Valeo-Aktie etwas höher: Valeo fordert staatliche Unterstützung für europäische Autobranche
Der französische Autozulieferer Valeo pocht wegen des harten Wettbewerbs und hoher Kosten in Europa auf staatliche Unterstützung.
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"Es muss schnell etwas getan werden, um die europäische Industrie wettbewerbsfähig zu halten", sagte Valeo-Chef Christophe Périllat am Dienstag auf der Auto- und Verkehrsmesse IAA in München. Seit dem Kriegsausbruch in der Ukraine habe Europa einen Wettbewerbsnachteil. "Bisher war es für westliche Anbieter möglich, das wettzumachen mit Technologie- und Größenvorteilen. Die Energiepreise sind aber Grund zur Sorge für europäische Branchenunternehmen, auch für uns, in Frankreich und in Deutschland", sagte der Manager im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX.
Den aufziehenden Wettbewerb zwischen deutschen und chinesischen Autobauern sieht der Chef des Continental-Rivalen naturgemäß gelassen. "Für uns geht es im Wettbewerb um Technologie und Kosten", sagte Périllat. "Es ist entscheidend, ob wir den richtigen Anteil am Geschäft mit den chinesischen Anbietern haben - und den haben wir. Sie repräsentieren etwas mehr als die Hälfte des chinesischen Marktes. Und sie stehen dabei für knapp die Hälfte unserer Umsätze in China."
Dass der aktuell tobende Preiskampf bei Elektroautos in China auf die günstigen Fahrzeugsegmente beschränkt bleibt, glaubt der Manager nicht. "Chinesische Autos werden besser und besser. Jeder Autobauer versucht ohnehin, die Angebotspalette zu verbessern und bessere Autos anzubieten. Auch die chinesischen Autobauer werden wohl irgendwann in das Premiumsegment streben", sagte er. Vor allem Massenhersteller Volkswagen leidet unter der Billigkonkurrenz von chinesischen Elektroautoanbietern. BMW und Mercedes-Benz wähnen sich größtenteils immun, weil sie vorwiegend in höheren Preisklassen in China unterwegs sind. Allerdings hatte auch Mercedes im vergangenen Jahr die Preise für sein teures Elektroflaggschiff EQS senken müssen.
Périllat sieht weiter große Chancen für sein Unternehmen bei der Umfelderkennung von Autos mittels sogenannter Lidar-Technik. Mit Bosch und ZF waren zuletzt zwei große deutsche Hersteller aus der Entwicklung der Technik ausgestiegen, die Laserstrahlen nutzt, um Gegenstände automatisch vom Fahrzeug erkennen zu lassen. Valeo habe seit 13 Jahren kontinuierlich in die Technik investiert. "Es ist eine komplexe Technologie, die eine ständige Anstrengung erfordert, um alle Schwierigkeiten auszuräumen. Es ist schwierig für Firmen, die nicht tief und beständig an dem Thema arbeiten."
Der Markt für Lidar forme sich gerade erst und sei aktuell noch nicht riesig. "Für unsere neueste Lidar-Version haben wir derzeit über eine Milliarde Euro an Aufträgen in petto mit einigen Kunden. Wir haben genug investiert, um einer der Gewinner in diesem Feld zu sein", sagte Périllat. Auch Conti bietet eine Technik namens Flash-Lidar an. Valeo beschäftigt in Deutschland 8800 seiner knapp 110 000 Mitarbeiter.
Im EURONEXT-Handel notiert die Valeo-Aktie zeitweise 0,28 Prozent fester bei 17,79 Euro.
/men/ngu/stk
MÜNCHEN (dpa-AFX)
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