Hilft auch Attentatsversuch?

TMTG-Aktie kann Höhenflug vom Freitag nicht fortsetzen: Donald Trump will seine Trump Media-Aktien behalten

16.09.24 21:13 Uhr

NASDAQ-Titel Trump Media-Aktie kann Höhenflug nicht fortsetzen: Donald Trump verkauft seine TMTG-Aktien nicht | finanzen.net

Die Aktien der Trump Media & Technology Group sprangen am Freitag deutlich an und sind auch am Montag weiter gefragt. Vor allem Aussagen von Donald Trump zu seinen Plänen mit seinem TMTG-Anteil verliehen der Aktie vor dem Wochenende Rückenwind, der offenbar weiter anhält. Doch auch der mutmaßliche neue Attentatsversuch vom Sonntag dürfte eine Rolle spielen.

Werte in diesem Artikel

• TMTG-Aktie am Freitag mit starken Gewinnen, Handel zeitweise ausgesetzt
• Trump will Aktien nach Ende der Sperrfrist nicht verkaufen
• Aussagen und versuchtes Attentat wirken am Montag nach



Die Aktien der Trump Media & Technolgy Group befinden sich bereits seit Wochen im Rückwärtsgang. Allein in den letzten drei Monaten hat das Papier 48,24 Prozent an Wert verloren, von seinem einstigen Höchststand bei 79,38 US-Dollar aus dem März ist es inzwischen meilenweit entfernt. Eine große Sorge der Anleger war dabei zuletzt, dass sich Donald Trump nach dem Ende der Lockup-Periode am 20. September von einem Teil seiner TMTG-Aktien trennen und den Aktienkurs dadurch weiter unter Druck setzen könnte. Doch diese Ängste hat der ehemalige US-Präsident am Freitag zerstreut - und der Trump Media-Aktie dadurch einen Kurssprung beschert.

Trump verspricht: Werde TMTG-Anteil nicht verkaufen - Trump Media-Aktie springt hoch

Die Aktie der Trump Media & Technology Group zog am Freitag an der NASDAQ letztlich um 11,79 Prozent auf 17,97 US-Dollar an. Im Handelsverlauf war das Papier zeitweise sogar um knapp 30 Prozent auf 20,86 US-Dollar nach oben gesprungen. Grund dafür war Donald Trumps Ankündigung, seine Aktien auch nach dem Ende der Lockup-Periode nicht zu verkaufen.

"Viele Leute glauben, dass ich meine Aktien verkaufen werde. Ich meine, sie sind Milliarden Dollar wert. Aber ich will meine Aktien nicht verkaufen. Ich werde meine Aktien nicht verkaufen. Ich brauche kein Geld", sagte Trump laut "Barron's" im Rahmen einer Pressekonferenz in Rancho Palos Verdes, Kalifornien. Laut dem Nachrichtenportal besitzt der ehemalige US-Präsident, der dieses Amt im Rahmen der US-Wahl 2024 erneut anstrebt, 114,75 Millionen TMTG-Aktien, die insgesamt rund zwei Milliarden US-Dollar wert sind. Bislang wurde er durch eine bei SPACs übliche Vereinbarung am Verkauf seiner Aktien gehindert. Diese Sperrfrist endet für Trump und andere Insider allerdings in wenigen Tagen.

Trump betonte jedoch laut "CNBC", dass sein Engagement bei der Trump Media & Technology Group zu keiner Zeit eine finanzielle Motivation gehabt habe. "Ich habe es nicht des Geldes wegen gemacht. Ich habe es gemacht, weil ich wirklich eine starke Stimme haben wollte", sagte er mit Verweis auf das soziale Netzwerk Truth Social, das von der Trump Media & Technology Group betrieben wird. Wie "Barron's" ergänzt, habe der Ex-Präsident nach Ablauf der Sperrfrist aber auch noch andere Möglichkeiten, aus seinen TMTG-Aktien Kapital zu schlagen, ohne sie zu verkaufen. So könne er sie etwa als Sicherheit für Kredite hinterlegen.

