Investieren mit gutem Gewissen: Mit diesen Aktien sind satte, grüne Renditen drin

Immer mehr Investoren entwickeln auch bei ihren Geldanlagen ein regelrechtes Umweltbewusstsein. Daher hat das Interesse an umweltfreundlichen Kapitalanlagen in den letzten Jahren stark zugenommen. Denn grüne Geldanlagen erwirtschaften zukunftsträchtige und nachhaltige Renditen.

Den erneuerbaren Energien gehört die Zukunft

Der weltweite Ausbau von regenerativen Energien hat im Jahr 2016 neue Rekorde gebrochen. Laut der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (Irena) stieg die globale Kapazität um rund 160 Gigawatt. Mit einer Kapazität von 71 Gigawatt konnten Photovoltaikanlagen den größten Zuwachs erzielen. Windkraftanlagen brachten es auf 51 Gigawatt und Wasserkraft auf rund 35 Gigawatt. So kommen Erneuerbare Energien aktuell auf ein weltweites Volumen von über 2000 Gigawatt. Das Kapazitätsvolumen im Bereich der erneuerbaren Energien legte somit um 8,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu. Trotz Donald Trumps Wahlsieg wird dieses Jahr ein weiterer Anstieg erwartet.

Die Wachstumschancen sind gigantisch

Laut der Studie von Irena werden zum gegenwärtigen Zeitpunkt weniger als fünf Prozent des weltweiten Energiebedarfs durch regenerative Energien gedeckt. Dies verdeutlicht, welche enormen Wachstumschancen noch in der Branche stecken. Denn die fossilen Energieträger wie Kohle, Erdgas und Erdöl sind nur noch in einem begrenzten Maß auf der Erde verfügbar.

Chancen für Anleger

Für Investoren, die ihr Portfolio im Bereich der erneuerbaren Energien ausbauen möchten, gibt es unzählige Möglichkeiten. Gerade für langfristig orientierte Anleger könnten sich Unternehmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien als sinnvolle Depotbeimischung erweisen. Im Bereich der deutschen Energieversorger erweist sich die RWE-Ökostromtochter innogy schon als lohnende Investition. Der Versorger bringt es mit einer Ausschüttungsquote von rund 80 Prozent auf eine Dividendenrendite von 4,7 Prozent. Das Unternehmen betreibt, plant und baut Anlagen zur Stromerzeugung, welche auf der Basis von Solar-, Wind- und Wasserkraft betrieben werden.

Eine Möglichkeit für direkte Beteiligungen an Solar- und Onshore-Windparks bietet das Hamburger Unternehmen Capital Stage. Der im SDAX gelistete Konzern gilt als größter unabhängiger Solarparkbetreiber in Deutschland. Das Kerngeschäft der AG beschränkt sich auf den Erwerb von einsatzfähigen Bestandsanlagen in Deutschland und Europa. Mit 160 Solar- und 44 Windparks bringen es die Hamburger auf eine Gesamterzeugungsleistung von über 1,2 Gigawatt. Mit einer aktuellen Dividendenrendite von über drei Prozent können Anleger an den attraktiven Renditen im Bereich der erneuerbaren Energien teilhaben. Darüber hinaus soll laut Vorstand und Aufsichtsrat die Dividende in den kommenden fünf Jahren um weitere 50 Prozent ansteigen

Windkraft

Wer sich an Windkraft-Unternehmen beteiligen möchte, sollte zunächst einen Blick auf die Big Player der Branche werfen. Der dänische Konzern Vestas Wind Systems ist mit Abstand der größte Hersteller von Windkraftanlagen. Mit rund 21.600 Mitarbeitern erzielten die Dänen im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz in Höhe von 10,2 Milliarden Euro. Dabei lag der Gewinn des in der Hafenstadt Aarhus ansässigen Konzerns bei rund 965 Millionen Euro. Mit einem etwas kleineren Marktanteil befindet sich der Münchner Industrieriese Siemens direkt hinter den Dänen. Siemens katapultierte sich durch die Fusion mit dem spanischen Hersteller Gamesa auf Platz zwei der weltgrößten Windkraftunternehmen. Gerade in Asien und Südamerika sind die Spanier mit ihren Windkraftanlagen stark vertreten. Durch diese Zusammenarbeit könnte Siemens in Kürze sogar an Vestas Wind vorbeiziehen und zum weltgrößten Windanlagenbauer aufsteigen. Auf wesentlich weniger Marktanteile kommen die Firmen Nordex und Senvion. Aus Anlegersicht haben diese Unternehmen in den vergangenen sechs Monaten deutlich unterperformt. Investoren, die nun auf einen Turnaround spekulieren, könnten das aktuell niedrige Kursniveau zum Einstieg nutzen.

