Facebook-Identität wird undeutlich

Doch trotz der jüngsten Erfolge: Snapchat-Chef Evan Spiegel scheint in dem größten sozialen Netzwerk Facebook keinen Angstgegner zu sehen. Denn unter Facebook-Anlegern und Experten regt sich inzwischen auch Unmut über die Strategie, die Zuckerberg mit seinen Apps fährt. Möglicherweiser vergrault Facebook mit seiner Anti-Snapchat Strategie mehr Nutzer, als dazu gewonnen werden können.

Denn Facebooks eigene Identität leidet möglicherweise unter der Obsession, Snapchat aus dem Markt zu drängen. Im Facebook-Messenger stehen inzwischen Filter- und Bearbeitungsfunktionen zur Verfügung, die denen von Snapchat gleichen. Die Einführung der Story-Funktion im Messenger stößt zudem erstmals auf Ablehnung seitens der Nutzer, die das Feature als überflüssig erachten. Möglicherweise muss sich Facebook wieder mehr auf das besinnen, was das soziale Netzwerk ausmacht.

Dreht Snap an der Börse den Spieß um?

Während Facebook häufig Features von Snapchat hinterherläuft, hat der Technologieriese an der Börse die Nase vorn. Snapchat hat zwar einen mega-erfolgreichen Börsengang aufs Parkett gelegt, doch bereits nach wenigen Handelstagen setzte am Markt Ernüchterung ein - inzwischen notiert der Snap-Anteilsschein nur leicht über dem Ausgabepreis.
Diese Entwicklung dürfte Facebook bekannt vorkommen, denn als das soziale Netzwerk im Mai 2012 sein Börsendebüt feierte, schlug nach einem Hype beim IPO ebenfalls bereits kurze Zeit später die Realität zu - die Facebook-Aktie stürzte spektakulär ab. Erst eine genauere Ausrichtung der Konzernstrategie hat die Anleger schließlich überzeugt und der Aktie wieder auf die Beine und zu einem wahren Höhenflug verholfen. Seit dem Börsengang hat der Anteilsschein an der NASDAQ mehr als 260 Prozent zugelegt und wird auf Rekordhoch gehandelt. Die Entwicklung am Markt ist jedoch eine Spiegelung der Konzernstrategie - und eben die gerät durch die permanente Imitation von Snapchat in Gefahr.

Möglicherweise ist Evan Spiegel dann der große Gewinner. Sollte sein Unternehmen eine ähnliche Kursentwicklung nachvollziehen wie Facebook, dürfte dies dem Snap-Chef wohl nur recht sein.

Redaktion finanzen.net

Ausgewählte Hebelprodukte auf Meta Platforms (ex Facebook)

Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Meta Platforms (ex Facebook)

NameHebelKOEmittent
NameHebelKOEmittent
Wer­bung

Bildquellen: David Ramos/Getty Images, FLDphotos / istockphoto

Nachrichten zu Meta Platforms (ex Facebook)

Wer­bung

Analysen zu Meta Platforms (ex Facebook)

DatumRatingAnalyst
10.01.2025Meta Platforms (ex Facebook) BuyUBS AG
09.01.2025Meta Platforms (ex Facebook) OutperformBernstein Research
06.01.2025Meta Platforms (ex Facebook) BuyJefferies & Company Inc.
20.12.2024Meta Platforms (ex Facebook) OutperformRBC Capital Markets
20.11.2024Meta Platforms (ex Facebook) BuyJefferies & Company Inc.
DatumRatingAnalyst
10.01.2025Meta Platforms (ex Facebook) BuyUBS AG
09.01.2025Meta Platforms (ex Facebook) OutperformBernstein Research
06.01.2025Meta Platforms (ex Facebook) BuyJefferies & Company Inc.
20.12.2024Meta Platforms (ex Facebook) OutperformRBC Capital Markets
20.11.2024Meta Platforms (ex Facebook) BuyJefferies & Company Inc.
DatumRatingAnalyst
02.02.2023Meta Platforms (ex Facebook) HaltenDZ BANK
27.10.2022Meta Platforms (ex Facebook) NeutralJP Morgan Chase & Co.
28.07.2022Meta Platforms (ex Facebook) NeutralJP Morgan Chase & Co.
21.07.2022Meta Platforms (ex Facebook) NeutralJP Morgan Chase & Co.
29.06.2022Meta Platforms (ex Facebook) NeutralJP Morgan Chase & Co.
DatumRatingAnalyst
12.05.2022Meta Platforms (ex Facebook) HoldHSBC
05.12.2019Facebook ReduceHSBC
31.01.2019Facebook SellPivotal Research Group
31.10.2018Facebook SellPivotal Research Group
12.10.2018Facebook SellPivotal Research Group

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Meta Platforms (ex Facebook) nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"