Dialog Semiconductor: Trotzt dem schwachen TecDAX!

... von neuen Entwicklungen befindet, "Perfect Storm" bedeutet, das sich die äußeren Umstände dramatisch verändern und dem betreffenden Unternehmen voll in die Karten spielen. Dialog Semiconductor ist nun schon seit über einem Jahr in einer solchen Situation - und ein Ende ist nicht in Sicht!

Denn: Einer der Megatrends für 2010 sind OLEDs.

Was sind OLEDs?

Grundprinzip ist das Phänomen, dass Kunststoffe beim Anlegen einer Spannung zu leuchten beginnen. Solche Lumineszenz-Effekte gibt es auch in der Natur, zum Beispiel bei Glühwürmchen. Technisch funktioniert das folgendermaßen: Auf eine transparente Elektrode wird eine extrem dünne leuchtende Schicht (nur ein Tausendstel so dick wie ein Menschenhaar) aufgetragen. Darauf kommt eine zweite Elektrode. Fließt nun Strom durch dieses "Sandwich" leuchtet der Kunststoff.

*Vor dem Marktdurchbruch

Bereits Ende der 80er-Jahre experimentierten Kodak und Pioneer mit dieser Technologie, stießen dabei allerdings außerhalb des Labors auf massive Probleme, weil die Dioden extrem empfindlich gegenüber Feuchtigkeit und Sauerstoff sind und daher hinter Glas verkapselt werden müssen.

Doch inzwischen ist die Marktreife erreicht und OLEDs werden bereits in Smartphones eingesetzt. Mit dem Beginn des Siegeszugs dieser Smartphones, ausgelöst durch das iPhone von Apple und zuvor durch den BlackBerry von Research In Motion (RIM), steigt auch die Nachfrage nach OLEDs massiv an.

Die Technologie hat zahlreiche Vorteile gegenüber der bisher üblichen LCD-Technologie: Kontraststärkere Farben bei sehr hoher Helligkeit, Biegsamkeit und ein geringerer Stromverbrauch, weil keine Hintergrundbeleuchtung notwendig ist und das alles auch noch bei niedrigeren Herstellungskosten. Der Siegeszug wird sich nicht mehr aufhalten lassen.

*OLED-Chip für Massenanwendung

Dialog Semiconductor, die auf Strommanagement-Chips spezialisiert sind, und mit Apple das wohl derzeitig wichtigste Technologie-Unternehmen auf der Kundenliste haben, scheint auch bei OLEDs die Nase vorn zu haben.

Ein Chip für OLED-Displays befindet sich in der Endphase der Entwicklung. Dialog setzt dabei auf sogenannte Passive Matrix OLEDs, die sich im Gegensatz zu Active Matrix OLEDs durch niedrigere Herstellungskosten auszeichnen.

Das ermöglicht beispielsweise günstigere, hochauflösende Displays für Mobilfunktelefone. Damit tut sich ein neuer gigantischer Markt für das schwäbisch-englische Unternehmen mit Hauptsitz in Kirchheim/Teck auf.

*Immer noch nicht zu teuer

Analysten gehen inzwischen davon aus, dass Dialog über die kommenden Jahre hinweg ein Wachstum von 30 Prozent per anno an den Tag legen wird, und das bei sehr hoher Profitabilität.

Der Gewinn soll sich dabei bis 2011 von 0,35 Euro je Aktie bis auf 0,84 Euro entwickeln. Das entspricht einer Steigerung von 140 Prozent. Angesichts dessen ist die Aktie mit einem 2010er-KGV von 23 alles andere als teuer.

Knackpunkt dürfte allerdings sein, wie lange es Dialog noch gelingt, die hohen Gewinnmargen zu halten.

MEIN FAZIT:

+ beeindruckendes Wachstum
+ hohe Gewinnmargen
+ technologisch führend

- Gewinnmargen könnten unter Druck kommen
- Aktie ist nicht mehr günstig

Die Aktie ist bei Rücksetzern immer noch kaufenswert!

Armin Brack ist Chefredakteur des Geldanlage-Reports. Gratis anmelden unter: www.geldanlage-report.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.