Hedgefonds wieder da

Star-Anleger: Der Bullenmarkt ist noch lange nicht vorbei

15.01.19 19:02 Uhr

Star-Anleger: Der Bullenmarkt ist noch lange nicht vorbei | finanzen.net

Nach der enttäuschenden Performance der Aktienmärkte im vierten Quartal des letzten Jahres hat sich die Angst verstärkt, dass der Bullenmarkt bald Geschichte sein könnte und die Baisse einsetzt. Star-Investor Jeff Vinik ist da anderer Meinung, die Hausse habe gerade erst den Zenit überschritten.

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"Ich glaube, dass wir in einem profanen Bullenmarkt sind", erklärte er gegenüber CNBC. Vinik war in der Vergangenheit ein gefragter Hedgefonds-Manager, der in den Neunzigern zunächst beim Fidelity Investments Magellan Fonds tätig war, bis er seinen eigenen Hedgefonds namens Vinik Asset Management startete. Laut eigenen Angaben habe sein Fonds jährlich Erträge von 17 Prozent eingebracht - bis er ihn 2013 schloss. Doch nun kommt er wieder zurück.

Gutes Wirtschaftswachstum, niedrige Inflation

"Ich vermisse die Märkte, ich vermisse es, Aktien auszuwählen, ich vermisse das Wetteifern. Ich habe das während der letzten fünf Jahre mit dem Geld meiner Familie gemacht, aber das ist nicht dasselbe, wie wenn man in den großen Ligen spielt und auf einer institutionellen Basis konkurriert", legt er dar, warum er mit seinem Hedgefonds an den Markt zurückkehren will. Laut Angaben des Wall-Street-Journals will Vinik drei Milliarden US-Dollar für seinen Fonds sammeln und ihn zum ersten März starten.

In diesem Zusammenhang sprach er auch darüber, welche Entwicklung er auf den Märkten in Zukunft erwartet. "Im Rückblick - damals wusste ich es noch nicht - startete er [der Bullenmarkt, Anm. d. Red.] 2009 und wenn ich raten müsste, sind wir halbwegs durch, angetrieben durch das gute Wirtschaftswachstum und geringe Inflation."

"Hervorragendes Umfeld für Aktien"

Er stellt klar, dass seine Aussichten auf den Aktienmarkt langfristig orientiert sind. Die wirtschaftlichen Bedingungen in den USA seien sehr gut und würden so vermutlich auch in den nächsten zehn bis 15 Jahren bleiben. Dazu komme eine niedrige Inflationsrate und viel Wettbewerb. Wenn man all diese Punkte zusammennehme, ergebe sich ein hervorragendes Umfeld für Aktien.

Auf einen kurzfristigen Ausblick möchte sich Vinik aber nicht festlegen: "Ich versuche nicht die kurzfristige Zukunft vorherzusagen." Der Trend geht laut dem Experten also auf lange Sicht nach oben, auf kurze Sicht könnten, wie er zugibt, aber möglicherweise auch zyklische Bärenmärkte und Korrekturen eintreten. Derzeit befänden wir uns inmitten solch einer zyklischen Korrektur.

Bitcoin und Marihuana-Titel seien Flop

Insbesondere Firmen, die im Einzelhandel tätig sind, könnten es in nächster Zeit schwer haben. Deren Aktien seien vor allem wegen dem E-Commerce-Händler Amazon stark unter Druck. Das Segment Konsumenten bleibe zwar weiterhin stark, aber für individuelle Einzelhandelswerte ist Vinik nicht bullish. Ein Vorteil für die Konsum-Sparte liege darin, dass die Konsumenten weniger Schulden als noch vor zehn Jahren hätten und dazu ein höheres Gehalt bekämen. Auch die niedrigen Ölpreise spielen in seine positive Aussicht für diesen Sektor mit hinein. Allerdings gibt er zu, dass es "knifflig" sei, in diesem Bereich zu investieren und die richtigen Werte zu finden.

Der Bereich, der Vinik bei seinen Portfolio-Entscheidungen am meisten interessiert, ist der der Technologie-Werte. Auch die "Technologie ist mitten in einem 20-Jahres-Rennen, genau wie der Markt es ist". Eine Investition in FAANG-Aktien müsse man aber je nach Aktie und je nach Situation individuell entscheiden. Es sei gut möglich, dass er ein Portfolio aufstellt, in dem vielleicht für zwei Jahre keine Anteile an Facebook, Amazon, Apple, Netflix oder Google-Mutter Alphabet seien. In Bitcoin sieht er gar keine Zukunft und auch Marihuana-Titel hält er für überbewertet. "Es gibt so viel Konkurrenz, dass niemand hier Geld machen kann." Die Wiedereröffnung seines Hedgefonds dürfte viele Anleger freuen. Ob der Markt sich aber tatsächlich so entwickelt, wie Vinik jetzt vorhersagt, bleibt abzuwarten.

Theresa Rauffmann / Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Raymond Boyd/Getty Images, Bacho / Shutterstock.com

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