Ryanair hebt Gewinnziel erneut an - Aktie auf Rekordhoch

Während der Deutsche Lufthansa beim erneuten Pilotenstreik weitere Belastungen in Millionenhöhe drohen, setzte Ryanair-Chef Michael O'Leary am Donnerstag sein Gewinnziel zum dritten Mal in diesem Geschäftsjahr herauf. Der November brachte dem Billigflieger einen kräftigen Sprung bei den Passagierzahlen. Auch bei der konkurrierenden Easyjet lief das Geschäft besser. Für die Aktien der beiden Billigflieger ging es deutlich nach oben.

Die Ryanair-Papiere sprangen zeitweise um bis zu zehn Prozent in die Höhe und erreichten dabei den höchsten Stand ihrer Geschichte. An der Londoner Börse lagen sie am späten Vormittag mit 7,48 Prozent im Plus bei 9,372 Euro. Die Easyjet-Papiere legten um 1,89 Prozent auf 1699,00 Pence zu.

MEHR PASSAGIERE, MEHR GEWINN

Für das Geschäftsjahr bis Ende März 2015 peilt Ryanair nun einen Überschuss von 810 bis 830 Millionen Euro an. Zuletzt hatte das Management 750 bis 770 Millionen Euro angepeilt. Im Mai war O'Leary sogar nur von 580 bis 620 Millionen Euro ausgegangen. Auch die die Zahl der Passagiere soll nun noch stärker steigen: Statt 89 Millionen erwartet das Unternehmen in diesem Geschäftsjahr nun 90 Millionen Fluggäste.

Nomura-Analyst James Hollins zeigte sich vom Start des Winterhalbjahres beeindruckt. Im November zählte Ryanair 6,35 Millionen Fluggäste und damit 22 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Obwohl das Unternehmen sein Flugangebot um 13 Prozent ausgeweitet hatte, waren die Flieger deutlich besser gefüllt. Die Auslastung der Maschinen verbesserte sich um sieben Prozentpunkte auf 88 Prozent.

DRUCK AUF DIE LUFTHANSA

Ryanair hatte zuletzt mehr Verbindungen zwischen großen Städten ins Programm aufgenommen, um nach den Privatkunden auch mehr Geschäftsreisende für sich zu gewinnen. Damit tritt der Billigflieger noch stärker in Konkurrenz zu klassischen Fluglinien wie der Lufthansa. Diese versucht nun ihrerseits mit einem neuen Billigkonzept auf Basis der Tochter Eurowings, der Konkurrenz die Stirn zu bieten. Deren Billigflotte von bisher gut 80 Maschinen, die zum Großteil von der Lufthansa-Tochter Germanwings betrieben werden, ist allerdings deutlich kleiner als diejenigen von Ryanair mit rund 300 und Easyjet mit mehr als 200 Fliegern.

Der britische Billigflieger legte im November ebenfalls zu. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Zahl der Fluggäste bei Easyjet um 3,1 Prozent auf 4,4 Millionen. Die Auslastung der Flugzeuge verbesserte sich um 0,5 Prozentpunkte auf 89,5 Prozent.

DUBLIN/LUTON (dpa-AFX)