HSBC DAX (daily) - Wiederholt sich die Geschichte?
Wiederholt sich die Geschichte?
Regelmäßige Leser des „Daily Trading“ wissen, dass wir zur Einschätzung der Situation an den Aktienmärkten gerne auch das Sentiment unter die Lupe nehmen. Nachdem die wöchentliche Umfrage der „American Association of Individual Investors“ bereits letzte Woche interessante Details zu Tage förderte, lohnt diesmal der Blick noch mehr: So hat der Anteil der Bullen unter den US-Privatanlegern vom tiefsten Stand des Jahres ausgehend nochmals Federn lassen müssen. Damit notiert diese Unterkomponente auf dem niedrigsten Stand seit März 2009. Mit einem Anteil von 57 % erreicht inzwischen auch das Bärenlager Extremniveaus. Per Saldo ist von Optimismus keine Spur, vielmehr wird die Stimmung sehr stark vom Pessimismus bestimmt. Bekanntlich stirbt die Hausse aber erst in der Euphorie und nicht in der Skepsis! Insgesamt stellt die Stimmungslage einen guten Nährboden für eine weitergehende Aufwärtsbewegung dar. Als zusätzlicher Kurstreiber könnten sich die versagenden Topformationen bei den US-Aktienindizes erweisen (siehe Analyse unten). Bereits im Juli 2009 hatte eine versagende S-K-S-Formation als Katalysator für den Hausseimpuls von 4.600 auf 6.000 Punkte fungiert. Wir sehen gute Chancen, dass sich die Geschichte wiederholt …
DAX® (daily)
Gerät unter Druck
Unser vorsichtiges Szenario scheint sich für den Euro-BUND-Future zu bewahrheiten. Gestern zeigte das Rentenbarometer zwar eine volatile Entwicklung, letztlich setzten sich aber die Bären durch. Dabei mussten die jüngsten Tiefpunkte bei 129,05/128,98 preisgegeben werden, wodurch aus Sicht des Stundencharts eine kleine Topformation vervollständigt wurde. Das rechnerische Abschlagspotential aus der negativen Weichenstellung muss auf rund 80 Ticks taxiert werden. Damit steht perspektivisch ein Bruch des Unterstützungsbündels aus der 38-Tages-Linie (akt. bei 128,80) und der Parallelen (akt. bei 128,72) zum Aufwärtstrend seit Juni 2009 zu befürchten, zumal der trendfolgende MACD auf Tagesbasis sein jüngstes Einstiegssignal sofort wieder negiert hat und aktuell „short“ positioniert ist. Ein Rückfall in den beschriebenen Trendkanal wäre nochmals ein deutliches Warnsignal an die Adresse allzu sorgloser Rentenmarktbullen. Den nächsten Auffangbereich auf der Unterseite stellt die Kombination aus dem Tief vom 27. Mai und dem Hoch vom 6. Mai bei 128,11/127,99 dar.
Euro-BUND-Future (daily)
Der Juli 2009 als Blaupause?
Damals wie heute drohten beim S&P500 klassische Topformationen. Im Juli 2009 wurde eine obere Umkehrformation aber schnell negiert. Diese Weichenstellung ist nun exakt das Szenario, auf das die Bullen aktuell wieder hoffen. Schließlich sorgt die Rückeroberung der Tiefpunkte vom Februar bzw. Mai 2010 bei 1.041/45 Punkten sowie der erneute Sprung über den Abwärtstrend seit Oktober 2007 (akt. bei 1.045 Punkte) dafür, dass die jüngste S-K-S-Formation – definiert durch die Hochpunkte bei 1.150/1.220/1.131 Punkten – zu den Akten zu legen ist. Auf solche versagenden Formationen folgte in der Vergangenheit regelmäßig ein dynamischer Bewegungsimpuls in die Gegenrichtung. Die nächste wichtige Anlaufmarke markiert der seit Ende April bestehende Abwärtstrend (akt. bei 1.105 Punkten), bevor die 200-Tages-Linie (akt. bei 1.112 Punkten) in den Fokus rückt. Ein Spurt über diese Widerstandszone würde u. E. den Boden für einen Anlauf auf das bisherige Jahreshoch bei 1.220 Punkten bereiten. Auch wenn wir deutliche Parallelen zu der Situation von vor einem Jahr sehen, sollten neue Longengagements konsequent auf Basis des jüngsten Verlaufstiefs bei 1.011 Punkten abgesichert werden.
S&P500 (daily)
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