Allianz-Chefvolkswirt: Die US-Wirtschaft sieht für die nächsten Jahre gut aus
Die US-Wirtschaft ist optimal und es besteht noch reichlich Wachstumspotenzial, glaubt Ökonom Mohamed El-Erian. Die negative Einschätzung der IWF sei zu pessimistisch.
Die neu veröffentlichten Prognosen des Internationalen Währungsfond (IWF) zur US-Wirtschaft besagen, dass für 2018 und 2019 lediglich Zuwächse von je 2,5 und 2,9 Prozent zu erwarten sind. Allianz-Chefvolkswirt Mohamed El-Erian hält diese Einschätzung für viel zu pessimistisch.
"USA bestens für Wachstum gerüstet"
Die USA befände sich seiner Meinung nach derzeit in einer optimalen Lage und es gäbe nichts, was die Wirtschaft des Landes in eine Rezession bringen könnte. In einer Sendung auf CNBC äußerte der Finanzexperte, dass sogar noch einiges an Potenzial für Zuwächse und Kapitalzuflüsse bestünde. Die wirtschaftliche Lage innerhalb des Landes sei gut: "Die Binnennachfrage wird durch drei Aspekte vorangetrieben: Staatsausgaben - die immer mehr zu- und nicht abnehmen, Haushaltsausgaben und Unternehmensinvestition", so der Experte. Dies würde die weltweit größte Volkswirtschaft durch die nächsten drei Jahre bringen. Und "es würde mich nicht überraschen, wenn wir in diesem und nächstem Jahr ein Wachstum von drei Prozent erleben", verlautete er weiter.
Probleme kommen von "außerhalb"
Die eigentlichen Probleme kämen von "außerhalb der Landesgrenzen" durch "Rückläufe aus anderen Ländern". Diese würden entweder durch eigene Handlungen, beispielsweise durch einen Handelskrieg, oder durch Probleme aus Europa und anderen Regionen hervorgerufen. Die aktuellen Spannungen zwischen den USA und China hinsichtlich der Gütertarife erachtet El-Erian allerdings nicht als Handelskrieg. Es handele sich lediglich um eine Auseinandersetzung, nicht um einen Krieg. Er schließt einen möglichen Handelskrieg aber nicht aus. Es bestünde hierfür eine 25-prozentige Wahrscheinlichkeit. "Warum [die Wahrscheinlichkeit] so klein [ist]? Weil ich annehme, dass China verstehen wird, was Korea, Mexiko, Kanada und Europa schon verstanden haben". Nämlich: Dass die USA "jeden einzelnen bilateralen Handelskonflikt gewinnt".
Das einzige, was den Ländern El-Erian zufolge übrig bliebe, ist, Konzessionen anzubieten. Korea, Mexiko, Kanada und die EU hätten das realisiert, demzufolge "ist es nur eine Frage der Zeit, bis [auch] China das realisiert", so der Experte.
Redaktion finanzen.net
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