gettex: Viele Unsicherheiten - Hohe Volatilität

16.10.23 13:38 Uhr

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Der Marktbericht der Börse gettex

Schwacher Freitag: Die deutschen Aktienbörsen haben in der vergangenen Handelswoche nach schwankendem Verlauf mit Verlusten geschlossen. Nach einem leichteren Wochenstart aufgrund der neuen Eskalation in Israel hatten sich die Märkte eigentlich wieder erholt präsentiert. Anlass für die zeitweiligen Kursgewinne waren Hoffnungen, dass die US-Notenbank Fed ihren Leitzins nicht weiter anheben werde. Hintergrund waren Äußerungen mehrerer US-Notenbanker. Am vergangenen Donnerstag verdarben dann aber stärker als erwartet gestiegene Inflationszahlen aus den USA die gute Stimmung. Dabei blieben die Abschläge zuerst moderat, weiteten sich dann aber zu Ende der Handelswoche deutlich aus und kosteten die deutschen Börsen ihre bis dahin bestehenden Wochengewinne. Neben den Inflations- und Zinssorgen machten Beobachter auch die Unsicherheit in Bezug auf den Nahostkonflikt für das deutliche Freitags-Minus verantwortlich.

Rückblick: Dax-Family rutschte ab

Der Deutsche Aktienindex (Dax) gab im Wochenvergleich um 0,3 Prozent auf 15.186,70 Punkte nach. Der MDax verlor 1,8 Prozent auf 24.956,39 Zähler. Der TecDax rutschte um 1,7 Prozent ab auf 2.947,25 Punkte.

Der höchste Wochenverlust im Dax, ein Minus von 9,5 Prozent bei den Titeln von Sartorius, hatte allerdings nichts mit Zinsängsten zu tun - der Pharma- und Laborausrüster hatte vielmehr mit als schwach eingestuften vorläufigen Quartalszahlen und einer Senkung der Unternehmensziele negativ überrascht. Auch beim zweitgrößten Indexverlierer, Fresenius mit einem Kursrutsch um 8,3 Prozent, war die Entwicklung nicht auf geld- oder geopolitische Unsicherheiten zurückzuführen. Hier wirkte sich die Nachricht über ein positives Studienergebnis für ein Nierenmedikament von Novo Nordisk aus, da dieses die Geschäfte der Noch-Konzerntochter Fresenius Medical Care negativ beeinflussen könnte. Die Titel von Fresenius Medical Care sackten im MDax um 15,9 Prozent ab.

Anleihen: Kurse legten zu

Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten haben in der vergangenen Woche zugelegt. Die Notierungen profitierten einerseits von der Unsicherheit der Anleger nach den Terrorangriffen auf Israel, die Bundespapiere gelten als sichere Anlage. Zum anderen sorgten zwischenzeitlich die Spekulationen auf eine anhaltende Zinspause in den USA für Auftrieb. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe sank im Wochenvergleich von 2,88 auf 2,73 Prozent. Die Umlaufrendite ging von 2,82 auf 2,75 Prozent zurück.

USA: Positive Wochenbilanz

Die US-Aktienbörsen haben in der vergangenen Handelswoche zugelegt. Zwar zeigten sich viele Anleger vor dem Wochenende zurückhaltend, da sie nicht von neuen Ereignissen am Wochenende überrascht werden wollten, die Wochenbilanz der großen Indizes blieb aber positiv. So legte der Dow-Jones-Index im Wochenvergleich um 0,8 Prozent zu auf 33.670,30 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index rückte um 0,4 Prozent auf 4.327,78 Zähler vor. Der technologielastige Nasdaq-100-Index kam um 0,1 Prozent voran auf 14.995,11 Punkte.

Ausblick: Die Unsicherheiten halten an

Die Unsicherheit an den deutschen Aktienbörsen könnte in der aktuellen Woche anhalten, die Schwankungen könnten sich fortsetzen. Die belastenden Faktoren der Vorwoche bestehen zumindest fort: Die Inflations- und Zinssorgen sowie die Bedenken in Bezug auf die weitere Entwicklung im Nahostkonflikt. Dennoch schätzen Beobachter das Börsengeschehen in den kommenden Tagen sehr unterschiedlich ein. Während die einen damit rechnen, dass inzwischen die Erwartung länger hoher Zinsen weitgehend eingepreist sei und sich der Konflikt zwischen Israel und der Hamas nicht ausweiten werde, sich insgesamt also vorsichtig optimistisch für die Märkte geben, sehen andere Analysten die Lage negativer.

Welche von beiden Seiten in den kommenden Tagen Recht behalten wird, könnte einerseits von der weiteren Entwicklung in Israel und Gaza, andererseits von den anstehenden Konjunkturdaten abhängen. Letztere dürften vor allem auf ihre möglichen Auswirkungen auf die weitere Geldpolitik hin analysiert werden. Im Fokus stehen dabei die Verbraucherpreise aus der Eurozone und das Beige Book der Fed, aber auch die Einzelhandelsumsätze in den USA und die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland dürften auf das Interesse der Marktteilnehmer stoßen.

Die Berichtssaison läuft an

Mit Blick auf die Unternehmen nimmt die Berichtssaison an Bedeutung zu. Nachdem in den USA in der Vorwoche die Großbanken Citigroup, JP Morgan und Wells Fargo die Anleger überzeugen konnten, richten sich in dieser Woche die Augen auf die Branchenkollegen Bank of America, Goldman Sachs und Morgan Stanley. Zudem legen unter anderen Netflix und Tesla Zahlen und Ausblicke vor. Hierzulande sind Quartalsveröffentlichungen noch dünn gesät, aus dem Dax geben aber Deutsche Börse und SAP Einblicke in ihre Bücher.

Impulse für das Börsengeschehen könnten daneben von Nachrichten aus China kommen. Zum einen stehen mit dem Bruttoinlandsprodukt und der Zinsentscheidung der chinesischen Notenbank interessante Veröffentlichungen an, zum anderen wird an den Märkten über mögliche wirtschaftliche Stützungsmaßnahmen spekuliert.

Ausgewählte wichtige Termine der Woche

Montag, 16.10.: Großhandelspreise in Deutschland; Handelsbilanz der Eurozone
Dienstag, 17.10.: ZEW-Konjunkturerwartungen (Deutschland); Einzelhandelsumsätze in den USA; New York Empire State Produktionsindex (USA)
Mittwoch, 18.10.: Verbraucherpreise in der Eurozone; Beige Book der US-Notenbank; Baubeginne und -genehmigungen in den USA; Bruttoinlandsprodukt Chinas
Donnerstag, 19.10.: Verkäufe bestehender Häuser in den USA; Philadelphia Fed Herstellungsindex (USA)
Freitag, 20.10.: Erzeugerpreise in Deutschland; Zinssatzentscheidung der chinesischen Zentralbank

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03.10.2024Tesla NeutralGoldman Sachs Group Inc.
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