Erneuter Rückschlag

GfK-Konsumklima bleibt zum Jahresstart schwach

29.01.25 10:08 Uhr

Konsumkrise? Neue GfK-Daten zeigen besorgniserregenden Trend | finanzen.net

Die Verbraucherstimmung in Deutschland beginnt das neue Jahr mit einem Fehlstart.

Sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartungen wie auch die Anschaffungsneigung müssen Einbußen hinnehmen. Das von GfK und NIM ermittelte Konsumklima fällt in der Prognose für Februar um 1,0 Punkte auf minus 22,4 Zähler. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Wert von minus 21,8 Zählern erwartet.

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"Das Konsumklima erleidet wieder einen Rückschlag und startet damit trüb ins neue Jahr", erklärte Rolf Bürkl, Konsumexperte beim NIM. "Die leisen Hoffnungen auf eine vorsichtige Erholung, die nach dem Anstieg im Vormonat aufkamen, sind damit sofort wieder zunichte gemacht worden. Seit Mitte letzten Jahres ist bestenfalls eine stagnierende Entwicklung zu erkennen, während in der ersten Jahreshälfte 2024 die Zeichen noch auf Erholung standen."

Neben der negativen Entwicklung der Einkommenserwartung und der Anschaffungsneigung trägt zur Verschlechterung des Konsumklimas auch eine steigende Sparneigung bei: Sie steigt im Vergleich zum letzten Monat des Vorjahres um 2,3 Punkte und liegt aktuell bei 8,2 Punkten.

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Ende 2024 hatte sich die Einschätzung der Deutschen, wie sich die allgemeine Wirtschaftslage in Deutschland in den kommenden zwölf Monaten entwickeln wird, etwas verbessert. "Doch das war offenbar nur eine Eintagsfliege", heißt es von GfK und NIM. Zu Jahresbeginn 2025 muss der Indikator einen Rückschlag hinnehmen: Er geht um 1,9 Zähler zurück und weist aktuell minus 1,6 Punkte auf.

Auch die Einschätzungen, wie sich die finanzielle Lage des eigenen Haushaltes in den kommenden zwölf Monaten entwickeln wird, sind wieder weniger positiv. Denn zu Jahresbeginn müssen die Einkommenserwartungen etwa die Hälfte ihrer Zugewinne aus dem Vormonat wieder abgeben. Der Indikator verliert 2,5 Zähler und weist nun minus 1,1 Punkte auf.

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Die rückläufigen Einkommensaussichten sind ein wesentlicher Grund für die wieder etwas schwächer gewordene Anschaffungsneigung. Der Indikator verliert 3 Zähler und sinkt auf minus 8,4 Punkte. Dies ist der niedrigste Wert seit August 2024. Damals wurden minus 10,9 Punkte gemessen.

Von Andreas Plecko

DOW JONES

Bildquellen: GfK, Hitdelight / Shutterstock.com