Stark sinkende Ticketpreise: Ryanair muss erneut Prognose senken - Ryanair-Aktien geben nach
Der irische Billigflieger Ryanair muss bei seinen Gewinnaussichten erneut zurückrudern.
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Wegen des Preisdrucks der Branche dürfte der Gewinn bei noch 1 bis 1,1 Milliarden Euro liegen, teilte das Unternehmen am Freitag in Dublin mit. Es ist die zweite Gewinnwarnung innerhalb kurzer Zeit, bereits im Oktober hatte Ryanair wegen Streiks und teurerem Kerosin zurückrudern müssen.
Derzeit belasten erhebliche Überkapazitäten den europäischen Markt, was auf die Preise drückt. Die Preise für Flugtickets dürften in der Wintersaison mit erwarteten 7 Prozent deutlich stärker fallen als angenommen, erklärte Ryanair. Die Fluggesellschaft hatte bislang mit einem Preisrückgang von 2 Prozent kalkuliert. Ein höheres Passagieraufkommen sowie Kostensenkungen könnten dieses Minus nicht ausgleichen, hieß es.
Völlig überraschend kommt die Gewinnwarnung von Ryanair nicht - bereits am Mittwoch hatte RBC-Analyst Damian Brewer sein Kursziel für Ryanair gesenkt und auf das derzeit exzessive Angebot für Fluggäste verwiesen, welches Vorteile durch den zuletzt gesunkenen Treibstoffpreis wieder bremse. Er hatte daher bereits seine Annahmen für die Ticketpreise und damit auch den Gewinn je Aktie des Billigfliegers gesenkt.
Analyst Daniel Roeska von Bernstein Research erklärte in einer ersten Einschätzung, die Prognosesenkung habe sich durch die Preisentwicklung der vergangenen Monate bereits abgezeichnet. Der Markt senkte dennoch den Daumen - die Ryanair-Aktie verlor zu Handelsbeginn bis zu 5 Prozent auf den tiefsten Stand seit Ende 2014 und steht auch im Mittagshandel noch mehr als 3 Prozent im Minus. In deren Sog gab das Papier des Konkurrenten easyJet ebenfalls deutlich nach. Auch die Anteile der Lufthansa verloren zunächst an Wert, am Mittag steht die Aktie aber wieder im Plus.
Ryanair hatte bereits im Oktober die Investoren verärgert. Damals kürzte die Fluggesellschaft ihre Gewinnerwartung für das bis Ende März laufende Geschäftsjahr 2018/19 um 12 Prozent auf 1,1 bis 1,2 Milliarden von 1,25 bis 1,35 Milliarden Euro. Als Grund für die Senkung gab Ryanair die Streiks in Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Spanien und Portugal sowie höhere Kerosinkosten an.
Konkurrent easyJet hatte sich im vergangenen Herbst ebenfalls pessimistischer zu seinen Gewinnaussichten geäußert. easyJet-Chef Johan Lundgren hatte zudem bereits zu diesem Zeitpunkt vor sinkenden Ticketpreisen gewarnt. Die Aktie von easyJet folgte am Freitag dem Kurs von Ryanair und verlor am Morgen fast 5 Prozent.
Ryanair-Chef Michael O'Leary wollte zudem weitere Preissenkungen und/oder eine weitere leichte Senkung der Gewinnziele nicht ausschließen und verwies dabei unter anderem auf mögliche unerwartete Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Brexit. Die Zahlen zum dritten Quartal will Ryanair am 4. Februar veröffentlichen.
/nas/elm/zb
DUBLIN (dpa-AFX)
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