Cathie Wood macht mit ARK-Fonds Milliardenverlust - kann dem jedoch etwas Positives abgewinnen
Das vergangene Jahr hat bei Cathie Woods unterschiedlichen Tech-ETFs tiefrote Spuren hinterlassen. Als Ursache des Milliardenverlusts sieht die Starinvestorin die Zinswende, die durch die US-Notenbank Fed eingeleitet wurde. Dennoch kann sie den milliardenschweren Abschlägen noch etwas Positives abgewinnen.
• Cathie Woods ARK Invest-Fonds mit großen Verlusten
• Zinswende hat laut Wood "Erdbeben" ausgelöst
• Milliardenverluste haben aber Wood zufolge auch etwas Gutes
Für Starinvestorin Cathie Wood lief das letzte Jahr sehr durchwachsen. Die trübe Marktstimmung sowie die mit den hohen Inflationsraten zusammenhängenden, zahlreichen Leitzinserhöhungen der US-Notenbank Fed haben zu kräftigen Abschlägen bei den ARK Invest-Themen-ETFs geführt. Die auf innovative Technologien spezialisierten Fonds, die vorrangig auf Werte der Tech- und Kryptoszene setzen, wurden in dem Umfeld von zunehmender Unsicherheit von Anlegern gemieden. So verlor der Flaggschiff-Fonds ARK Innovation ETF 2022 insgesamt 67 Prozent an Wert. Zwar musste der gesamte Markt im vergangenen Jahr deutlich Federn lassen, verglichen mit dem marktbreiten US-Index S&P 500 (-19,4 Prozent) fiel das Minus bei Cathie Wood jedoch besonders groß aus.
Doch nicht nur die ETFs selbst verloren an Wert, ARK Invest trennte sich während des Marktabschwungs auch von zahlreichen Aktien und machte dabei noch zusätzlich Verluste. So verlautete die ARK-Gründerin in einem Interview mit Bloomberg TV, dass sie durch Aktienverkäufe während der Schwächephase am Markt Verluste in Höhe von zwei Milliarden US-Dollar eingefahren habe. So sei der ARK Innovation ETF seit seinem Hoch im Februar 2021 stetig gefallen und die in ihm enthaltenen Titel seien von 50 auf 28 Aktien reduziert worden.
Zinspolitik der Fed führte zu "Erdbeben"
"Der Bewertungseinbruch [...] war so schwerwiegend für unsere Strategie, [...] und das alles hing damit zusammen, dass die Fed die Zinssätze in weniger als einem Jahr um das 19-fache erhöhte. Wie noch nie zuvor", urteilte die Tech-Enthusiastin im Interview mit CNBC. Dabei vergleicht Wood die Auswirkungen der Fed-Zinswende mit einem "Erdbeben": "Es ist wie ein Erdbeben, eigentlich nicht nur für unsere Strategie. Wir glauben jetzt, dass das Erdbeben von unserer Strategie auf andere und zyklische Strategien übergeht." Dieser Druck auf ebenjene Titel, die stark auf Zinsveränderungen reagieren, dürfte ihrer Meinung nach noch weitere sechs bis neun Monate anhalten. Es ist nicht das erste Mal, dass die Anlageexpertin die Zinspolitik der US-Notenbank kritisiert. Schon in der Vergangenheit hatte Wood davor gewarnt, dass der deutliche Zinsanstieg zu einer Deflation führen könne. Auch die Bankenkrise hätte die Institution ihrer Meinung nach früher kommen sehen müssen, sei sie doch "für alle sichtbar" gewesen.
Dennoch kann Wood die milliardenschweren Verlusten ihrer ETFs noch etwas Gutes abgewinnen, wie sie gegenüber Bloomberg Technology offenbarte. Diese könnten nämlich mit der Steuer auf zukünftige Kapitalgewinne gegenverrechnet werden: "Im Moment sind es über 2 Milliarden US-Dollar, gegen die wir zukünftige Gewinne mitnehmen und uns dann auf unsere am stärksten überzeugende Namen konzentrieren können."
Seit Jahresbeginn hat sich der Flaggschiff-Fonds ARK Innovation ETF bereits rund 38 Prozent erholt (Stand vom 30. März 2023). Es bleibt abzuwarten, ob der positive Trend auch längerfristig anhalten wird.
Redaktion finanzen.net
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