Rutsch unter 24.000 Punkte: DAX letztlich im Minus -- US-Börsen schließen tiefer -- AMD, Super Micro, Rivian, Pinterest, QIAGEN, Apple, D-Wave, Amazon, Tesla, Nordex, Rheinmetall im Fokus
Pfizer hebt Gewinnziel trotz Umsatzrückgang an. Deutsche Telekom und NVIDIA planen Bau von KI-Fabrik in München. Diginex will mit KI-Plattform Wachstum antreiben. Evonik in den roten Zahlen. HUGO BOSS wird nach Umsatzrückgang pessimistischer. Uber-Quartalszahlen besser als erwartet. Trump verhandelt wohl mit Eli Lilly und Novo Nordisk über günstige Abnehm-Medikamente.
Marktentwicklung
Der deutsche Leitindex konnte am Dienstag seine zunächst deutlichen Verluste etwas eingrenzen.
Der DAX eröffnete die Sitzung bereits deutlich schwächer und fiel anschließend noch tiefer ins Minus. Im Handelsverlauf konnte er die kräftigen Abschläge jedoch leicht eindämmen und beendete den Handel 0,76 Prozent leichter bei 23.949,11 Punkten.
Der TecDAX bewegte sich ebenfalls in der Verlustzone, nachdem er mit moderaten Abgaben gestartet war. Sein Schlussstand: 3.609,65 Punkte (-0,57 Prozent).
Bereits am Montag prallte der DAX an der für den kurzfristigen Trend maßgeblichen 21-Tage-Linie ab und konnte nur einen Teil seiner Gewinne verteidigen. Nun belasteten neue Nachrichten aus China die Anlegerstimmung. Im Streit um den niederländischen Chip-Hersteller Nexperia übte China erneut scharfe Kritik an der Regierung in Den Haag. Das chinesische Handelsministerium forderte die Niederlande auf, "ihre Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Unternehmens einzustellen" und eine konstruktive Lösung zu finden. Auslöser des Konflikts war die Entscheidung der niederländischen Regierung Ende September, Nexperia aufgrund von Bedenken gegenüber der chinesischen Muttergesellschaft Wingtech unter staatliche Kontrolle zu stellen.
Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners wies darauf hin, dass Warnungen vor hohen Bewertungen an den Aktienmärkten und möglichen Korrekturen lauter werden. "An Asiens Börsen ist die Nervosität förmlich greifbar", kommentierte der Experte die Kursverluste in Tokio, Shanghai und Seoul.
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Europas Börsen erlitten am Dienstag leichte Verluste.
Der EURO STOXX 50 bewegte sich auf rotem Terrain und gab letztendlich 0,38 Prozent auf 5.657,68 Punkte nach, nachdem er die Sitzung bereits im Minus eröffnet hatte.
Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar verwies auf die jüngsten Zahlen aus dem US-Technologiesektor. "Die Berg- und Talfahrt der Aktie des Datendienstleisters Palantir nach den Quartalszahlen könnte der Vorbote einer stärkeren Korrektur der heiß gelaufenen Technologieaktien sein", erklärte Molnar gemäß dpa-AFX. "Positive Überraschungen werden in der laufenden Berichtssaison nicht mehr belohnt, da die hohen Erwartungen bereits in der laufenden Rally nahezu vollständig in die Kurse eingepreist wurden." Verstärkt werde die Unsicherheit durch deutliche Abgaben am Kryptomarkt.
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Den US-Börsen zeigten sich im Handel am Dienstag mit teils kräftigen Abgaben.
Der Dow Jones startete die Sitzung moderat tiefer und verbuchte auch anschließend Verluste. Er beendete den Handel 0,53 Prozent im Minus bei 47.084,99 Punkten.
Dagegen notierte der NASDAQ Composite zum Start kräftig im Minus und gab auch im Anschluss ab. Er verließ die Sitzung 2,04 Prozent leichter bei 23.348,64 Stellen.
An den US-Aktienmärkten war am Dienstag eine Korrektur zu sehen - allerdings von einem hohen Niveau aus. Die Kurse bewegten sich weiterhin in der Nähe ihrer Rekordstände. Anleger zeigen sich angesichts widersprüchlicher Aussagen von US-Notenbankern zu möglichen weiteren Zinssenkungen zunehmend verunsichert. Zusätzlich sorgte der ungelöste Haushaltsstreit in Washington für Nervosität: Sollte bis Dienstag keine Einigung erzielt werden, droht ein Regierungsstillstand ("Shutdown"), der den bisherigen Rekord von 35 Tagen aus der ersten Amtszeit von Donald Trump übertreffen würde.
Am Markt hieß es zudem, Anleger hinterfragten zunehmend die hohen Bewertungen - insbesondere bei Technologiewerten. Zwar hatte das Trendthema künstliche Intelligenz in den vergangenen Tagen weiter für Auftrieb und Fantasie gesorgt, doch einsetzende Gewinnmitnahmen schüren nun Sorgen vor einer möglichen Korrektur.
Am Dienstag zeigten sich Asiens Börsen schwach.
In Japan verlor der Leitindex Nikkei 225 letztlich 1,74 Prozent auf 51.497,20 Punkte.
Auf dem chinesischen Festland notierte der Shanghai Composite derweil 0,41 Prozent tiefer bei 3.960,19 Zählern.
Der Hang Seng in Hongkong gab um 0,79 Prozent auf 25.952,40 Einheiten nach.
"Die Marktteilnehmer befinden sich derzeit im Gewinnmitnahmemodus", zitiert dpa-AFX Marktexperte Andreas Lipkow. "Zusätzlich belasten die Äußerungen der US-Regierung, dass die Hochtechnologie von NVIDIA nicht exportiert werden soll, die jüngst avisierten Handelsabkommen zwischen den USA und China." Daneben verwiesen die Marktstrategen der Deutschen Bank auf die nachbörslichen Verluste der Palantir-Aktie. Experten der Landesbank Baden-Württemberg nannten außerdem "Sorgen in Anbetracht des US-Shutdowns sowie die Unsicherheit hinsichtlich weiterer Zinssenkungen der Fed das Marktgeschehen."
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