Hebelzertifikate-Trader Stephan Feuerstein

Doch nicht ganz so dramatisch?

27.11.12 09:19 Uhr

Doch nicht ganz so dramatisch? | finanzen.net

Zum Wochenauftakt präsentierte sich der DAX nach den Gewinnen in der Vorwoche mit Zurückhaltung.

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Dies mag in besonderem Maße sicherlich auch an dem Durcheinander um die Griechenland-Hilfen liegen. Der normale Bürger hat hier in der Regel komplett den Überblick verloren, doch an der Börse schaut man durchaus, was die Politik vorgibt. Insofern ist es sicherlich müßig, schon wieder über die Hellenen zu schreiben. Da eine Einigung der EU-Finanzminister aber bis am Montagnachmittag noch ausstand, diese aber durchaus Einfluss auf die Notierungen haben kann, gehen wir aus diesem Grund auch kurz darauf ein.

Profiteur der „Fiskal Klippe“?

Sie ist durchaus dramatisch gewählt, die Bezeichnung für die Verhandlungen im US-amerikanischen Haushaltsstreit. Sicherlich wird sich der eine oder andere über das parteipolitische Gezänk zu profilieren versuchen. Letztendlich wird man sich dann aber doch irgendwie einigen, denn die sonst eintretenden Steuererhöhungen und Einschnitte im Staatshaushalt könnten die USA sonst rasch in die Rezession stürzen. Bleibt die US-Politik daher unverändert auf dem geldpolitisch expansiven Wachstumskurs, könnte dies den Dollar weiter schwächen (was hinsichtlich der US-Schulden eine möglicherweise nicht ganz unerwünschte Nebenerscheinung sein könnte). Profiteur dieses Geschehens könnte daher der Euro sein, der bereits seit Mitte November wieder nach oben zeigt. Es fehlt aus charttechnischer Sicht hier nicht mehr viel und es ergibt sich ein nachhaltiges Kaufsignal, das dann auch in den kommenden Wochen weiter steigende Notierungen erwarten lässt. Wir behalten das Währungspaar daher auf der engeren Beobachtungsliste und würden bei einer sich weiter aufhellenden Konstellation dann auch rasch reagieren.

Noch mehr Dramatik?

Keine Angst, der so genannte „Black Friday“ hat nichts mit einem Börsencrash zu tun. Der Name ist – wie schon die zuvor erwähnte „fiscal cliff“ durchaus eindrucksvoll gewählt. Der „Black Friday“ stellt allerdings „nur“ den Freitag nach dem US-Feiertag „Thanksgiving“ dar und damit den Startschuss in das Weihnachtsgeschäft. Somit schauen alle Akteure sehr genau darauf, was die US-Bürger an diesem „Brückentag“ so kaufen. Schließlich erzielen die US-Einzelhändler in den letzten beiden Monaten des Jahres üblicherweise über 25 Prozent der Jahresumsätze. Auf den ersten Blick fiel der „Black Friday“ nicht so ganz perfekt aus. Betrachtet man sich aber den Anteil der weiter steigenden Online-Käufe, schon scheint der Startschuss in die umsatzstarken Wochen doch nicht so schlecht gewesen zu sein.

Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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