Hier stimmt was nicht!

Mit Biss: Italiens Aktien al dente

25.02.14 03:00 Uhr

Der neue italienische Ministerpräsident Matteo Renzi weiß natürlich, dass gute Nudeln den richtigen Biss haben müssen. Im übertragenen Sinn gilt das auch für seinen Politikstil.

von Jörg Lang, Euro am Sonntag

Um nicht gleich zu Beginn weichgekocht zu werden, legt Renzi ein hohes Tempo vor. Er will das Wahlrecht ändern, den Arbeitsmarkt flexibilisieren, die Bürokratie entschlacken und das Steuerrecht reformieren. Diese Punkte adressieren Italiens größte Probleme: die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit und die Ohnmacht der Wirtschaft gegenüber der öffentlichen Verwaltung.

Ob Renzi das Mammutprogramm in kurzer Zeit abarbeiten kann, bleibt abzuwarten. Der Kapitalmarkt würde den Wandel gutheißen. Insbesondere Unternehmen, die wegen ihrer starken Ausrichtung auf den heimischen Markt an der Börse mit einem Abschlag gehandelt werden, könnten zu den Gewinnern zählen. Ein Beispiel ist Telecom Italia. Der Konzern ist gefangen in hohen Kosten und Überkreuzbeteiligungen. Zudem hat der Staat noch eine goldene Aktie, die bei wichtigen Entscheidungen ein Vetorecht beinhaltet. Versteht man Renzi richtig, dürfte sich dieser Problemkreis lichten. Damit gewinnt das Unternehmen Handlungsfreiheit und wird womöglich die Reserven der wertvollen brasilianischen Aktivitäten heben.

Der Lottoanbieter G-Tech (früher Lottomatica) dürfte von Steuersenkungen profitieren, der Autobahnbetreiber Atlantia von einer wachsenden Wirtschaftstätigkeit. Eine Entflechtung von Italiens Wirtschaft würde auch die hohen Discounts der Beteiligungsfirmen abbauen. Im Fall der Vorzugsaktie von Italmobiliare könnte dies eine Aufwertung von über 50 Prozent bedeuten. Ein klarer Gewinner dürfte auch die allerdings nicht mehr ganz billige Aktie von Mediobanca sein. Die Investmentbank wird bei vielen Neustrukturierungen wohl mitverdienen.

Einen Punkt hat Renzi noch nicht angesprochen: die faulen Kredite. Ohne funktionierende Banken wird Italien nicht aus dem Schlamassel kommen. Anders als Spanien hat das Land keine Bad Bank, die faule Kredite der Kreditinstitute übernimmt. Folgt Italien dem spanischen Muster, werden vor allem die Aktien der lokalen Banken profitieren.

Sie handeln mit einem Abschlag gegenüber den iberischen Häusern. Die größten Kursgewinne sind in diesem Fall bei den (allerdings auch sehr riskanten) Aktien von Banca Popolare di Milano und Banca Monte dei Paschi di Siena (MPS) zu erwarten. Sie sind gemessen an der Kurs-Buchwert-Relation am preiswertesten. Beide Häuser benötigen noch eine Kapitalerhöhung, weshalb sich die Aktien vergleichsweise schwach entwickelt haben. Am schnellsten dürfte die Mailänder Volksbank vorankommen. Das neue Management will die Kapitalerhöhung bis Ende April durchziehen. Bei MPS behindert eine Stiftung den Restrukturierungsprozess. Offensichtlich interessiert sich nun die Investmentgesellschaft von Katar für Teile des 33-prozentigen Anteils der Stiftung.

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