Boeing-Flugverbot durchkreuzt Gewinnpläne von American Airlines
Das Startverbot für Boeings 737-Max-Jets und teures Kerosin durchkreuzen die Gewinnpläne der US-Fluggesellschaft American Airlines.
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Das vorläufige Aus für die Flüge mit dem Typ dürfte ihren Gewinn in diesem Jahr mit etwa 350 Millionen US-Dollar vor Steuern belasten, teilte die Fluglinie am Freitag im texanischen Fort Worth mit. Hinzu kommen die gestiegenen Treibstoffpreise, die mit schätzungsweise 650 Millionen Dollar mehr zu Buche schlügen als zuletzt gedacht.
Für das laufende Jahr dürfte der um Sonderposten bereinigte Gewinn je Aktie daher nur noch 4 bis 6 Dollar erreichen, schätzt Airline-Chef Doug Parker. Zuvor hatte das Management noch 5,50 bis 7,50 Dollar in Aussicht gestellt. Analysten waren im Schnitt zuletzt von 5,61 Dollar ausgegangen. Der neuen Prognose zufolge könnte es nun noch deutlich weniger werden.
Im ersten Quartal hatte American Airlines noch einen Rekordumsatz erreicht. Die Erlöse legten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast zwei Prozent auf den Höchstwert von 10,6 Milliarden Dollar zu. Der Überschuss stieg um 16 Prozent auf 185 Millionen Dollar. Bereinigt um Sondereffekte ging er aber um ein Drittel zurück. So musste die Airline überraschend 14 ältere Boeing-Jets vorübergehend außer Betrieb nehmen, um Fehler bei der Erneuerung der Kabinenausstattung zu beheben. Dadurch fielen im ersten Quartal 940 Flüge aus.
Noch schwerer wiegt das Flugverbot für die Boeing-Jets der 737-Max-Reihe. American Airlines hat 24 Maschinen des Typs in der Flotte und weitere 76 bestellt. Nach dem Absturz zweier Maschinen der Reihe bei Lion Air und Ethiopian Airlines mit insgesamt 346 Toten müssen alle Max-Jets seit Mitte März weltweit am Boden bleiben. American Airlines hat bis 19. August alle Flüge mit dem Typ aus dem Plan genommen. Dies entspricht den Angaben zufolge rund 115 Flügen pro Tag - oder zwei Prozent des Flugangebots von American Airlines im Sommer.
Wann die 737-Max-Jets wieder abheben dürfen, ist bisher nicht absehbar. Boeing selbst steht nach den Abstürzen in Indonesien und Äthiopien stark in der Kritik. Ein Herstellerfehler bei einer Steuerungssoftware, die eigens für die spritsparende Neuauflage der 737-Reihe entwickelt wurde, gilt laut vorläufigen Ermittlungsberichten als möglicherweise entscheidende Unfallursache. Das dringend erwartete Update der Software ist Voraussetzung, um bei den Luftfahrtbehörden eine Wiederzulassung der Unglücksflieger zu erreichen. Die Prüfung durch die US-Aufsichtsbehörde FAA und andere Behörden soll Ende April starten und bis Ende Juli dauern.
FORT WORTH (dpa-AFX)
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