Trump ist Präsident

Börse nach der US-Wahl: Diese Aktien sollten Anleger kaufen

09.11.16 09:38 Uhr

Börse nach der US-Wahl: Diese Aktien sollten Anleger kaufen | finanzen.net

Donald Trump hat die US-Präsidentschaftswahl gewonnen, die Finanzmärkte kommen ins Trudeln. Doch diese Aktien werden voraussichtlich von einem Präsidenten Trump profitieren.

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Der US-Milliardär Donald Trump gehört zu den schillerndsten Figuren, die je den Kampf ums Weiße Haus aufgenommen haben. Doch sein Wahlprogramm war alles andere als geradlinig, viele Anleger zeigten sich bereits im Vorfeld des Wahlausganges verunsichert, was wohl auf die Märkte zukommen wird, wenn der Republikaner tatsächlich Nachfolger von Barack Obama wird. Bei aller Unsicherheit: Es gab Konstanten im Programm von Donald Trump - dem kommenden 45. US-Präsidenten. Und aus denen lässt sich ableiten, welche Aktien Anleger ins Depot nehmen sollten, wenn sie von Präsident Trump profitieren wollen.

Goldaktien und Goldinvestments

Gold galt und gilt in unsicheren Börsenzeiten als sicherer Hafen. Besonders starker Volatilität dürfte der US-Dollar ausgesetzt werden. Das dürfte zahlreiche Anleger zur Flucht in die vermeintliche Sicherheit, also Goldinvestments, verleiten. Marktteilnehmer sollten nach der Wahl von Trump vermehrt ihren Anteil an dem gelben Edelmetall in ihrem Depot erhöhen.

Waffen- und Rüstungsaktien

Dass Donald Trump ein Befürworter der Waffenindustrie ist, daraus macht der Milliardär keinen Hehl. Dass er die US-Ausgaben für das Militär erhöhen will, kündigte er bereits an, Aktien von Unternehmen, die Geld in diesem Bereich verdienen, dürften also nach der Wahl gefragt sein. Neben dem US-Rüstungsriesen Lockheed Martin dürften auch die Konkurrenten Raytheon und Northrop Grumman zu den Gewinnern gehören. Zudem wird wohl auch Boeing von den erhöhten Militärausgaben profitieren. Auch der Waffenhersteller Smith & Wesson könnte dank steigender Nachfrage zu den Profiteuren eines Trump-Sieges gehören.
Neben US-Unternehmen könnte der positive Einfluss auch auf europäische Konzerne übergreifen. Denn eine Aufrüstung der USA dürfte auch Europa unter Druck setzen und könnte etwa bei Rheinmetall, Thales oder Airbus für volle Auftragsbücher sorgen.

Konsumaktien einen Blick wert

Eine der Kernforderungen von Donald Trump war es, dass US-Unternehmen wieder im Land produzieren sollen. Holen Großkonzerne ihre Produktion wieder nach Amerika, dürfte das steigende Löhne im Land zur Folge haben. US-Amerikaner, die mehr Geld in der Tasche haben, werden auch mehr konsumieren - Aktien von Konsumgüterunternehmen sind daher einen Blick wert. Auch die von Trump anvisierten Steuersenkungen sprechen für eine positive Entwicklung des US-Konsums. Insbesondere heimische Autobauer aber auch Restaurants könnten davon profitieren.

Bau- und Infrastruktur-Aktien

Trump hat mit Immobilien ein Vermögen gemacht. Unwahrscheinlich, dass er dieser Branche nach seiner Wahl zum Präsidenten Knüppel zwischen die Beine wirft. Seine polemische Ankündigung, an der Grenze zum ungeliebten Nachbarn Mexiko eine Mauer zu bauen, um illegale Einwanderung zu verhindern, wird bei der Umsetzung wohl mindestens einem Bauunternehmen einen Großauftrag verschaffen. Zudem hatte Trump im Rahmen seiner Wahlkampftour angekündigt, mehrere Milliarden Dollar in die marode US-amerikanische Infrastruktur investieren zu wollen. Bauunternehmen dürfen sich also über Aufträge im Bereich Straßeninstandsetzung, Brückenreparaturen und Flughafenausbau freuen, was deren Aktien wohl ebenfalls auf die Beine helfen dürfte. Anleger sollten daher Papiere von Toll Brothers aber auch den texanischen Baukonzern Fluor oder den kalifornischen Konstruktions-Profi Jacobs Engineering genauer beobachten.

Unter Vorbehalt: US-Techriesen wie Apple, Amazon & Co.

Donald Trump und Apple - das ist keine einfache Beziehung. Auch wenn der Immobilientycoon seine Tweets bei Twitter gerne von seinem iPhone absetzt: Als sich Apple kürzlich weigerte, den US-Behörden dabei zu helfen, das Smartphone eines toten Attentäters zu entsperren, rief Trump öffentlichkeitswirksam zum Boykott des Silicon Valley-Unternehmens auf und stellte sich demonstrativ hinter das FBI. Zudem drohte der Milliardär den Techstars der USA unverhohlen: "Wenn ich Präsident werde, dann haben sie Probleme", hieß es zum Jahresstart im Rahmen seiner Wahlkampftour.
Mit Amazon-Chef Jeff Bezos verbindet Donald Trump eine ganz besondere Rivalität: Ihm warf er mehrfach vor, das US-Blatt "Washington Post" nur aus Steuergründen erworben zu haben, und um die Meinung der Öffentlichkeit in seinem Sinne zu beeinflussen. Die Beteiligten lieferten sich daraufhin einen Schlagabtausch auf dem Kurznachrichtendienst Twitter, in dessen Verlauf Bezos Trump anbot, ihm einen Platz auf seiner Blue Origin-Rakete zu reservieren. Der von Bezos initiierte Hashtag #sendDonaldtospace wurde im Netz tausendfach wieder aufgenommen.

Dass ausgerechnet die Aktien der beiden US-Techriesen Apple und Amazon von einer Wahl Trumps zum nächsten US-Präsidenten profitieren könnten, ist dennoch naheliegend. Denn Trump will US-Konzernen ein Steuergeschenk machen und die Unternehmenssteuer im Land absenken. Besonders Apple würde davon deutliche Vorteile haben, denn das Unternehmen sitzt auf einem riesigen Geldberg, der allerdings aus Steuergründen vorwiegend im Ausland geparkt ist. Würde Trump die Unternehmenssteuer wie angekündigt von 35 auf 15 Prozent senken, dürfte die Apple-Aktie zulegen. Denn das gesamte Unternehmen müsste aufgrund der veränderten Gegebenheiten dann neu bewertet werden.
Ein wenig anders verhält sich die Lage bei Trumps Lieblingsfeind Amazon. Zwar würde auch der Einzelhändler von einer niedrigeren Unternehmenssteuer profitieren, Trump hatte aber bereits mehrfach angekündigt, der Quasi-Monopolstellung des Bezos-Konzerns nach seiner Wahl einen Riegel vorschieben zu wollen.

Klare Ansagen Mangelware

Anleger wissen derzeit nicht, wie viele der Aussagen des Multimilliardärs rhetorischer Natur waren und welche einem ernstzunehmenden Parteiprogramm entsprechen. Bleibt abzuwarten, wie konkret Trump seine Aussagen nach der Präsidentschaftsübergabe 2017 umsetzen wird.



Redaktion finanzen.net

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