Hohe Strafe

Daimler droht offenbar Diesel-Bußgeld in Milliardenhöhe - Aktie dreht ins Minus

12.08.19 17:55 Uhr

Daimler droht offenbar Diesel-Bußgeld in Milliardenhöhe - Aktie dreht ins Minus | finanzen.net

Der Daimler-Konzern muss laut einem Pressebericht in der Dieselaffäre mit einem Milliardenbußgeld durch die Staatsanwaltschaft Stuttgart rechnen.

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Die Behörde wolle wegen manipulierter Dieselautos in Kürze ein Bußgeld zwischen 800 Millionen und einer Milliarde Euro verhängen, berichtete der "Spiegel" am Freitag unter Berufung auf eigene Informationen. Der Bußgeldbescheid soll dem Magazin zufolge im September oder Oktober kommen. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Stuttgart sagte auf Nachfrage lediglich, das Bußgeldverfahren solle bis Ende des Jahres abgeschlossen werden. Daimler kooperiert laut einer Sprecherin mit den Behörden, wollte sich aber zu laufenden Verfahren nicht weiter äußern.

Im zweiten Quartal hat Daimler für behördliche und gerichtliche Verfahren rund um Dieselfahrzeuge von Mercedes-Benz in der Pkw- und der Vans-Sparte zusammen rund 2,4 Milliarden Euro zurückgestellt. Zweimal kurz hintereinander musste der neue Konzernchef Ola Källenius unter anderem deswegen die Gewinnprognose des DAX-Konzerns senken.

Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hatte im Juni einen Pflichtrückruf für rund 60 000 Diesel-Geländewagen vom Typ Mercedes-Benz GLK 220 angeordnet. Im August 2018 hatte die Behörde bereits den Rückruf für europaweit 690 000 Diesel angewiesen, darunter für 280 000 Fahrzeuge in Deutschland. Auch in den USA ermitteln Behörden, ob Daimler gegen Abgasgesetze verstoßen hat. Womöglich drohen dem Konzern hier auch hohe finanzielle Belastungen.

In Deutschland haben bereits der Autobauer Volkswagen sowie die Töchter AUDI und Porsche Bußgelder im Dieselskandal bezahlt. Auch der Zulieferer Bosch musste in die Tasche greifen. VW musste eine Milliarde bezahlen, Audi 800 Millionen, zuletzt Porsche 535 Millionen Euro. Bosch zahlte 90 Millionen Euro.

Die Daimler-Aktie zeigte sich im Montagshandel von dem angeblich drohenden Bußgeld zunächst unbeeindruckt und verzeichnete zwischenzeitlich einen Zuschlag von 0,75 Prozent auf 42,90 Euro. Letztlich gibt sie jedoch 0,54 Prozent nach auf 42,35 Euro.

/men/knd/jha/

HAMBURG (dpa-AFX)

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