Hier brummen die Geschäfte

Shop Apotheke: Die andere Seite des Viren-Wahnsinns

04.04.20 11:30 Uhr

Shop Apotheke: Die andere Seite des Viren-Wahnsinns | finanzen.net

Bei Europas größter Online-Apotheke stapeln sich Bestellungen für Vitaminpräparate oder Hustenmittel. Die Prognose für 2020 steht, operativ sollte der Sprung in die Gewinnzone gelingen.

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von Stephan Bauer, Euro am Sonntag

Auch bei Shop Apotheke ist es eine Ausnahmesituation. "Wir eilen derzeit von Auftragsrekord zu Auftragsrekord und operieren nahe an unserer Kapazitätsgrenze", sagt Stefan Feltens, Chef der größten europäischen Internet-Apotheke gegenüber €uro am Sonntag. Die Ware des Onlinekonzerns ist höchst begehrt: Kunden lassen sich massenweise Vitaminpräparate, Immunstärker oder Hustenmittel nach Hause liefern. Falls zufällig gerade im Angebot, natürlich bevorzugt auch Desinfektionsmittel und Schutzkleidung - doch da kommen auch die Niederländer gerade nur sehr sporadisch ran.

Sonst funktionierten die Lieferketten, sagt der Manager. Abgesehen von Desinfektionsmitteln und Schutzkleidung gebe es derzeit keine wesentlichen Lieferengpässe. Seit zweieinhalb Wochen arbeitet Shop Apotheke am Rand der Kapazitätsgrenze. Feltens hat viele Produkte aus dem Sortiment auslisten lassen, um in den Lagern Platz für die Renner zu schaffen. So, wie es aussieht, wird wohl auch das erste Quartal 2020 gut laufen. "Wie nachhaltig diese Entwicklung ist, ist in der aktuellen Lage schwer zu sagen", so Feltens.

Nicht viele Firmen sind gerade in der Lage, ihre Prognosen zu bestätigen. Shop Apotheke plant für 2020 weiter mit einem Umsatzplus von 20 Prozent. Auf Basis des bereinigten operativen Gewinns (Ebitda) soll der Break-even erreicht werden. Und: "Die Prognose gilt ohne Corona-Effekt", sagt Feltens.

Operativ arbeitet Shop Apotheke inzwischen nahe der Gewinnschwelle. Für 2019 meldete der SDAX-Wert soeben ein Umsatzplus von 30 Prozent auf 701 Millionen Euro, die eigene Prognose wurde damit um eine Million übertroffen. Die Profitabilitätskennziffern hellen sich auf, laut Feltens auch dank inzwischen verbesserter Einkaufsbedingungen. Shop Apotheke schrieb im vierten Quartal eine bereinigte Ebitda-Marge von minus einem Prozent, im Vorjahreszeitraum waren es minus 2,2 Prozent.

Fünf Millionen Kunden


Die Zahl der aktiven Kunden steigt weiter, Ende 2019 lag sie bei 4,7 Millionen. "Stand jetzt sind wir kurz vor der Fünf-Millionen-Marke", sagt der Chef.

Die Niederländer wollen weiter organisch wachsen. Shop Apotheke investiert in ein neues Logistikzentrum, das 2021 den Betrieb aufnehmen soll. Feltens plant einen Online-Marktplatz für Produkte rund um die Gesundheit, ähnlich Amazons Marketplace. Die Kooperation mit der britischen Online-Arztpraxis Zava wird ausgebaut.

Auch mittelfristig sieht es gut aus. Bislang sind nicht verschreibungspflichtige Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel das Hauptgeschäft. Doch auch bei rezeptpflichtigen Arzneien könnte es künftig im deutschen Onlinehandel aufwärts gehen. Grund: Das Gesundheitsministerium arbeitet an der Einführung des E-Rezepts. Bis Ende nächsten, Anfang übernächsten Jahres rechnet Feltens mit dem Start.

Statt auf Papier erhalten Patienten ihre Rezepte dann auch digital auf einer App, die sie in der Apotheke, aber auch zu Hause online einlösen können. Das dürfte die niedrigen Online-Penetrationsraten im deutschen Apothekengeschäft deutlich erhöhen. Während im Modebereich über 20 Prozent der Einkäufe im Web erledigt werden, liegt die Quote bei verschreibungspflichtigen Arzneien hierzulande unter zwei Prozent. Binnen fünf Jahren könnte der Anteil auf knapp sieben Prozent steigen, schätzt etwa die Barclays Bank - das würde den Onlinemarkt gut verdreifachen.

Schub: Trotz des Umfelds steigt die Aktie. Shop Apotheke hat auch mittelfristig gute Perspektiven. Krisenprofiteur.








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