ProSiebenSat.1-Aktie von Analystenkommentar belastet - Auch andere Medienkonzerne unter Druck
Die Anleger haben am Dienstag nach einem negativen Analystenkommentar Aktien von ProSiebenSat.1 in der Breite verkauft.
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Das Risiko einer Rezession dürfte europäische Internet- und Medienkonzerne laut einer Analystenstudie stärker belasten als bisher angenommen. Vor allem Gewinne werbeabhängiger Konzerne wie in der TV-Branche werden im kommenden Jahr empfindlich getroffen, wie Analystin Lisa Yang von Goldman Sachs schreibt. Besser seien die Aussichten etwa in der Musikbranche.
Die Expertin rechnet Szenarien für das kommende Jahr vor. Sollte die globale Wirtschaftskraft um drei Prozent unter der aktuellen Prognose der Goldman-Volkswirte liegen, würde der Gewinn der Branche elf Prozent unter ihrer aktuellen Schätzung liegen, so Yang. Sollten die Umsätze so stark einbrechen wie in der Finanzkrise 2009, läge die Differenz bei 15 Prozent. Die Aktienkurse könnten dann um rund ein Drittel abstürzen.
Besser als die Konkurrenz dürfte sich der Analystin zufolge Scout24 schlagen. Der Online-Immobilienmarktplatz profitiere von seiner Preissetzungsmacht und robusten wiederkehrenden Einnahmen. Yang weist darauf hin, dass der Konzern bei den Kosten flexibel sei und eine starke Bilanz vorweise. Vor diesem Hintergrund hebt sie die Aktie von "Neutral" auf "Buy", senkt das Kursziel aber von 68,10 auf 64,30 Euro.
Schwieriger werde es für ProSiebenSat.1. Weil der Fernsehkonzern etwa von Werbeeinnahmen und vom Online-Handel abhänge, sei er mit erheblichen Gewinnrisiken konfrontiert. Denn zum einen schwäche sich der Konsum ab, zum anderen könne ProSiebenSat.1 die Kosten nicht gut weitergeben und stehe in Segmenten wie dem Dating unter hohem Konkurrenzdruck. Yang stuft die Papiere deshalb von "Neutral" auf "Sell" ab und senkt das Kursziel von 12,50 auf 9 Euro. Für den Konkurrenten RTL senkte sie das Kursziel von 55,50 auf 44,50 Euro bei einer unveränderten "Neutral"-Einstufung.
Für mit "Buy" eingestufte Aktien rechnet Goldman Sachs auf dem aktuellen Kursniveau sowie im Vergleich zu den anderen von der Bank beobachteten Unternehmen aus der gleichen Branche mit einem hohen Renditepotenzial.
Anleger bei Medienkonzernen sehr besorgt um Werbeerlöse
Die Anleger deutscher Medienkonzerne sind am Dienstag ziemlich besorgt um die Werbeerlöse. Negative Analystenkommentare prägten die schlechte Stimmung im Sektor und dies machte sich am stärksten bemerkbar bei ProSiebenSat.1. Nach einer Abstufung der Investmentbank Goldman Sachs sackten die Aktien des TV-Konzerns via XETRA um zuletzt 7,29 Prozent auf 7,99 Euro ab. Zeitweise wurden sie dabei erstmals seit April 2020 wieder zu Kursen unter 8 Euro gehandelt.
Der Kursrutsch bei ProSiebenSat.1 riss auch die Papiere des Konkurrenten RTL Group mit, die um 8,6 Prozent auf 35,70 Euro fielen auf das niedrigste Niveau seit Dezember 2020. Hier hatte Goldman Sachs das Kursziel um etwa ein Fünftel auf 44,50 Euro reduziert, das Votum aber auf "Neutral" belassen.
Mit ihrer Werbemarkt-Skepsis trafen die Goldman-Experten den Tenor ihrer US-Kollegen von der Bank of America, die sich am Dienstag in einer auf Werbeagenturen und Werbedienstleister fokussierten Sektorstudie ebenfalls negativ zu den Perspektiven äußerten. Demnach komme der Gegenwind in der Branche mit den aktuellen Rezessionsängsten gerade erst auf, schrieb der Bofa-Experte Adrien de Saint Hilaire.
Der Experte nahm dies am Dienstag zum Anlass für eine Abstufung des Außenwerbe-Spezialisten JCDecaux um gleich zwei Stufen. Eine bisherige Kaufempfehlung drehte er direkt in ein Verkaufsvotum und das Kursziel wurde von ihm fast halbiert. Dem Kursminus von etwa acht Prozent bei den JCDecaux-Aktien folgten auch die Papiere des deutschen Konkurrenten Ströer mit rund 5 Prozent. Beide Werte sieht auch Goldman mit "Sell" sehr skeptisch.
/jcf/bek/mis
Analysierendes Institut Goldman Sachs.
Veröffentlichung der Original-Studie: 04.07.2022 / 21:09 / BST Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: Datum in Studie nicht angegeben / Uhrzeit in Studie nicht angegeben / Zeitzone in Studie nicht angegeben
FRANKFURT (dpa-AFX)
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Bildquellen: Holger Rauner © ProSiebenSat.1 Media AG, Jan Pitman/Getty Images
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