Gutes Schlussquartal

Gerresheimer will operativen Gewinn nach schwierigem Jahr stabil halten - Aktie verliert

22.02.18 12:00 Uhr

Gerresheimer will operativen Gewinn nach schwierigem Jahr stabil halten - Aktie verliert | finanzen.net

Die Zurückhaltung von Pharmakunden hat dem Verpackungsspezialisten Gerresheimer im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatzrückgang eingebrockt.

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Dank eines guten Schlussquartals erreichte der Konzern die durchschnittliche Markterwartung in etwa, erklärte das Unternehmen am Donnerstag. "Das Wachstum des Welt-Pharmamarktes hat sich 2017 deutlich abgeschwächt", sagte Finanzvorstand und Interims-Vorstandssprecher Rainer Beaujean laut Mitteilung.

Weil der Konzern aber im Tagesgeschäft profitabler arbeitete, sollen mit einer Dividende von 1,10 Euro je Aktie nun 0,05 Euro mehr ausgeschüttet werden als im Vorjahr. Für 2018 rechnet der Konzern mit einer zumindest stabilen Geschäftsentwicklung.

Der Umsatz soll im noch bis Ende November laufenden Geschäftsjahr auf Basis konstanter Wechselkurse mindestens das Niveau des Geschäftsjahres 2017 erreichen, wie der im MDax notierte Konzern am Donnerstag in Düsseldorf mitteilte. Das obere Ende der Prognose liegt bei rund 1,4 Milliarden Euro. Im Jahr 2017 war der Umsatz um 2 Prozent auf 1,35 Milliarden Euro gefallen. Zurückhaltung spürte das Unternehmen vor allem von der US-Pharmaindustrie, die durch die Diskussionen um Gesundheitsreform, Handelspolitik oder Steuerreform verunsichert worden sei.

Gerresheimer mit seinen rund 10 000 Mitarbeitern stellt vor allem pharmazeutische Verpackungen her wie vorfüllbare Spritzen und Ampullen. Aber auch Tiegel und Fläschchen für die Kosmetikindustrie hat der Konzern im Programm.

Unter dem Strich blieb für die Gerresheimer-Anteilseigner 2017 mit rund 101 Millionen Euro fast 17 Prozent weniger hängen als im Jahr zuvor. Allerdings hatte das Unternehmen 2016 sein Laborglas-Geschäft verkauft. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg indes um 1 Prozent auf 310,8 Millionen Euro. Damit übertrafen die Düsseldorfer die Erwartungen etwas.

Für 2018 stellt der Konzern ein bereinigtes Ebitda in der Bandbreite von 305 bis 315 Millionen Euro in Aussicht.

Positiv ist laut dem Händler hingegen, dass der Konzern langfristig profitabler werden wolle. So peilen die Düsseldorfer langfristig nun eine Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) von rund 15 Prozent an. Das bisherige Ziel von 12 Prozent wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr 2017 mit einem Wert von 12,9 Prozent bereits übertroffen. Dabei setzt das Unternehmen auch auf neue Produkte und Dienstleistungen sowie eine höhere Produktivität in den Werken, die derzeit aufgebaut werden. Aktuelle Innovationen sind etwa ein neuartiges Nadelschutzsystem und sterile, vorfüllbare Injektionsfläschchen.

Die Analysten des Investmenthauses Mainfirst halten den Ausblick für vorsichtig, nachdem das Unternehmen im abgelaufenen Jahr habe zurückrudern müssen. Das könnte im Jahresverlauf Spielraum für mehr Optimismus lassen.

Aktuell sucht Gerresheimer weiter nach einem neuen Chef, nachdem Christian Fischer Anfang Februar nach nur kurzer Amtszeit überraschend zurückgetreten war. Für den Schritt wurden persönliche Gründe genannt. Die Geschäfte werden bis zu einer Neubesetzung von den übrigen drei Mitgliedern des Vorstands geführt. Die Funktion des Vorstandssprechers übernahm übergangsweise Finanzvorstand Beaujean.

Der Verpackungsspezialist hat die Anleger am Donnerstag mit seinem Geschäftsausblick vergrätzt. "Die vorsichtigen Prognosen überschatten die recht guten Zahlen für das Schlussquartal des vergangenen Geschäftsjahres", erklärte Analyst Volker Braun vom Bankhaus Lampe.

Die Aktien rutschten zeitweise bis auf 63,75 Euro ab und damit auf den tiefsten Stand seit Oktober 2017. Am späten Vormittag waren sie mit einem Minus von immer noch 3,23 Prozent auf 64,35 Euro das Schlusslicht im Index der mittelgroßen Werte MDAX. Dieser gab zeitgleich um rund ein halbes Prozent nach.

Das Ziel einer stabilen Entwicklung reiche den Investoren nicht aus, gerade da das Geschäftsjahr erst begonnen habe, sagte Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect Bank. Einige könnten noch vorsichtigere Prognosen in den kommenden Quartalen erwarten.

Bereits im vergangenen Jahr hatten die Düsseldorfer beim Ausblick mehrfach zurückrudern müssen. Gerade deshalb dürften sie nun aber vorsichtig prognostiziert haben, schrieben die Analysten des Investmenthauses Mainfirst in einer Studie. Das könnte im Jahresverlauf Spielraum für mehr Optimismus lassen, glauben sie.

Im Zuge des Kursrutsches ringen die Gerresheimer-Papiere wieder mit der Unterstützung um die 65 Euro, in deren Bereich sie sich in den vergangenen beiden Jahren immer wieder gefangen hatten. Sie pendeln nun schon seit Mitte 2015 über weite Strecken zwischen rund 65 und etwa 77 Euro. Dabei hatten sie im Juni 2017 ein Rekordhoch bei 78,25 Euro erreicht. Seither ging es um fast 18 Prozent nach unten./mis/ajx/jha/

/mis/tav/fba

DÜSSELDORF (dpa-AFX)

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