Barclays: Wohnimmobilienaktien dürften den Regulierungsrisiken trotzen
Trotz regulatorischer Unsicherheiten bevorzugt Barclays bei den Immobilienwerten weiterhin die bereits 2020 gut gelaufenen Aktien deutscher Wohnimmobiliengesellschaften.
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Der Subsektor biete die Aussicht auf überdurchschnittliche Renditen bis 2024 und werde aktuell mit einem Bewertungsabschlag gehandelt, hieß es in einer am Montag vorliegenden Branchenstudie der britischen Bank. Mit Blick auf Einzelwerte äußerte sich Analyst Sander Bunck besonders positiv zu den Papieren von Deutsche Wohnen und Grand City Properties.
Allgemein profitieren deutsche Wohnimmobilienunternehmen Bunck zufolge weiterhin von einer hohen Mieternachfrage und einer geringen Zahl an Neubauten. Diese Faktoren sollten das Mietwachstum nachhaltig antreiben. Insofern dürften bestehende und potenzielle zukünftige Regulierungen den Mietanstieg letztlich nur verzögern, aber nicht verhindern.
Die Debatte über eine strengere Regulierung des Mietmarktes dürfe mit Blick auf die Ende September stattfindenden Bundestagswahlen wieder an Fahrt aufnehmen, vermutet der Barclays-Experte. Im Gegensatz zu der Situation vor zwölf Monaten habe aber die eher regulierungskritische Regierungspartei CDU ihren Vorsprung in den Umfragen ausgebaut, so dass das Risiko einer aggressiven Verschärfung der aktuellen Marktregulierungen begrenzt sei.
Die CDU sieht laut Bunck in der aktuellen Mietpreisbremse eine angemessen Lösung, um den Mietanstieg im Zaum zu halten. Zudem sollten Mieter das Recht haben, einen Nachweis über die Höhe der Vormiete zu verlangen, um übermäßige Mieterhöhungen erkenne zu können.
Analyst Bunck sah vor diesem Hintergrund insbesondere bei den Papieren von Deutsche Wohnen auf aktuellem Kursniveau ein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis und sprach daher eine Empfehlung aus. Der Experte stufte die Anteilsscheine um gleich zwei Stufen von "Underweight" auf "Overweight" hoch und erhöhte das Kursziel von 37 auf 47 Euro. Aktuell notieren die Aktien bei gut 42 Euro.
Sollte derweil ein Urteil im Streit um den Berliner Mietdeckel zum Vorteil der Deutsche Wohnen sein, sollte dies die Aktie stützen, fuhr Bunck fort. Andernfalls werde der Konzern wohl Aktienrückkäufe vorantreiben und auf diese Weise die Gesamtrendite für die Anleger in die Höhe treiben.
Das Urteil zum Berliner Mietendeckel könnte laut Bunck im zweiten Quartal dieses Jahres gefällt werden. Das Ergebnis der Entscheidung sei ungewiss. Die Marktmeinung sei wohl, dass der Mietendeckel für ungültig erklärt werde, da die Regulierung des Mietmarkts Bundes- und nicht Ländersache sei.
Für die Papiere von Grand City Properties lautet das Votum nun "Overweight" von zuvor "Equal Weight". Hier spreche vor allem die zuletzt unterdurchschnittliche Kursentwicklung für ein hohes Aufwärtspotenzial und damit für eine optimistischere Einschätzung der Wertpapiere.
Darüber hinaus setzte Bunck sowohl für Grand City Properties als auch für die Branchenkollegen Vonovia), ADO Properties, TAG Immobilien und LEG Immobilien höhere Kursziele an. Adler Group und LEG stuft er aber mit "Underweight" ein.
Entsprechend der Einstufung "Overweight" rechnen die Analysten von Barclays Capital damit, dass sich die Aktie in den kommenden zwölf Monaten im Vergleich zu den anderen Titeln im beobachteten Sektor überdurchschnittlich entwickeln wird.
/la/jsl/mis
FRANKFURT (dpa-AFX)
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03.10.2024 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Underperform | Jefferies & Company Inc. | |
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