In den USA findet sich mit General Electric ein weiterer Big Player im Windenergiegeschäft. Im Gegensatz zu Vestras beschränkt sich das Kerngeschäft von Siemens und General Electric natürlich nicht ausschließlich auf die Herstellung von Windkraftanlagen. Trotzdem sind die beiden Mischkonzerne mit den Sparten GE Power Renewable Energy und dem Siemens Sektor Energie stark in der Branche vertreten. GE konnte in der Vergangenheit von dem durch Steuervorteile begünstigten Windkraftboom in den USA enorm profitieren. Ob dieser Boom unter US-Präsident Trump weiter anhält, ist allerdings mehr als fraglich. Trotz des Windkraftbooms in den USA werden nirgendwo auf der Erde jährlich mehr Windräder errichtet als in China. Mit Firmen wie Xinjiang Goldwind, China Ming Yang, Sewind, Dongfang und Xiangtan Electric sind die Chinesen stark in der Branche vertreten. Im Jahr 2016 wurden über 40 Prozent der weltweit produzierten Windräder in China installiert.

Solarkraft

Die Preiskämpfe der vergangenen Jahre zwischen deutschen und chinesischen Solarfirmen haben ihre Spuren hinterlassen. Durch die billigen Solarmodule aus China erlebten Konzerne wie Solon, Q-Cells und Conergy einen dramatischen Niedergang. Viele heimische Photovoltaikkonzerne haben den Kampf gegen die asiatische Billigproduktion in den letzten Jahren verloren. Da dieser extreme Verdrängungswettbewerb bis heute anhält, sollten Investoren Beteiligungen in diesem Sektor genau prüfen. Denn ein weiterhin hohes Wachstumspotenzial macht die Branche für langfristige Anleger durchaus interessant. Mögliche Chancen für Investoren ergeben sich bei den Branchengrößen Canadian Solar und Jinko Solar.

Grüne Banken

Eine grüne Geldanlage ist nicht ausschließlich vermögenden Privatanlegern vorenthalten, denn auch der durchschnittliche Kleinsparer kann verschiedene Möglichkeiten nutzen. Wer sein Geld beispielsweise bei einer Nachhaltigkeitsbank verwalten lässt, kann sich einer sozial-ökologischen Mittelverwendung sicher sein. So finanziert die Umweltbank AG ausschließlich umweltfreundliche Projekte im Bereich Photovoltaik, Biomasse, Kreislaufwirtschaft, Recycling sowie Wind- und Wasserkraft. Die Gelder der Kunden werden hierbei ausschließlich für nachhaltige Investitionen verwendet. Projekte in den Bereichen Rüstungsindustrie, Nahrungsmittelspekulation, Kohle- und Atomkraft werden dabei kategorisch abgelehnt. Nach diesen Grundsätzen agieren auch die GLS Bank, Ethik Bank und die Triodos Bank.

Diese Banken verwalten diverse Investmentfonds, die es dem Anleger ermöglichen, an umweltfreundlichen Unternehmen und nachhaltigen Projekten zu partizipieren. So investiert der GLS Bank Aktienfonds ausschließlich in Unternehmen, die nach sozial-ökologischen Kriterien ausgewählt wurden. Nach ähnlichen Grundsätzen trifft auch das Management des Öko-Aktienfonds seine Titelauswahl. Der Fonds investiert in Aktien von Unternehmen, die auf dem Gebiet der umweltfreundlichen Energiegewinnung und der nachhaltigen Herstellung von Alltagsprodukten aktiv sind.

Pierre Bonnet/Redaktion finanzen.net