TMTG-Aktie am Freitag zeitweilig vom Handel ausgesetzt - zum Ärger von Trump

Am Aktienmarkt sorgten Trumps Aussagen am Freitag, wie bereits erwähnt, für heftige Ausschläge bei der TMTG-Aktie. Aufgrund der hohen Volatilität setzte die NASDAQ den Handel mit den Anteilsscheinen vor dem Wochenende zweimal für eine kurze Zeit aus - was direkt eine Tirade von Donald Trump nach sich zog. "Warum stoppt NASDAQ den Verkauf von DJT [DJT ist das US-Börsenkürzel für die Aktie der Trump Media & Technology Group; Anm. d. Red.]? Welches Recht haben sie dazu?", schrieb Trump auf Truth Social und drohte auch direkt mit einem Wechsel des Börsenplatzes.

Auch dabei bekräftigte der Republikaner erneut, dass er die Absicht habe, "diese Aktie über einen langen Zeitraum zu besitzen". "Meiner Meinung nach ist sie DIE WAHRE STIMME AMERIKAS, aber sie ist definitiv MEINE STIMME, und das wird sie auch noch lange bleiben!", schrieb Trump.

Nach Trump-Aussagen und mutmaßlichem Attentatsversuch: Trump Media & Technology-Aktie kann Gewinne nicht halten

Am Montag konnte die TMTG-Aktie im vorbörslichen Handel offenbar weiterhin von den Zusicherungen des US-Präsidentschaftskandidaten, der laut "SPIEGEL" als "notorischer Lügner" gilt, profitieren. Im Handelsverlauf dreht die Aktie jedoch in die Verlustzone: Im NASDAQ-Handel verliert das Papier zeitweise 3,91 Prozent auf 17,27 US-Dollar.

Eine Rolle bei den anfänglichen Kursgewinnen zum Wochenauftakt könnte jedoch auch der mutmaßliche zweite Attentatsversuch auf Trump vom Sonntag spielen. Denn bereits nach dem ersten Attentat auf den US-Politiker im Juli, bei dem dieser leicht verletzt wurde, verzeichnete die TMTG-Aktie einen kräftigen Kurssprung. Damals gingen vor allem die Bilder eines kämpferischen Trump mit blutendem Ohr um die Welt und erhöhten laut Beobachtern dessen Chancen auf einen Wahlsieg.

Schüsse auf Trump-Golfplatz schüren Angst vor Gewaltspirale

Nach Schüssen auf einem Golfklub von Ex-Präsident Donald Trump in Florida wächst in den USA nur wenige Wochen vor der Wahl die Sorge vor politischer Gewalt. Zwar sind noch viele Fragen offen zu dem, was sich am Sonntag in West Palm Beach ereignete und was die Bundespolizei FBI als einen möglichen weiteren Anschlagsversuch auf den republikanischen Präsidentschaftskandidaten wertet. Klar aber ist: Die Angst vor einer Eskalation der Gewalt im ohnehin aufgeheizten US-Wahlkampf ist enorm. Der Vorfall stellt Amerika, sein Volk und seine Demokratie einmal mehr auf die Probe.

Das FBI geht davon aus, dass ein mit einem Sturmgewehr bewaffneter Mann den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Trump am Sonntagnachmittag (Ortszeit) beim Golfspielen in seinem Club erschießen wollte. Der Secret Service, der in den USA für den Schutz hochrangiger Politiker zuständig ist, entdeckte den Verdächtigen nach eigenen Angaben wenige hundert Meter von Trump entfernt in den Büschen am Zaun um den Golfplatz und eröffnete das Feuer. Trump blieb unverletzt, der Verdächtige wurde kurz Zeit später festgenommen.

