Geringe Nachfrage

Drägerwerk rutscht tiefer in Verlustzone

26.04.16 09:38 Uhr

Drägerwerk rutscht tiefer in Verlustzone | finanzen.net

Der Medizin- und Sicherheitstechnik-Hersteller Drägerwerk ist mit einem höheren Verlust ins neue Jahr gestartet als ein Jahr zuvor.

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Der Fehlbetrag nach Steuern habe im ersten Quartal 13,6 Millionen Euro betragen, teilte die im TecDAX notierte Gesellschaft am Dienstag bei Vorlage der Quartalsbilanz mit. Im Vorjahreszeitraum hatte der Verlust 3,2 Millionen Euro betragen. Neben geringeren Aufträgen machen dem Konzern unter anderem eine geringere Nachfrage nach Medizingeräten, ein Preisdruck sowie negative Wechselkurse zu schaffen. Eckdaten zum Auftaktquartal hatte Drägerwerk überraschend schon Mitte April vorgelegt.

Der Konzern rutschte in den ersten drei Monate auch operativ in die Verlustzone und wies einen Verlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 15,7 Millionen Euro aus. Ein Jahr zuvor hatte das Unternehmen noch einen operativen Gewinn von 1,1 Millionen Euro erwirtschaftet. Der Umsatz ging um 2,4 Prozent auf 532,4 Millionen Euro und der Auftragseingang um 2,5 Prozent auf 599,6 Millionen Euro zurück. An den Zielen für das laufende Jahr hielt Drägerwerk fest.

Nach einem schwachen Jahr hatte der TecDax-Konzern bereits die Dividende gekappt und ein Sparprogramm eingeleitet. "Erfreulich ist, dass unser Gegensteuern bei den Kosten Wirkung zeigt", sagte Unternehmenschef Stefan Dräger. So seien die Funktionskosten auch nach Währungseffekten bereits um über vier Prozent zurückgegangen.

Drägerwerk steuert mit Sparmaßnahmen seit längerer Zeit gegen. Die Kosten sollen laut früheren Angaben im laufenden und kommenden Jahr um insgesamt 100 Millionen Euro gesenkt werden. So will Dräger bis Ende 2016 rund 200 Arbeitsplätze am Hauptstandort Lübeck streichen, weitere 150 Stellen kommen noch im Ausland hinzu. Allerdings fallen rund weitere zehn Millionen Euro im laufenden Jahr für den Umbau an.

Bei der Bilanzvorlage Anfang März hatte der Konzern bereits ein schwaches erstes Quartal angedeutet. Die sogenannte Bric-Staaten mit Ausnahme von Indien blieben deutlich hinter den Erwartungen der Vergangenheit zurück, hieß es damals. China, das Schwergewicht unter den Schwellenländern, befinde sich einer schwierigen Übergangsphase und habe 2015 das geringste Wachstum der vergangenen 25 Jahre verzeichnet. Und Brasilien und Russland steckten in einer Rezession. Diese Länder bekommen besonders den Preisverfall der Rohstoffe zu spüren.

An den Prognosen für das Gesamtjahr hielten die Lübecker trotz des schwachen Starts fest. Der Umsatz dürfte währungsbereinigt stagnieren oder um bis zu drei Prozent zulegen, während die Ebit-Marge zwischen 3,5 und 5,5 Prozent liegen dürfte. 2015 war die Marge von 7,3 auf 2,6 Prozent abgesackt./mne/jha/fbr

LÜBECK (dpa-AFX)

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