HORNBACH-Aktie zieht dennoch an: Wegen Nachfrageflaute operativ weniger verdient
Der Baumarktkonzern HORNBACH Holding hat im Geschäftsjahr 2023/2024 unter einer geringeren Kauflust der Kunden gelitten.
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Während die Erlöse leicht zurückgingen, sank das operative Ergebnis deutlicher. Für das laufende Geschäftsjahr zeigt sich das Unternehmen etwas zuversichtlicher. Die Aktie legte im Vormittagshandel um mehr als sechs Prozent zu und gehörte im Index für kleinere Unternehmenswerte zu den größten Kursgewinnern. Zuletzt gewann die Aktie 5,97 Prozent auf 72,70 Euro hinzu. Seit dem Jahreswechsel summiert sich damit das Kursplus des SDax-Konzerns auf mehr als zehn Prozent.
"Während die makroökonomischen Aussichten insbesondere in Deutschland weiterhin eingetrübt sind, sehen wir derzeit auch positive Zeichen", sagte Albrecht Hornbach, Chef der HORNBACH Management AG, am Dienstag bei der Veröffentlichung vorläufiger Zahlen laut Mitteilung. Dazu gehöre die seit einigen Monaten nachlassende Inflation und die guten Wetterbedingungen in den ersten Wochen der Frühjahrssaison. Die HORNBACH Management AG ist die persönlich haftende Gesellschafterin der HORNBACH Holding AG & Co. KGaA und führt auch die Geschäfte der börsennotierten Holding.
Finanzchefin Karin Dohm verwies zudem auf Einsparungen. "Wir haben auch im vergangenen Jahr sehr kostenbewusst agiert und uns noch effizienter aufgestellt", sagte sie der Finanznachrichtenagentur dpa-AFX. Das Unternehmen werde auch weiterhin optimieren, um Kosten zu senken. So investiere es in die IT. Zudem habe der Konzern frei gewordene Stellen teilweise nicht nachbesetzt.
Das Unternehmen habe aber auch gerade auf der Vorratsseite geschaut, dass es sich entsprechend verbessert. "Wir haben in den Jahren davor, als die Logistikketten sehr belastet waren, mehr Vorräte aufgebaut und früher eingekauft", sagte Dohm. Das habe der Konzern im vergangenen Jahr wieder anpassen können, weil sich die globalen Logistikketten weiter entspannt hätten.
Für das Unternehmen sei die Entwicklung von geopolitischen Krisen zwar relevant, erläuterte Dohm. Das betreffe sowohl die Logistik als auch die Entwicklung bei den Rohstoffen. Die Angriffe der Huthi-Rebellen auf Frachtschiffe im Roten Meer wirkten sich derzeit aber nicht direkt auf die Geschäfte des Baumarktkonzerns aus. Natürlich verfolge das Unternehmen diese aufmerksam.
Auch ist der Baumarktkonzern kaum von dem Einbruch bei den Neubauten betroffen. "Wir sind mit HORNBACH insbesondere in Bestandsimmobilien aktiv", erklärte die Finanzchefin. Für das Unternehmen gehörten zu den großen Themenblöcken das Sanieren, Modernisieren, Renovieren. Der klassische Neubau sei weniger, was die Kunden bewege. Rund ein Viertel der Kunden seien Profikunden, drei Viertel etwa Privatkunden.
In den zwölf Monaten bis Ende Februar schrumpfte der Konzernumsatz auf Basis vorläufiger Zahlen um 1,6 Prozent auf 6,16 Milliarden Euro, wie das im SDAX notierte Unternehmen im rheinland-pfälzischen Bornheim weiter mitteilte. Der um nicht operative Posten bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) ging um 12,4 Prozent auf 254 Millionen Euro zurück. Mit einem Rückgang in dieser Größenordnung hatte der Konzern gerechnet.
Für Analyst Thilo Kleibauer von Warburg Research ist das bereinigte operative Ergebnis trotz einer leicht rückläufigen Umsatzentwicklung nicht so stark gesunken wie von ihm erwartet. Dank der günstigen Wetterbedingungen sollte der Baumarktkonzern gut in das neue Jahr gestartet sein.
Weitere Details zum abgeschlossenen Geschäftsjahr sowie einen Ausblick auf Umsatz und Ertrag will der Vorstand am 22. Mai veröffentlichen.
/mne/nas/mis
BORNHEIM (dpa-AFX)
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