RWE-Aktie: RWE-Chef verspricht für kommende Jahre stabile Dividende
RWE-Chef Rolf Martin Schmitz hat den Aktionären auf der Hauptversammlung eine stabile Dividende für die kommenden Jahre versprochen. Pläne zum Verkauf von innogy-Anteilen gibt es nicht.
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Für 2017 will der Versorger 50 Cent je Anteilsschein überweisen. "Das Dividendenniveau von 50 Cent je Aktie wollen wir auch in den Folgejahren mindestens halten", sagte Schmitz.
Der Vorstandsvorsitzende bestätigte in seiner Rede, die von Klimaschützern mit Zwischenrufen unterbrochen wurde, gleichzeitig die Ziele für sein Unternehmen. "Wir erwarten Verbesserungen beim bereinigten EBITDA und beim bereinigten Nettoergebnis", erläuterte Schmitz. Konkret peilen die Essener für das EBITDA zwischen 5,4 und 5,7 Milliarden Euro an, nachdem im vergangenen Jahr 5,4 Milliarden erreicht wurden. Unter dem Strich soll ein Nettoergebnis von 1,0 bis 1,3 Milliarden Euro stehen und damit deutlich mehr als die knapp 0,8 Milliarden im alten Jahr.
Stromerzeugung bleibt unter Druck
Im Kerngeschäft mit der konventionellen Stromerzeugung wird wegen des gesunkenen Börsenstrompreises weniger bei dem Versorger hängen bleiben. Ein stärkeres Handelsgeschäft und ein besseres Ergebnis bei der Ökostromtochter innogy sollen den Abwärtstrend in der Erzeugung mehr als kompensieren. Erschwerend wird sich die Zahlung von 6,8 Milliarden Euro an den Atomfonds der Bundesregierung für die Zwischen- und Endlagerung des strahlenden Mülls auswirken. Schmitz bezeichnete die Zahlung, die Mitte des Jahres erfolgen soll, als erhebliche Belastung.
In seiner Ansprache an die Aktionäre entwarf Schmitz die Version einer Gesellschaft, die in den kommenden Jahrzehnten immer mehr Strom benötigt. Grund dafür sei die Elektrifizierung ganzer Lebensbereiche, wie zum Beispiel der Transport oder das Heizen von Gebäuden. Weil die erneuerbaren Energien Elektrizität nur schwankend liefern könnten, bedürfe es weiter klassischer Kraftwerke. "Wenn wir die Gesellschaft zuverlässig mit Strom versorgen wollen, dann brauchen wir noch viele Jahrzehnte Anlagen, die immer dann Strom liefern, wenn es einmal für längere Zeit dunkel und windstill ist", sagte der RWE-Chef. Er gab sich davon überzeugt, dass künftig auch in Deutschland, wie in Frankreich und Großbritannien auch, ein Kapazitätsmarkt für die gesicherte Leistung eingeführt wird.
RWE-Stammgeschäft wird schrumpfen
Der Fondsmanager von Union Investment, Thomas Deser, goss Wasser in Schmitz' Wein. "Meine Damen und Herren, die Zeichen bei RWE stehen nicht auf Wachstum, sondern auf Schrumpfung", betonte er in seinem Statement auf der Hauptversammlung. Der Klimaschutz erfordere das Ende der Verbrennung von Kohle und Gas. Dem Traum üppiger Kapazitätsprämien solle das Unternehmen besser nicht nachhängen. Er verlangte daher Kostendisziplin, Abwicklung der Kraftwerke über die kommenden Jahrzehnte und Investitionsdisziplin. "Halten Sie das Geld zusammen, Herr Schmitz, nach dem Atomausstieg muss perspektivisch auch der Kohleausstieg finanziert werden", verlangte Deser. Sollte die Klage gegen die Brennelementesteuer Erfolg haben, sollte das zurückfließende Geld aus seiner Sicht für die Senkung der Verschuldung eingesetzt werden.
Das alte Jahr hatte RWE wegen hoher Abschreibungen einen Rekordverlust von 5,7 Milliarden Euro verdauen müssen und deshalb die Ausschüttung gestrichen.
Keine Pläne zum Verkauf von innogy-Anteilen
RWE-Chef Rolf Martin Schmitz will derzeit keine Anteile an seiner Ökostromtochter innogy verkaufen. "Aktuell bestehen keine konkreten Pläne, weitere Innogy-Anteile zu veräußern", sagte Schmitz bei der Hauptversammlung des Unternehmens in Essen.
Der traditionsreiche Versorger hatte vergangenes Jahr sein Geschäft mit erneuerbaren Energien und Netzen in die Tochter Innogy ausgelagert und an die Börse gebracht. RWE hält noch knapp 77 Prozent an innogy. Analysten halten die Dividendenzahlungen der Tochter für überlebenswichtig für den Stromerzeuger.Bei der Vorlage der tiefroten Bilanz für 2016 waren Mitte März Gerüchte ins Kraut geschossen, der französische Konkurrent Engie wolle Innogy komplett schlucken. Der Aufsichtsrat hat dem Vorstand die Befugnis erteilt, den Besitz an der Ökostromtochter bis auf 51 Prozent abzuverkaufen.
Schmitz schloss aber nicht für alle Ewigkeiten aus, keine weiteren Anteile abzugeben. Wenn sich Opportunitäten ergäben, müssten die Einnahmen aus einem Verkauf aber die gleiche Rendite zu vertretbaren Risiken einbringen wie dies derzeit bei Innogy der Fall sei, erklärte der RWE-Vorstandschef.
ESSEN (Dow Jones)
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