Herber Rückschlag

Elon Musk erneut gescheitert: SpaceX-Rakete explodiert nach dem Start

29.06.15 17:00 Uhr

Elon Musk erneut gescheitert: SpaceX-Rakete explodiert nach dem Start | finanzen.net

Milliardär und Visionär Elon Musk musste bei seinem Versuch, Raumfahrt-Geschichte zu schreiben, erneut einen Rückschlag hinnehmen. Eine recycelbare SpaceX-Rakete explodierte nach dem Start.



Vorbereitungen sahen gut aus

Zunächst sah alles gut aus am vergangenen Wochenende. Elon Musk, Chef des Raumfahrtkonzerns SpaceX, twitterte noch vor dem Start am Sonntag:



Die Falcon-9-Trägerrakete sollte in Cape Canaveral starten und die Internationale Raumstation ISS mit Nachschub versorgen. Doch dann gab es offenbar ein Problem: Nur kurz nach dem Start explodierte die Rakete in der Luft.

Explosion nach wenigen Minuten

Noch bevor sich die Raumkapsel Dragon, die 1,8 Tonnen Fracht mit sich führte, von der Trägerrakete lösen konnte und die Erdumlaufbahn erreichte, explodierte die Falcon in der Luft.
Über die genaue Ursache ist bislang noch nichts bekannt, Elon Musk informierte seine Anhänger erneut via Twitter: "Es hat offenbar einen Überdruck in einem oberen Flüssigsauerstofftank gegeben", so der Chef des Raumfahrtkonzerns. Weitere Details könne SpaceX erst nach weiteren Analysen mitteilen.

ISS bleibt weiter ohne Zusatzvorräte

Die Raumkapsel Dragon hatte Proviant, Experimente und ein Andockmodul im Gepäck. Die sechs Astronauten, die sich derzeit auf der Internationalen Raumstation aufhalten, warten bereits seit geraumer Zeit auf Versorgungsnachschub. Seit Herbst versucht die NASA Versorgungsraketen zu schicken, doch bereits zwei vorherige Versuche waren gescheitert. Im Oktober war eine Rakete des privaten Raumfahrtunternehmens Orbital Sciences ebenfalls nach dem Start explodiert. Erst im April war ein russischer Raumfrachter in Turbulenzen geraten und nach dem Start verglüht. Mit den vorhandenen Vorräten kommen die Astronauten der NASA zufolge noch bis Oktober 2015 aus. Am Freitag will Russland einen erneuten Versorgungsflug zur ISS von Kasachstan aus starten.

Empfindlicher Rückschlag für SpaceX

Aber nicht nur für die ISS-Besatzung ist die Explosion der Falcon-Rakete eine Enttäuschung. Ein besonders großer Rückschlag ist das aktuelle Ereignis für Elon Musks Raumfahrtkonzern SpaceX. Das Unternehmen ist bereits das dritte Mal in seinem Bemühen gescheitert, eine Rakete nach dem Start auf einer Plattform im Meer landen zu lassen. Die Rakete könnte dann deutlich günstiger wiederverwendet werden, die Raumfahrt würde um einen wesentlichen Kostenfaktor entlastet. Aktuell sind derartige Raketen nur für den einmaligen Gebrauch nutzbar - bei jedem Start gehen so Materialkosten im Bereich eines Jumbojets in die Luft.

Redaktion finanzen.net

Bildquellen: ChinaFotoPress/ChinaFotoPress via Getty Images, Twitter/ElonMusk