Zollrisiko unterschätzt? Deutsche Bank warnt vor Turbulenzen am Aktienmarkt

Noch rund zwei Wochen haben die EU und die Vereinigten Staaten Zeit, ein Handelsabkommen zu schließen. Deutsche Bank-Experten warnen vor einer Nicht-Einigung.
Werte in diesem Artikel
• Deutsche Bank warnt vor einer heftigen Marktreaktion
• Zollultimatum läuft aus
• Kombination aus Zöllen, Arbeitsmarktdaten und Zinspolitik könnte Märkte erschüttern
Die Frist für die Einführung neuer Zölle läuft am 1. August ab. US-Präsident Donald Trump, der seit seiner Amtsübernahme im Weißen Haus global eine erratische Zollpolitik verfolgt, hat zuletzt den Druck auf die Europäische Union erhöht. Die Deutsche Bank warnt in diesem Zusammenhang vor Gefahren für die Märkte.
EU und USA in Verhandlungen
Donald Trump inmitten laufender Verhandlungen mit der EU die Gangart verschärft und angekündigt, Importe aus der EU ab 1. August mit einem Zoll in Höhe von 30 Prozent belegen zu wollen. Die Europäische Union setzt weiter darauf eine Verhandlungslösung zu finden, macht sich aber auch für den Ernstfall bereit: Es wurde eine Liste möglicher Gegenzölle erstellt für den Fall, dass die Verhandlungen kein für beide Seiten befriedigendes Handelsabkommen zur Folge haben werden. Die Liste umfasst industrielle Einfuhren im Wert von etwa 77 Milliarden US-Dollar, darunter Flugzeuge, Maschinen, Chemikalien, Kunststoffe und medizinische Geräte, sowie landwirtschaftliche Erzeugnisse und Lebensmittel wie Obst und Gemüse, Wein, Bier und Spirituosen im Wert von etwa 7 Milliarden Dollar.
Deutsche Bank warnt vor Sorglosigkeit der Märkte
Die Börsen hatten die neuesten Entwicklungen im Zolldrama zunächst weitgehend unaufgeregt zur Kenntnis genommen - ein Umstand, der den Experten der Deutschen Bank offenbar Sorgen macht. "Die Märkte preisen diese höheren Zölle eindeutig nicht ein, und wir werden das Ergebnis möglicherweise erst in den letzten Stunden erfahren", schrieben Analysten des Finanzhauses "Investing" zufolge und fügten hinzu, dass die Folge "eine sehr heftige Marktreaktion und erhöhte Volatilität" sein könnte.
Dabei ist es nicht allein das Auslaufen der Deadline für eine Handelseinigung, die den Experten dabei Sorge bereitet. Die Frist für die Zollbestimmungen, gepaart mit einem US-Arbeitsmarktbericht am selben Tag, stelle eine gefährliche Konstellation dar, die an die Marktturbulenzen Ende Juli und Anfang August 2024 erinnere, heißt es von Seiten der Analysten weiter.
Weitere Risiken für die Märkte
Verschärft würden diese Risiken durch bereits hohe Renditen langfristiger US-Staatsanleihen, betonen sie. "Es bräuchte einen geringeren Sprung, um in problematisches Terrain zu geraten, das die Ängste hinsichtlich der Fiskalpolitik neu entfacht".
Ein schwacher Arbeitsmarktbericht nach den neuen Zöllen könnte die Angst vor einer US-Rezession leicht wieder aufflammen lassen. Im Zeitraum rund um das Auslaufen der Zollfrist sehen die Experten zudem noch weitere potenzielle Gründe für erhöhte Marktvolatilität und verweisen Investing zufolge dabei auf den Fed-Entscheid, denn die nächste Leitzinsentscheidung soll kurz vor dem Auslaufen des Zollultimatums fallen. Hinzu kämen ihrer Ansicht nach die Rückzahlungsankündigung des US-Finanzministeriums und die Veröffentlichung des BIP für das zweite Quartal, die alle in derselben Woche erfolgen sollen und weitere Marktschwankungen mit sich bringen könnten.
Angesichts der starken Diskontierung des neuen Zolltermins durch die Märkte", so die Deutsche Bank, "bewirkt dies eine Schlüsselphase mit Ereignisrisiken zum Monatsende."
Redaktion finanzen.net
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25.04.2024 | Deutsche Bank Equal Weight | Barclays Capital |
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