BMW zahlt nach Gewinnrückgang erneut geringere Dividende - Aktie verliert deutlich
Belastet vom schwachen Automarkt und einer Milliardenrückstellung hat BMW das zweite Jahr in Folge einen deutlichen Gewinnrückgang verzeichnet.
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Obwohl sowohl die Autoverkäufe als auch der Umsatz stiegen, sackte das Ergebnis vor Steuern um über ein Viertel ab. BMW will nun erneut die Ausschüttung an die Aktionäre kürzen, auf 2,52 Euro je Vorzugsaktie nach 3,52 Euro im Vorjahr.
Der Umsatz stieg vergangenes Jahr laut Mitteilung um 7,6 Prozent auf 104,21 Milliarden Euro. Der operative Gewinn (EBIT) verringerte sich um 17 Prozent auf 7,411 Milliarden Euro. Im Autogeschäft verdiente BMW 4,5 Milliarden Euro, ein Einbruch um 27 Prozent. Die operative Marge sackte entsprechend auf 4,9 von 7,2 Prozent im Vorjahr spürbar ab. Damit lag BMW, wie bereits in Aussicht gestellt, deutlich unter dem eigenen Zielkorridor von 8 bis 10 Prozent.
Grund für den Gewinnrückgang ist neben hohen Aufwendungen für Elektromobilität und dem flauen Automarkt auch eine Milliardenrückstellung für eine mögliche EU-Kartellstrafe.
BMW überrascht mit starkem Quartal
BMW hat mit einem überraschend starken Schlussquartal den im ersten Halbjahr 2019 verzeichneten Gewinneinbruch spürbar abgebremst. Der Umsatz kletterte laut Mitteilung in den drei Monaten um 20 Prozent auf 29,37 Milliarden, das EBIT sogar um 32 Prozent auf 2,33 Milliarden Euro. Die operative Marge im Geschäft mit Oberklassewagen verbesserte sich damit auf 6,8 von 6,3 Prozent. Im Vorjahr hatten allerdings Marktverwerfungen wegen des Abgastests WLTP das Ergebnis belastet.Von Factset befragte Analysten hatten dem Münchener Konzern im Quartal ein Umsatzplus von nur 10 Prozent zugetraut. Das EBIT wurde 18 Prozent über dem schwachen Quartal des Vorjahres gesehen.
Analysten hatten bereits im Vorfeld der Zahlenveröffentlichung darauf hingewiesen, dass BMW im vierten Quartal besser als erwartet abgeschnitten haben könnte. Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler hatte darauf hingewiesen, dass der Autokonzern in den letzten Wochen des Jahres mehr Fahrzeuge als geschätzt verkauft haben dürfte, was besonders für renditestarke Modelle wie den X5 oder X7 gelte.
BMW will Anke Schäferkordt in den Aufsichtsrat holen
Die frühere RTL-Chefin Anke Schäferkordt soll in den Aufsichtsrat von BMW einziehen. Das Kontrollgremium des Münchner Autokonzerns schlägt die 57-jährige Medienmanagerin als Nachfolgerin von Renate Köcher vor, die ihr Mandat vorzeitig zum Ende der diesjährigen Hauptversammlung niederlegt, heißt es in einer Mitteilung von BMW. Schäferkordt ist auch Aufsichtsrätin beim Chemieriesen BASF.
Aufsichtsratschef Norbert Reithofer wird sich den BMW-Aktionären am 14. Mai zur Wiederwahl stellen. Der frühere BMW-Chef ist seit 2015 Chef des Aufsichtsgremiums.
Via Xetra schlossen BMW-Papiere 12,97 Prozent im Minus bei 44,08 Euro.
FRANKFURT (Dow Jones)
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