Dermapharm-Aktie sackt ab: Dermapharm passt Umsatzprognose für 2021 nach unten an
Die Geschäfte bei Dermapharm florieren unverändert.
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In den ersten neun Monaten erzielte der Arzneimittelhersteller einen Umsatz- und Ergebnissprung. Dennoch hinkt das Wachstum den ursprünglichen Planungen hinterher, weshalb der Vorstand seine Umsatzprognose für 2021 kürzt. Grund ist der zuletzt schwächere Verlauf bei Parallelimporten. Gleichzeitig werden aber zunehmend Produkte mit höherer Marge verkauft, weshalb sich das SDAX-Unternehmen nun ein besseres operatives Ergebnis für das Jahr ausrechnet. An der Börse überwog die Enttäuschung über die gekürzte Umsatzprognose, die Aktie geriet deutlich unter Druck.
Sie fiel zeitweise als Schlusslicht im SDAX mit mehr als sechs Prozent Abschlag auf den tiefsten Stand seit Anfang September. Zum Handelsende kostete das Papier 80,15 Euro und damit 4,01 Prozent weniger als am Vortag. Das Papier war seit Jahresbeginn gut gelaufen, nach dem Rekord bei mehr als 91 Euro Anfang November ging es dann aber abwärts. Trotz der aktuellen Verluste steht bisher in diesen Jahr noch ein Plus von knapp 38 Prozent zu Buche.
Branchenkenner sprachen von Licht und Schatten in der Bilanz des Arzneimittelherstellers. Das gekappte Umsatzziel sei ein Grund für weitere Gewinnmitnahmen, hieß es von einem Analysten. Jefferies-Experte Alexander Thiel zeigte sich indes nicht überrascht. Bereits im ersten Halbjahr habe das Wachstum nicht mit der ursprünglichen Prognose mithalten können, schrieb er.
Gemäß der neuen Ziele soll der Konzernumsatz 2021 um 15 bis 20 Prozent zulegen, bislang hatte das Management um Vorstandschef Hans-Georg Feldmeier noch ein Plus von 24 bis 26 Prozent eingeplant. Für das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) hat der Vorstand nun einen Anstieg von 50 bis 60 Prozent im Visier. Die alte Prognose hatte auf 45 bis 50 Prozent Zuwachs gelautet.
Probleme macht Dermapharm seit einiger Zeit das sogenannte Parallelimportegeschäft, das auch im vergangenen Quartal weiter rückläufig war. Das Unternehmen verkauft hierbei im Ausland erworbene Produkte in Deutschland parallel zu den Originalzulassungsinhabern. Während dieser Geschäftsbereich zwar gut für ein Viertel der Umsätze steht, bringt er jedoch nur einen Bruchteil des operativen Ergebnisses herein.
Auch bei pflanzlichen Extrakten verbuchte der Konzern einen leichten Umsatzrückgang, hier belastete der schwache Dollar. Dagegen zog der Verkauf von Markenarzneien und anderen Gesundheitsprodukten um rund ein Drittel an. Treiber waren das im vergangenen Jahr vom Darmstädter Merck-Konzern übernommene Allergiemittelgeschäft Allergopharma, eine anhaltend hohe Nachfrage nach Vitamin-D-Produkten sowie die Kooperation mit dem Impfstoffhersteller Biontech (BioNTech (ADRs)). Dermapharm produziert für das Mainzer Unternehmen dessen mRNA-Vakzin.
Konzernweit stieg der Umsatz in den ersten neun Monaten bis Ende September um 16 Prozent auf 670,2 Millionen Euro. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) verbesserte sich überproportional stark um 64 Prozent auf knapp 228 Millionen Euro. Unter dem Strich konnte der Konzern seinen Gewinn mit 137,5 Millionen Euro mehr als verdoppeln.
Unterdessen wird die Kooperation mit Biontech erweitert. Nach Investitionen in den Ausbau der Abfüll- und Verpackungsanlagen stünden zusätzliche Kapazitäten für bis zu 250 Millionen Impfdosen zur Verfügung, sagte Dermapharm-Chef Feldmeier laut Mitteilung.
/tav/mne/jha/
GRÜNWALD (dpa-AFX)
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