Geldanlage-Report Armin Brack

Die besten LED-Aktien im Kurz-Check! - Teil 1

17.03.10 09:14 Uhr

Die besten LED-Aktien im Kurz-Check! - Teil 1 | finanzen.net

Lieber Geldanleger, Ich finde es immer wieder faszinierend in welch ungeahnte Höhen starke Trends einzelne Aktien katapultieren können.

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Wer hätte es noch vor einem Jahr für möglich gehalten, dass Aixtron jemals wieder die Marke von 26 Euro erreichen könnte? Dahinter steht der LED-Boom und Aixtron ist bei weitem nicht das einzige Unternehmen, das davon profitiert.

Trotzdem war es wieder einmal der LED-Anlagenproduzent aus Herzogenrath (unweit der holländischen Grenze bei Aachen gelegen), der mit einer exzellenten Ergebnisprognose die Trader elektrisierte. Zu den größten Kunden gehören asiatische Anbieter wie beispielsweise die taiwanesische Epistar. Die wiederum beliefert unter anderem den Elektronikriesen Samsung.

Die Analysten kommen gar nicht nach mit der Anhebung ihrer Kursziele und ihrer Umsatz- und Gewinnschätzungen. Diese liegen aktuell bei einem 2010er-Umsatz von 495 Millionen Euro, einem Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) von 116,6 Millionen Euro und einem Gewinn je Aktie von 0,84 Euro.

Tatsächlich erreichen dürfte Aixtron auf Basis der eigenen Prognosen einen Umsatz zwischen 600 und 650 Millionen Euro, mit einer EBIT-Marge von mindestens 25 Prozent, was 156,25 Millionen Euro entspricht. Das liegt sogar über den Konsensschätzungen für 2011, die bisher von einem EBIT von 153 Millionen Euro ausgingen. Der Gewinn je Aktie dürfte in 2010 damit bei mindestens 1,08 Euro liegen.

Das KGV sinkt damit beim aktuellen Kurs von 26,05 Euro auf nur noch 24. Das ist zwar nicht günstig für das prinzipiell recht zyklische Maschinenbau-Geschäft, aber auch keinesfalls zu teuer angesichts des brummenden Geschäfts, der für 2011 prognostizierten Wachstumsraten und der enorm hohen Rentabilität. Auch die Analysten-Prognosen für 2009 wurden leicht übertroffen.

Die Umwandlung der Gesellschaft in eine Europäische AG (SE) und die leichte Dividendenanhebung sind dagegen für den Kursverlauf wenig relevant.

Das Kursziel der Analysten von Equinet lag bereits vor der Bekanntgabe der Zahlen bei 33 Euro und wurde nun beibehalten. Gratulation an Analyst Günther Hollfelder von der UniCredit, der als einziger einen derartig exzellenten Ausblick erwartet hat. Skeptischer ist die Commerzbank. Analyst Thomas Becker befürchtet, dass der höhere Auftragseingang vor allem auf Vorzieheffekte zurückzuführen sei. Er erhöhte zwar das Kursziel auf 23 Euro. Dieses liegt damit aber unter dem aktuellen Kurs.

Am Freitag kamen dann noch neue Einschätzungen von JP Morgan, Chevreux und der Deutschen Bank hinzu. Die Kursziele liegen der Reihe nach bei 30 Euro, 39 Euro und 36 Euro. Uwe Schupp von der Deutschen Bank spricht ausdrücklich davon, dass es noch zu früh sei, um Gewinne mitzunehmen. Klaus Ringel von Chevreux beeindruckt besonders die hohe Profitabilität bei Aixtron. Bis zu seinem Kursziel bei 39 Euro besteht noch ein Kurspotenzial von exakt 50 Prozent!

Auch die charttechnische Ausgangslage ist glänzend: Nach einer Konsolidierung seit Anfang Dezember schaffte die Aktie nun unter erhöhtem Volumen den Ausbruch auf ein neues 52-Wochen-Hoch und generierte damit ein charttechnisches Kaufsignal.

*Veeco: Auf den Spuren von Aixtron

Veeco Industries ist nach Aixtron der zweitgrößte Anbieter von Equipment für die Herstellung von LEDs. Im Kampf um den Spitzenplatz geht es vor allem darum, die Maschinen technologisch so zu verbessern, dass die Herstellungskosten immer weiter sinken.

Wie stark der Markt aktuell explodiert zeigt die Tatsache, dass der Output an Maschinen von 45 im zweiten Quartal, über 70 im dritten bis auf 120 im vierten nach oben gefahren werden soll. Veeco lässt das Equipment von Auftragsproduzenten herstellen und verkauft sie anschließend dann an die Kunden weiter.

Veeco behauptet dabei, die eigenen Maschinen seien besser als die von Aixtron, weil sie einen höheren Ausstoß produzierten und günstiger im Unterhalt seien. Veeco zielt vor allem auf den Markt mit LED-Fernsehern, die in den USA gerade den Marktdurchbruch vollziehen.

Eigentlich sind derartige Tiefschläge gegenüber der Konkurrenz aber gar nicht vonnöten. Mit Aixtron, Veeco und Cree teilen sich nur drei Unternehmen den riesigen Markt auf. Damit sind weiter hohe Margen vorprogrammiert. Gleichzeitig wächst der Markt schnell weiter:

Die Marktforscher von iSuppli prognostizieren einen Anstieg der verkauften LED-Chips von 63 Millionen in 2009 auf 166 Millionen Stück in 2013. Im selben Zeitraum sollen die Umsätze mit diesen Chips von 6,8 auf 17,4 Milliarden US-Dollar anschwellen.

LEDs werden quasi überall Einzug halten, wo Beleuchtung erforderlich ist, auf Computerbildschirmen, Fernsehern, Autolichtern, Straßenbeleuchtung und als Leuchtmittel in Gebäuden.

Veeco wächst ähnlich stürmisch wie Aixtron, was sich auch in der Kursentwicklung widerspiegelt. Auf fundamentaler Basis ist Veeco etwas günstiger bewertet, wobei Aixtron als Marktführer eine kleine Bewertungsprämie zusteht. Auch die Veeco-Aktie schaffte am Donnerstag den Ausbruch auf ein neues 52-Wochen-Hoch.

Armin Brack ist Chefredakteur des Geldanlage-Reports. Gratis anmelden unter: www.geldanlage-report.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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