Niederlage von Credit Suisse gegen Klimaaktivisten
Die von Klimaaktivisten ins Visier genommene Schweizer Großbank Credit Suisse (CS) hat am Montag vor Gericht eine Niederlage eingesteckt.
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Ein Gericht bei Lausanne sprach zwölf von der Credit Suisse (CS) wegen Hausfriedensbruchs angezeigte Aktivisten frei. Die Demonstranten hatten im November 2018 eine CS-Filiale zeitweise besetzt und ein Tennisnetz gespannt.
Die Aktion sei friedlich verlaufen und habe nicht lange gedauert. Es habe keine Gefahr bestanden, dass die Aktion ausufere, begründete das Gericht nach Angaben des Westschweizer Fernsehens RTS. Das Urteil kann noch angefochten werden. "Die Credit Suisse nimmt das Urteil zur Kenntnis und wird den Entscheid analysieren", sagte ein Sprecher.
Klimaaktivisten kritisieren die Bank seit Tagen auf sozialen Medien. Sie werfen ihr die Finanzierung von Kohlevorhaben vor. Teil der Kritik wurde auch eines ihrer Aushängeschilder, der Tennisspieler Roger Federer. Federer war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.
Die Bank hatte sich vor dem Urteil gegen die Vorwürfe gewehrt. Sie unterstütze ihre Kunden beim Übergang zu Geschäftsmodellen, die weniger CO2-Emissionen verursachten. Der Anteil am Kreditgeschäft, der sich auf fossile Brennstoffe beziehe, liege unter drei Prozent, sagte eine CS-Sprecherin. Die ausstehenden Kredite beliefen sich laut Geschäftsbericht Ende 2018 auf knapp 289 Milliarden Franken (267 Mrd Euro).
Nichtregierungsorganisationen hatten im vergangenen Jahr den Bericht "Banking on Climate Change" veröffentlicht. Nach ihren Berechnungen hat die Credit Suisse zwischen 2016 und 2018 fossile Brennstoff-Vorhaben mit insgesamt 57 Milliarden Dollar (gut 51 Mrd Euro) finanziert. Die CS lag damit im Mittelfeld von gut 30 Banken.
"Die Credit Suisse will ihre Kreditportfolios an den Pariser Klimavereinbarungen ausrichten und hat im Rahmen ihrer umfassenden Klimastrategie jüngst angekündigt, keine neuen Kohlekraftwerke zu finanzieren", so die Bank.
Federer hatte sich im Dezember im Gespräch mit der Schweizer Zeitung "Blick" zur Klimadebatte geäußert. Das Thema sei heikel, weil er viel reise. "Ich kann ja schlecht allen sagen "Seid aufmerksam!" und dann gleich wieder nach Australien fliegen. Gleichzeitig kann ich kaum alle Grand Slams nach Basel holen", sagte er der Zeitung zufolge. Er kompensiere die CO2-Emissionen durch Beiträge zu Klimaprojekten./oe/DP/jha
LAUSANNE (dpa-AFX)
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