Erst im Juli hatte es einen schwerwiegenden Anschlag auf Trump gegeben, als ein Schütze in Butler im US-Bundesstaat Pennsylvania während einer Wahlkampfveranstaltung das Feuer auf Trump eröffnete. Der Republikaner wurde am Ohr verletzt, ein Besucher kam ums Leben. Sicherheitskräfte töteten den Schützen, dessen Motiv bis heute nicht klar ist. Der Vorfall markierte eine Zäsur im Wahlkampf. Politikerinnen und Politiker verurteilten über Parteigrenzen hinweg jegliche politische Gewalt.

Warnungen vor Gewalt und Schuldzuweisungen

Auch auf den Vorfall in Florida folgte eine Verurteilung von Gewalt - aber es gab auch gefährliche Provokationen und Schuldzuweisungen. Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris verurteile politische Gewalt und mahnte: "Wir alle müssen unseren Teil dazu beitragen, dass dieser Vorfall nicht zu weiterer Gewalt führt."

Präsident Joe Biden teilte mit, es gebe in Amerika keinen Platz für politische oder irgendeine andere Art von Gewalt. Er stelle sicher, dass der Secret Service über alle Ressourcen verfüge, um Trump zu schützen. Biden sagte am Montag auch, der Secret Service müsse besser ausgestattet werden und appellierte an den Kongress, dies zu ermöglichen.

Für Entsetzen sorgte Trump-Unterstützer Elon Musk mit einer Reaktion auf X, die er nach kurzer Zeit wieder löschte. Auf seiner Online-Plattform schrieb er: "Und es versucht noch nicht mal jemand, Biden/Kamala zu ermorden." Hinter die Worte setzte er ein Emoticon mit einem nachdenklichen Gesicht.

Trump selbst verschickte nach dem Vorfall Nachrichten mit Spendenaufrufen. "Es gibt Menschen auf dieser Welt, die alles Notwendige tun, um uns zu stoppen", hieß es in einer dieser Nachrichten. "Ich werde nicht aufgeben, für euch zu kämpfen. Ich werde niemals aufgeben." Die rechte Influencerin Laura Loomer, die zuletzt mehrfach an Trumps Seite aufgetreten war, schrieb auf X: "Die Medien versuchen, Präsident Trump und seine Unterstützer zu töten."

Motiv des Täters weiter unklar

Das Motiv des Mannes war unklar. Zu dem Verdächtigen machten die Behörden noch keine offiziellen Angaben. Medien zufolge handelt es sich um einen 58 Jahre alten Bauunternehmer aus dem Bundesstaat North Carolina, der sich in sozialen Netzwerken politisch äußerte - dem Sender CNN zufolge auch kritisch über Trump. Vom Tatort soll in einem Auto geflüchtet sein und das Gewehr und eine Kamera zurückgelassen haben. Kurze Zeit später wurde er auf einer Autobahn in der Nähe festgenommen.

Die "New York Times" berichtete unter Berufung auf Polizeiquellen, der Mann sei zuletzt nach Hawaii gezogen. Der Zeitung zufolge soll sich der Verdächtige mehrfach öffentlich für die Unterstützung der Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland eingesetzt haben. In einem Beitrag in sozialen Medien habe er geschrieben, er sei bereit, in der Ukraine zu kämpfen und zu sterben. Ob es einen Zusammenhang zwischen seiner politischen Orientierung und dem Vorfall in Florida gibt, ist offen.

Vorfall sorgt weltweit für Entsetzen

Spitzenpolitiker bekundeten Trump nach dem Vorfall ihre Solidarität. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu schrieb auf der Plattform X: "Sara und ich waren geschockt über den zweiten Attentatsversuch gegen Präsident Trump, und wir waren erleichtert zu hören, dass er ebenfalls gescheitert ist. Aber wir sollten uns nicht auf Glück allein verlassen."

Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilte das mögliche Attentat: "Ich bin froh, zu hören, dass Donald Trump sicher und unverletzt ist", schrieb er auf X. Er wünsche ihm und seiner Familie alles Gute. Für Kiew sei klar, dass Gewalt keinen Platz in der Politik haben dürfe.

Immer wieder politische Gewalt in den USA

Trump (78) tritt bei der Präsidentenwahl am 5. November gegen die Demokratin Harris (59) an, die aktuell Bidens Vizepräsidentin ist. Umfragen deuten bislang auf ein sehr knappes Rennen hin.

Der Vorfall wirft erneut Fragen zur Sicherheit der Präsidentschaftskandidaten auf. Dem Verdächtigen scheint es immerhin gelungen zu sein, mit einer schweren Waffe bis auf wenige hundert Meter an Trump heranzukommen. Der zuständige Sheriff sagte, dass Trump weniger Schutz genieße als ein amtierender Präsident. "Er ist nicht der amtierende Präsident - wenn er es wäre, hätten wir den gesamten Golfplatz umstellt", sagte er.

Floridas republikanischer Gouverneur Ron DeSantis, der Trump im Wahlkampf unterstützt, kündigte eigene Ermittlungen des Bundesstaats an. Diese sollten "die Wahrheit" über den Vorfall ans Licht bringen.

Gewalt gegen hochrangige Politiker hat es in den USA immer wieder gegeben - auch Präsidenten wurden mehrmals zur Zielscheibe. 1865 wurde US-Präsident Abraham Lincoln in der Loge eines Theaters in der Hauptstadt Washington erschossen, während er eine Komödie verfolgte. US-Präsident John F. Kennedy wurde bei einem Attentat am 22. November 1963 in Dallas im Bundesstaat Texas erschossen. Als Präsident Ronald Reagan 1981 in Washington angeschossen wurde, warf sich ein Leibwächter schützend über ihn.

Versuchtes Trump-Attentat: Verdächtiger feuerte selbst nicht

Der Mann, der einen Anschlag auf Ex-Präsident Donald Trump geplant haben soll, hat selbst keinen Schuss abgefeuert. Das sagte der zuständige Sheriff von Palm Beach County, Ric Bradshaw, auf Nachfrage dem US-Sender Fox News. Dies habe daran gelegen, dass der Secret Service so prompt gehandelt habe, erklärte Bradshaw und attestierte den Personenschützern "fantastisches Vorgehen".

Am Sonntagnachmittag hatte der Secret Service nach eigenen Angaben einen bewaffneten Verdächtigen wenige hundert Meter vom republikanischen Präsidentschaftskandidaten Trump entfernt in den Büschen am Zaun um dessen Golfplatz entdeckt. Beamte eröffneten den Angaben zufolge das Feuer, der Verdächtige floh in einem Auto und wurde kurze Zeit später in der Nähe des Tatorts festgenommen.

Bradshaw sagte Fox News weiter, es werde aktuell untersucht, wo die Kugeln der Beamten genau eingeschlagen seien. Es müsse außerdem eruiert werden, woher die Waffe des Verdächtigen stammte. Dem Sheriff zufolge wurden in den Rucksäcken des Mannes am Tatort auch Keramikfliesen gefunden. "Das war glaube ich ein Versuch, sich eine Art Schutzpanzer zu verpassen, falls jemand auf ihn schießen würde", sagte Bradshaw. Das Motiv des Mannes ist noch unklar. Dem Sheriff zufolge hat er bislang geschwiegen.

Redaktion finanzen.net mit Material von dpa-AFX

Ausgewählte Hebelprodukte auf Trump Media Technology

Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Trump Media Technology

NameHebelKOEmittent
NameHebelKOEmittent
Wer­bung

Bildquellen: Helga Esteb / Shutterstock.com, Ron Sachs - Pool/Getty Image/Getty Images

Nachrichten zu Trump Media & Technology