Getrennte Wege

Clevere Investments: Darum kommt Netflix gut ohne Disney aus

15.12.17 20:06 Uhr

Clevere Investments: Darum kommt Netflix gut ohne Disney aus | finanzen.net

Anfang dieses Jahres kündigte der US-amerikanische Medienkonzern Walt Disney an, seine Filme von Netflix zurückzuziehen, sobald der Vertrag im Jahr 2019 ausläuft. Wird Netflix unter der Trennung leiden?

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Einigen Quellen zufolge könnte die Trennung von Disney und Netflix ein großer Schlag für den kalifornischen Streamingdienst sein. Die Aktie fiel kurze Zeit nach dieser Ankündigung um mehr als 5 Prozent.

Walt Disney will eigene Streaming-Plattform starten

Bob Iger, CEO von Walt Disney, erklärte gegenüber CNBC, das Verhältnis zu Netflix sei zwar gut, Disney wolle aber seine Chancen nutzen und 2019 eine eigene Plattform aufbauen. Dafür hat der Medienkonzern bereits Mehrheitsanteile an dem Streamingdienst BAMTech übernommen. Bisher hat Disney seinen eigenen Streamingdienst vorerst nur für die USA angekündigt, die weltweite Expansion wird aber vermutlich zeitnah folgen. Welche Titel genau von Netflix genommen werden und ob einige eventuell sogar weiterhin dort verfügbar sein werden, ist noch nicht bekannt.

Ebenso wie Disney wollen auch 21st Century Fox und NBCUniversal ihre Lizenzen nicht erneuern, sondern ihre Inhalte selbst vermarkten. Inzwischen hat Disney sogar 21st Century Fox gekauft.

Mehr individuelle Angebote

Netflix verfügt über ein riesen Content-Budget - weit mehr als der Großteil der Konkurrenz. Um dieses gewinnbringend zu investieren, setzt das Unternehmen auf die bestmögliche Nutzung der verfügbaren Datensätze. Durch die Vielzahl der Nutzer, die täglich diverse Serien und Filme streamen, ergibt sich ein deutlich besserer Datensatz als bei der Konkurrenz. Netflix verwendet diese Daten schließlich, um Kundenbedürfnisse zu identifizieren und diese besser zu berücksichtigen. Auf diese Weise kann der Medienkonzern herausfinden, welche Lizenzverträge weiterhin bestehen sollten und vor allem, welche Eigenproduktionen bei den Nutzern gut ankommen.

Auf Basis der gesammelten Daten können darüber hinaus individuell Serien und Filme vorgeschlagen werden, die dem Abonnenten aufgrund seines Nutzungsverhaltens gefallen könnten. Die Erstellung dieses individuellen Angebots basiert auf einem KI (Künstliche Intelligenz)-Algorithmus. Dieser steigere, so Netflix, das Endergebnis jährlich um eine Milliarde US-Dollar.

Netflix kommt auch ohne Disney gut zurecht

Chief Content Officer Ted Sarandos zufolge sei es nicht weiter schlimm, den Content von Disney zu verlieren, da die Nutzer sowieso verhältnismäßig wenig Zeit für diese Inhalte verwendeten. Netflix profitierte zwar von der Zusammenarbeit, doch bereits im Jahr 2015 konnte das Unternehmen die Zahl der Abonnenten im Vergleich zum Vorjahr um das Doppelte steigern.

Auch ein Blick auf die letzten Quartalszahlen sowie die kürzliche Preisanhebung, die kaum merklich durchgeführt werden konnte, lässt deutlich werden, dass Netflix kaum noch aufzuhalten ist. Der Streamingdienst hat sich längst einen Namen gemacht und scheint nicht mehr von anderen abhängig zu sein. Netflix wächst momentan rasant - allein im dritten Quartal ist die Zahl der Abonnenten um 5,3 Millionen gestiegen. Und auch die Aktie konnte einen Zuwachs von 38 Prozent verbuchen.

Netflix kommt also auch gut ohne die Inhalte von Disney zurecht.

Netflix setzt auf Eigenproduktion

Netflix sei derweil dabei herauszufinden, wie die effizienteste Verwendung seines Content-Budgets aussehen könnte. Ein Großteil der Ausgaben sei für Eigenproduktionen vorgesehen - dies schaffe Möglichkeiten der Differenzierung. Laut Sarandos will der Streamingdienst bis zum Jahr 2019 50 Prozent Eigenproduktion erreichen. Lizenzierte Inhalte bringen seiner Erfahrung nach kaum neue Abonnenten. Man könne daher hauptsächlich durch Eigenproduktionen bestehende Kunden weiterhin optimal unterhalten und neue Nutzer für sich gewinnen. Das kalifornische Unternehmen ist diese Strategie bisher ziemlich erfolgreich gefahren - Produktionen wie "Stranger Things" oder "House of Cards" wurden stets sehr gut angenommen.

Bedarf an lizenziertem Content besteht weiterhin

Trotz der erfolgreichen Eigenproduktionen wollen Nutzer auch weiterhin beliebte Serien und Filme auf Netflix sehen - das gehört für die meisten Abonnenten einfach zum Service der Plattform dazu. Da aber die Preise steigen und immer wieder Content von Netflix genommen wird, muss sich die Streamingplattform durch andere Faktoren attraktiver präsentieren.

Sofern die Künstliche Intelligenz Netflix weiterhin so effizient unterstützt und Nutzer der Plattform begeistert sind von den Eigenproduktionen sowie den verfügbaren lizenzierten Inhalten, dürfte der Verlust von Disney und Co. also nicht weiter tragisch sein.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Netflix, canbedone / Shutterstock.com

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