Alles wird gut?
In den frühen Morgenstunden der neuen Woche hat US-Präsident Trump wieder einmal einen seiner berüchtigten Tweets abgegeben. Dieses Mal reagierten die Märkte aber sehr wohlwollend auf die Nachricht Trumps.
So verkündete er einen bedeutenden Fortschritt sowie produktive Gespräche im Handelsstreit mit China. Aus diesem Grund kann sich Trump auch eine Verlängerung des Ultimatums, das am 1. März endet, vorstellen. Die chinesischen Aktienmärkte quittierten dies zum Wochenauftakt mit entsprechenden Gewinnen, hierzulande ist man hingegen vorsichtiger.
Gute Anzeichen?
Es ist die Stimmung, die hierzulande zurückhaltend ist. So offenbaren Umfragen zwar, dass der extrem hohe Pessimismus vom Dezember zwar etwas abgeklungen ist, wirklich optimistisch ist der Ausblick der Anleger allerdings nicht. Vielmehr zeigt sich der professionelle Teil der Akteure zurückhaltend, während der private Teil sogar wieder in Richtung fallende Notierungen tendiert. Genau das könnte aber ein guter Nährboden für einen weiteren Anstieg darstellen. Letztendlich stirbt die Hausse in der Euphorie und nicht im Pessimismus. Gerade die aktuelle Konstellation (DAX an der Region um rund 11.500 Punkte, Dow Jones knapp unter dem Allzeithoch, S&P 500 an den Hochpunkten des vierten Quartals des vergangenen Jahres usw.) macht die Situation aktuell sehr spannend. Sollten die Aktienmärkte in dieser Woche noch ein klein wenig ansteigen, würden sich Folgesignale für einen weiteren Anstieg ergeben. Aufgrund der entsprechenden Positionierung der Marktteilnehmer könnte dann ein weiterer Anstieg erfolgen.
Belastende Probleme
Hatten zum Jahreswechsel noch der US-Handelsstreit, der Brexit sowie damals auch noch der US-Regierungsstillstand belastet, lösen sich diese Belastungsfaktoren offenbar nach und nach auf. Wie bereits erwähnt, entspannt sich die Situation im Handelskrieg zwischen den USA und China, eine zufriedenstellende Einigung könnte dem Markt einen klaren Kaufimpuls bescheren. Auch beim Brexit nehmen die Anzeichen zu, dass ein harter Brexit offensichtlich immer weniger eine wahrscheinliche Option ist. Zwar nutzt die britische Premierministerin diesen immer noch als Druckmittel, doch selbst in den eigenen Reihen formiert sich der Widerstand, der eine Verschiebung des Austrittsdatums anstrebt. Von der EU steht mittlerweile eine Verschiebung um zwei Jahre im Raum. Selbst die von May hinausgezögerte Abstimmung im britischen Parlament könnte daher am Ende eine Verschiebung und damit weiteren Verhandlungsspielraum zu Tage fördern. So werden aus ehemals belastenden Faktoren dann am Ende doch noch Kaufimpulse.
Stephan Feuerstein Hebelzertifikate-Trader
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Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.