Siemens-Aktie schwach: Gewinnentwicklung verfehlt Erwartungen

Der Technologiekonzern kündigte bei Vorlage der Jahresbilanz am Donnerstag ein leichtes organisches Wachstum für 2018 an. Das Industriegeschäft soll zwischen 11 und 12 Prozent Umsatzrendite abwerfen und der Gewinn je Aktie bei 7,20 Euro bis 7,70 Euro landen.

Im Zeitraum Juli bis September verbuchte Siemens bei 2 Prozent erhöhtem Umsatz ein auf 1,57 von 1,42 Euro gestiegenen Gewinn je Aktie. Die viel beachtete Marge im industriellen Geschäft lag mit 9,7 Prozent unter dem Zielkorridor. Die Aktionäre sollen eine Dividende erhalten, die mit 3,70 Euro um 10 Cent über der des Vorjahres liegt.

Im vierten Geschäftsquartal belasteten die schwache Entwicklung in der Kraftwerkssparte Power & Gas sowie bei der Windturbinentochter Siemens Gamesa das Ergebnis. Das Ergebnis des industriellen Geschäfts ging um 10 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro zurück.

Stark entwickelten sich die Auftragseingänge im Schlussquartal. Sie stiegen um 16 Prozent auf 23,7 Milliarden Euro. Die Book-to-Bill Ratio lag wie im Gesamtjahr deutlich über 1.

Auf Xetra verlor die Siemens-Aktie zum Börsenschluss 3,73 Prozent auf 118,70 Euro. Laut Analysten belastet die überraschend schwache Gewinnentwicklung das Papier. Zwar hätten sich die Aufträge im Schlussquartal des Geschäftsjahres 2016/17 besser entwickelt als gedacht, doch habe der Gewinn im industriellen Geschäft deutlich unter den Erwartungen gelegen, erklärte ein Händler.

Von Olaf Ridder

MÜNCHEN (Dow Jones)