GRENKE-Aktie legt kräftig zu: Latte für Leasing-Neugeschäft etwas höhergelegt
Der Finanzierungsdienstleister GRENKE hat die Prognose für das Neugeschäft im Kernsegment Leasing nach einem starken dritten Quartal erhöht.
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Beim Wachstum des Neugeschäfts in der Leasingsparte werde 2019 jetzt ein Wert von 18 bis 21 Prozent nach zuvor 16 bis 19 Prozent erwartet, teilte der MDAX-Konzern am Mittwoch in Baden-Baden mit. In den ersten neun Monaten zog das Neugeschäft im Leasingsegment um knapp 22 Prozent auf rund 2,1 Milliarden Euro an.
Das Neugeschäft beim Factoring (Forderungsmanagement) legte im gleichen Zeitraum ebenfalls deutlich um knapp 30 Prozent auf rund 476 Millionen Euro zu. Der Deckungsbeitrag 2, eine wichtige Kennzahl für die Profitabilität des Leasing-Geschäfts, erhöhte sich zudem von 16,6 Prozent im zweiten Quartal auf 17,1 Prozent im dritten Quartal. Laut einem Händler hatten Analysten hier einen weiteren Rückgang befürchtet. Dies sei nun aber nicht eingetreten.
Besonders rund liefen die Leasing-Geschäfte für GRENKE erneut in Frankreich, wo das Neugeschäftsvolumen im dritten Quartal um mehr als ein Viertel stieg. Aber auch in den anderen zwei Kernmärkten Deutschland und Italien verzeichnete der Konzern ein zweistelliges Plus.
Im kommenden Jahr will sich GRENKE denn auch einen weiteren Markt erschließen: "Unsere internationale Präsenz möchten wir im ersten Halbjahr 2020 mit der Eröffnung eines neuen Franchiseunternehmens in Arizona in den USA weiter ausbauen", sagte Vorstandschefin Antje Leminsky. "Wir sind überzeugt, dass unser seit Jahrzehnten bewährtes Geschäftsmodell auch in diesem Markt auf positive Resonanz treffen wird und wir somit langfristig weitere Wachstumspotenziale realisieren können."
GRENKE-Aktie legt zu
Hoffnungsschimmer für die zuletzt arg gebeutelten Anleger von GRENKE: Nachdem der Finanzierungsdienstleister im Sommer noch die Gewinnerwartung für das laufende Jahr wegen einer hohen Risikovorsorge senken musste, überzeugte er am Mittwoch mit einer optimistischeren Prognose für das Neugeschäft. Dank dieser waren die Aktien am Mittwoch zeitweise um fast 10 Prozent in die Höhe geschnellt.
Zum Handelsschluss stand bei den Anteilsscheinen von GRENKE noch ein Plus von 5,16 Prozent auf 78,50 Euro zu Buche. Das reichte für den Spitzenplatz im ansonsten schwachen MDAX der mittelgroßen Werte, in dem die Aktien seit Juni notiert sind.
Ein Händler wies darauf hin, dass der Deckungsbeitrag 2, eine wichtige Kennzahl für die Profitabilität im Leasing-Geschäft insgesamt, im dritten Quartal leicht zugelegt habe im Vergleich zum ersten Halbjahr. Hier habe man am Markt mit einem weiteren Rückgang gerechnet, dies sei nun aber nicht eingetreten.
Analysten reagierten überwiegend positiv auf die Nachrichten. Der Leasinganbieter habe nicht nur ein starkes Neugeschäft generiert, sondern auch Preiserhöhung durchgesetzt, schrieb der Fachmann Christoph Blieffert von der Commerzbank. Die gestiegene Qualität bei neuen Kontrakten spreche nun für eine neutrale Einschätzung der Papiere.
Er stufte das Papier von "Reduce" auf "Hold" hoch und erhöhte das Kursziel um elf auf 81 Euro. Bei aller Freude riet Blieffert Anlegern aber auch dazu, sich der Gefahren durch den Kreditzyklus im Jahr 2020 bewusst zu sein.
Für den Experten Marius Fuhrberg von Warburg Research sind das starke Wachstum des Neugeschäfts in der Leasingsparte und die gestiegene Profitabilität klar positive Zeichen. Nun sei es für das Unternehmen wichtig, die Ausfallraten in den Griff zu bekommen. Klarheit darüber dürfte die detaillierten Gewinn- und Verlustrechnung liefern, die Ende Oktober veröffentlicht werde.
Die Papiere haben seit der Gewinnwarnung Ende Juli rund 17 Prozent an Wert verloren. Seit Jahresbeginn gerechnet steht bei den Aktien derweil ein Plus von knapp 7 Prozent zu Buche. Der MDAX ist in diesem Zeitraum um rund 18 Prozent gestiegen.
Aus charttechnischer Sicht hat sich das Bild derweil aufgehellt: Mit dem Kurssprung an diesem Mittwoch haben die GRENKE-Papiere die bei rund 77 Euro verlaufene 50-Tage-Linie als Indikator für den mittelfristigen Trend wieder hinter sich gelassen.
FRANKFURT (dpa-AFX)
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