Herber Rückschlag

BVB-Aktie dreht ins Plus: Borussia Dortmund unterliegt Leverkusen 2:5 - Süle soll wohl zum BVB wechseln

07.02.22 15:27 Uhr

BVB-Aktie dreht ins Plus: Borussia Dortmund unterliegt Leverkusen 2:5 - Süle soll wohl zum BVB wechseln | finanzen.net

Wackelige Abwehr, fehlende Konstanz - für Borussia Dortmund bleibt die Sehnsucht nach dem Meistertitel wohl weiter unerfüllt.

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Tribünengast Erling Haaland blies vor Frust die Backen auf - und selbst die treuesten Fans verloren die Geduld. Nur zögerlich traten die Profis von Borussia Dortmund) nach dem demütigenden 2:5 (1:3) gegen Leverkusen den obligatorischen Gang Richtung Südtribüne an. Den Blick Richtung Boden ließen sie die lauten Pfiffe über sich ergehen. Starke Windböen, die dabei durch das Stadion pfiffen, wirkten wie Vorboten stürmischer Zeiten. Beim Blick auf das düstere Szenario überkam Marco Rose eine böse Vorahnung. "Jetzt prasselt wieder viel auf uns ein", kommentierte der Fußball-Lehrer in Erwartung heftiger Schelte für sein Team.

Rose wirkte ratlos wie lange nicht. Tag für Tag hatte er in den vergangenen zwei spielfreien Wochen mit seinen Profis an einer Verbesserung der Defensivarbeit gearbeitet. "Es muss bei jedem in den Kopf, dass wir - verdammt noch mal - unser eigenes Tor härter und konsequenter verteidigen", lautete noch am Freitag seine Forderung. Doch weder die akribischen Trainingspläne noch seine deutlichen Worte zeigten Wirkung. "Wir legen uns in aller Regelmäßigkeit alle paar Minuten die Eier selbst hinten rein", kommentierte Rose die fehlende Lernfähigkeit seines Teams.

Stattliche 36 Gegentore hat der BVB in den bisherigen 21 Spielen kassiert - nur vier Mannschaften stehen in der Liga schlechter da. Diese einer Spitzenmannschaft unwürdige Bilanz sorgt für neue Diskussionen, ob das vom Trainer favorisierte hohe Attackieren von Gegenspielern überhaupt auf den Dortmunder Kader zugeschnitten ist. Roses Idealvorstellungen von konsequenter Arbeit gegen den Ball und schnellem Umschaltspiel kamen an diesem Abend nur die Leverkusener nahe. Sie deckten die Schwächen der zumeist langsameren Dortmunder schonungslos auf.

"Wir haben uns zwei Wochen auf das Spiel vorbereitet, wir erzählen immer dasselbe, und dann müssen wir es auf den Platz bringen. Wir setzen die Vorgaben nicht um", klagte Marco Reus bei DAZN. Auf Fragen nach dem auf neun Punkte angewachsenen Abstand zum Spitzenreiter aus München reagierte der BVB-Kapitän gereizt: "Ein katastrophaler Tag für uns. Wir haben jetzt andere Probleme als über die Bayern zu reden." Die Hauptursache für die chronische Abwehrschwäche sieht Reus im mentalen Bereich: "Irgendwann ist es ein Kopfproblem, weil wir uns zu viele Gedanken machen um diese Themen. Dann ist es wie eine Blockade."

Nach dem Aus im Pokal hat sich der BVB auch aus dem Meisterrennen verabschiedet. Das dürfte den nun anstehenden Vertragsgesprächen mit dem verletzten Torjäger Haaland wenig zuträglich sein. Kaum vorstellbar, dass der von vielen Topclubs umworbene Norweger sich zu einem Verbleib über den kommenden Sommer hinaus überreden lässt. Mit Karim Adeyemi scheint bereits ein Nachfolger gefunden. Dem Vernehmen nach ist sich der Revierclub mit dem Jungnationalspieler einig und verhandelt derzeit mit dessen Club aus Salzburg über die Höhe der Ablöse. Doch spätestens nach dem "kollektiven Kollaps" ("Kicker) gegen Leverkusen stehen auch Umbauarbeiten in der Defensive an.

Noch hat Trainer Rose die Hoffnung auf eine Trendwende nicht aufgegeben: "Wir bleiben dran, reden die Dinge nicht schön, analysieren, um was es geht. Wir werden die Entwicklung vorantreiben - dazu gehören auch Rückschläge."

Süle soll wohl zu Borussia Dortmund wechseln

Fußball-Nationalspieler Niklas Süle soll einem Bericht der "Frankfurter Rundschau" zufolge im Sommer vom FC Bayern zu Borussia Dortmund wechseln. Der 26 Jahre alte Abwehrspieler hatte seinen nach dieser Saison auslaufenden Vertrag beim deutschen Rekordmeister nicht verlängert und verlässt die Bayern deshalb ablösefrei, laut "fr" soll er sich für den BVB entschieden haben. Der Revierclub wollte den Transfer auf dpa-Anfrage nicht bestätigen.

Süles Berater Volker Struth hatte am Sonntag im Sport1-"Doppelpass" noch geäußert: "Niklas hat vor kurzer Zeit eine Entscheidung getroffen und ich würde mich wundern, wenn er diese Entscheidung nochmal umwirft."

Süle, dessen Abgang vom Rekordmeister seit einiger Zeit feststand, war im Sommer 2017 von der TSG 1899 Hoffenheim für rund 20 Millionen Euro zu den Münchnern gewechselt. Mit den Bayern wurde er in jeder Saison Meister, dazu zweimal DFB-Pokalsieger und einmal Champions-League-Gewinner. Süle und die Münchner hatten sich vor allem aus wirtschaftlichen Gründen nicht auf eine Verlängerung des am Saisonende auslaufenden Vertrags einigen können.

Die BVB-Aktie gab am Montag via XETRA zunächst nach, dreht im Verlauf jedoch ins Plus und gewinnt zeitweise 0,14 Prozent auf 4,29 Euro.

MÜNCHEN/DORTMUND (dpa-AFX)

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