Weitere Kaufimpulse?
Die Maßnahmen gegen die Eindämmung der Corona-Pandemie kosten die einzelnen Staaten viel Geld.
In den USA hatte US-Präsident Joe Biden dabei zuletzt sein Wahlkampfversprechen wahr gemacht und ein Konjunkturprogramm im Umfang von 1,9 Billionen US-Dollar verabschiedet. Die Ausgaben möchte Biden nun unter anderem durch neue Steuergesetze ausgleichen. Allerdings dürften die Steuerpläne nicht ohne Zustimmung der Republikaner verwirklicht werden können, so dass die Maßnahmen wahrscheinlich nicht zu übertrieben erscheinen werden.
Bleibt der Geldhahn weiter geöffnet?
Mit den voranschreitenden Impfungen sollte auch die konjunkturelle Entwicklung weiter Fuß fassen. Dabei könnten die Verbraucher dies noch einmal deutlich beschleunigen. So ist die Sparrate während der Corona-Pandemie klar angestiegen, was sich entsprechend negativ auf den Konsum ausgewirkt hat. Sollte die Unsicherheit mit einem Abklingen der Corona-Pandemie wieder abnehmen, dürften diese Gelder auch wieder "verkonsumiert" werden. Dies könnte die Bewegung an den Aktienmärkten daher auch in den kommenden Wochen weiter nach oben treiben. Von der geldpolitischen Seite bleibt die zur Verfügung gestellte Liquidität weiter hoch, allerdings darf man auf die Worte des US-Notenbankchefs Jerome Powell am Mittwoch gespannt sein. Aus aktueller Sicht sollte eine allmähliche Rückführung der Konjunkturprogramme erst frühestens Ende des Jahres realistisch sein, eine Zinsanhebung dann frühestens im kommenden Jahr. Insofern sollte das billige Geld als Triebfeder des Aktienaufschwungs vorerst weiter vorhanden bleiben.
Quartalszahlensaison erreicht Höhepunkt
In den kommenden Tagen werden in den USA unter anderem Schwergewichte, wie Alphabet, Microsoft, Apple oder auch Amazon ihre Quartalszahlen vorlegen. Hier darf man gespannt sein, welchen Impuls die Unternehmen setzen können, da dies sicherlich auch Einfluss auf die Entwicklung des Gesamtmarktes hat. Wenngleich die Aktienmärkte zuletzt sehr gut gelaufen sind, könnten sich bei Apple oder Amazon mit der mittelfristigen Seitwärtstendenz der vergangenen Monate durchaus weitere Kaufsignale ergeben. Allerdings ist im Hinblick auf die Saisonalität spätestens ab Mai mit etwas weniger Dynamik, dafür aber mit einer zunehmenden Schwankungsbreite zu rechnen. Zwar zeigt die Richtung bis zum Sommer weiter nach oben, es ist aber mit etwas unruhigeren Bewegungen zu rechnen. Ein "sell in may" muss es daher in diesem Jahr nicht geben. Allerdings sollte man den Zeitraum von August bis Ende September nicht unterschätzen. In dieser Spanne liegt eine erhöhte Korrekturgefahr vor. Bis dahin gilt aber weiter das Motto "the trend is your friend" und der zeigt nach wie vor weiter nach oben.
Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.