ZEW-Index geht im Mai überraschend zurück
Die Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und institutionellen Investoren für Deutschland haben sich im Mai überraschend verschlechtert.
Der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhobene Index der Konjunkturerwartungen fiel auf minus 2,1 Punkte von plus 3,1 im Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten hingegen einen Anstieg auf plus 5,0 vorausgesagt. Der Indexstand vom Mai liegt weiter deutlich unter seinem langfristigen Mittelwert von plus 22,1 Punkten.
Der Index der Lagebeurteilung verbesserte sich hingegen von plus 5,5 auf plus 8,2 Punkte. Erwartet worden war lediglich ein Anstieg auf plus 7,5. Das ZEW erklärte, die Entwicklung von Produktion und Exporten in Deutschland sowie die jüngste Schnellschätzung von Eurostat für das Wirtschaftswachstum im Eurogebiet im ersten Quartal nährten die Hoffnung, dass auch die deutsche Wirtschaft im ersten Quartal stärker als vermutet gewachsen sein dürfte.
Der Rückgang der ZEW-Konjunkturerwartungen zeige, dass die Finanzmarktfachleute "für die nächsten sechs Monate weiterhin von einem verhaltenen Wirtschaftswachstum in Deutschland ausgehen", erklärte ZEW-Präsident Achim Wambach. "Die jüngste Eskalation des Handelskonflikts zwischen den Vereinigten Staaten und China erhöht erneut die Unsicherheit hinsichtlich der deutschen Exporte und damit eines zentralen Faktors für das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes."
Im April hatten sich die ZEW-Konjunkturerwartungen noch mit einem Plus von 6,7 Punkten deutlicher verbessert als von den Experten angenommen. Der Index der Lagebeurteilung war aber um 5,6 Punkte gefallen.
Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone verschlechterten sich im Mai ebenfalls. Der entsprechende Indikator fiel um 6,1 Punkte gegenüber dem Vormonat auf minus 1,6. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum verbesserte sich aber um 6,2 auf minus 7,0 Zähler.
MANNHEIM/BERLIN (Dow Jones)
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Bildquellen: ZEW