Halbzeit-Prognose

Halbjahres-Ausblick 2019: Wohin steuern DAX, DOW & Co. nach der Juni-Rally?

30.06.19 16:55 Uhr

Halbjahres-Ausblick 2019: Wohin steuern DAX, DOW & Co. nach der Juni-Rally? | finanzen.net

Die großen Indizes wie der Dow Jones, S&P 500, EURO STOXX 50 und der DAX haben sich im ersten Halbjahr 2019 trotz diverser Unsicherheiten hervorragend entwickelt. Wohin zeigt nun der Trend im zweiten Halbjahr 2019?

Werte in diesem Artikel
Indizes

19.906,1 PKT -118,6 PKT -0,59%

42.732,1 PKT 339,9 PKT 0,80%

4.871,5 PKT -46,4 PKT -0,94%

5.942,5 PKT 73,9 PKT 1,26%

Dank der wahrscheinlichen Rückkehr der lockeren Geldpolitik der US-Notenbank befindet sich der Dow Jones, mit aktuell 26.599 Punkten (Stand: Schlusskurs vom 28.06.2019), in seinem besten Juni seit dem Jahr 1938. Mit einem Punktestand von 2.941 bringt es dabei wahrscheinlich auch der S&P 500 zu seinem sechstbesten Juni aller Zeiten. Doch nicht nur in den USA steigen die Kurse im Juni kräftig an, sondern auch in Europa.

Ein guter Monat für europäische Aktien

Der DAX startete mit einem Punktestand von 11.661 in den sechsten Monat des Jahres und konnte bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt eine Performance von über fünf Prozent auf das Parkett legen. Auch der europäische Bruder EURO STOXX 50 entwickelte sich im Juni außergewöhnlich gut. Er startete mit einem Punktestand von 3.274 in den Monat und notiert nun ebenfalls rund fünf Prozent höher.

Folgt auf die Juni-Rally der Crash?

Die Experten von OddStats sehen jedoch gerade in dieser starken Juni-Rally im S&P 500 eine empirisch begründete Gefahr für die zweite Jahreshälfte 2019.

Denn in den Jahren 1931, 1933 und 1929 folgte der grandiosen Juni-Rally ein schwerer Rückschlag in der zweiten Jahreshälfte. So stürzte der S&P 500 nach einer Monatsperformance in Höhe von 13,9 Prozent, 13,17 Prozent und 11,24 Prozent im Rest des Jahres um 45,25 Prozent, 7,42 Prozent und 22,34 Prozent ab.

"Seien sie besser vorsichtig und halten Sie die Augen offen"

Wohin die Märkte nach der rekordverdächtigen Juni-Rally nun steuern, ist auch unter Experten und Analysten ein heiß diskutiertes Thema. In einem kürzlich im Economic Club of New York geführten Interview betonte Stanley Druckenmiller, wie stark die Entwicklung am Aktienmarkt als Hinweisgeber für die wirtschaftliche Entwicklung fungiert. Druckenmiller hat zu diesem Zweck sehr zyklische und konjunkturabhängige Konzerne sowie Small-Caps untersucht. Bei der Analyse dieses Bereiches stellt er dabei fest, dass das Innere des Marktes zur Vorsicht aufrufen sollte. Ähnlich äußerte sich auch der Finanzmarktexperte Jesse Felder und sagte: "Seien Sie besser vorsichtig und halten Sie die Augen offen".

Die expansive Geldpolitik befeuert die Märkte

Im ersten Halbjahr 2019 waren die internationalen Finanzmärkte einer Vielzahl an geopolitischen und wirtschaftspolitischen Krisen ausgeliefert. Die Aktienmärkte konnten sich jedoch trotz dieser massiven Konflikte sehr positiv entwickeln. Dies ist vor allem auf den neuen Kurs der US-Notenbank, die nun ihre moderate Straffung der Geldpolitik komplett ausgesetzt hat, zurückzuführen. Eine fortwährend expansive Strategie der internationalen Notenbanken könnte den Finanzmärkten somit auch in der zweiten Jahreshälfte 2019 ordentlich Rückenwind verleihen.

Dennoch sollte man sich vor Augen halten, dass sich die Weltwirtschaft gegenwärtig in einem spätzyklischen Umfeld befindet. Dieser Zyklus lässt sich zwar durch die Interventionen der Zentralbanken verlangsamen oder verlängern, jedoch nicht komplett außer Kraft setzten. Eine Mischung aus einer rückläufigen Wachstumsdynamik und gewachsenen geo- und wirtschaftspolitischen Risiken könnte somit sehr schnell zu massiven Kursrücksetzern an den Märkten führen.

Positive Signale aus der Charttechnik

Aus charttechnischer Sicht sind die vorherrschenden Trends der großen Indizes jedoch noch voll in Takt. So notieren der Dow Jones, S&P 500, EURO STOXX 50 und der DAX nicht nur oberhalb der 200-Tage-Linie, sondern auch über der 50, 38 und sogar 20-Tage-Linie. Dies bedeutet, dass sich momentan alle vier Indizes in einem sehr positiven Aufwärtstrend befinden. Dementsprechend ist es gut möglich, dass der Dow Jones schon bald die Marke von 27.000 Punkten und der S&P 500 die magische Marke von 3.000 Punkten durchbrechen wird. Ob es dem DAX und dem EURO STOXX 50 ebenfalls gelingen wird, ein neues Allzeithoch zu erreichen, ist aufgrund der vorsichtigen Stimmung in Deutschland und Europa eher unwahrscheinlich.

Pierre Bonnet / finanzen.net

Bildquellen: BaanTatSaNa / Shutterstock, Kiselev Andrey Valerevich / Shutterstock.com

Mehr zum Thema DAX 40