Geldanlage-Report Armin Brack

Aixtron - Nicht zu bremsen!

01.10.09 09:13 Uhr

Aixtron - Nicht zu bremsen! | finanzen.net

Der überraschend schnelle Durchbruch der LED-Technologie spielt Aixtron perfekt in die Karten.

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Logisch, der Hersteller von LED-Fertigungssystemen hat einen Marktanteil von 70 Prozent und profitiert damit wie kein Zweiter von diesem neuen Megatrend.

Während LEDs zur Autobeleuchtung und in Laptops schon länger eingesetzt werden, steigt nun auch der Marktanteil bei der Hintergrundbeleuchtung von LCD-Fernsehern rasant an. Das Verbot von Glühbirnen als Leuchtmittel dürfte LEDs künftig auch im Massenmarkt eine führende Stellung bescheren.

Der entscheidende Faktor aus technologischer Sicht ist eine deutliche erhöhte Leistungsfähigkeit der LEDs bei weiter niedrigem Energieverbrauch. Damit passt die Technologie optimal in die aktuelle von der Klima- und Energiespardiskussion geprägte politische Landschaft.

Die Geschäftsaussichten für die Aachener scheinen aktuell geradezu perfekt: Denn auch bei den weiteren Geschäftsbereichen, in denen Aixtron-Anlagen nachgefragt werden, geht es deutlich aufwärts. Beispielsweise ist das bei Glasfaserkommunikationsnetzen, mobiler Datenübertragung und optischer Datenspeicherung der Fall.

*Enormer Gewinnhebel

Aus der Ertragsperspektive kommt Aixtron dabei der enorme Gewinnhebel zugute. Bei steigenden Umsätzen kann die Bruttomarge enorm nach oben getrieben werden, weil ein großer Teil der Kosten Fixkosten sind.

Die Aixtron-Analysten sind daher nicht zu beneiden, weil bereits wenige Großaufträge zu einer massiven Veränderung der Gewinnschätzungen führen können. Goldman Sachs hält es beispielsweise für möglich, dass die aktuellen Konsensschätzungen (also der Durchschnittswert der Analysten-Gewinnschätzungen je Aktie) sich für 2010 noch verdoppeln.

Das würde die aktuell hohe Bewertung bei Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnis wieder relativieren. Angenommen dieses Best Case-Szenario tritt ein: Aixtron würde dann im kommenden Jahr 0,86 Euro je Aktie verdienen. Das KGV läge damit beim aktuellen Kurs von 17,29 Euro bei 20 und nicht bei 40, wie es die aktuellen Schätzungen nahelegen.

Mit einem 20er-KGV wäre Aixtron zwar immer noch kein Schnäppchen aber auch nicht mehr überteuert. Der hohen Zyklik des Geschäfts, die eher ein KGV im Bereich von zehn bis 15 nahelegt, also die faire Bewertung drückt, stehen die exzellenten Wachstumsaussichten gegenüber.

Das Problem an der Rechnung: 2010er-Schätzungen sind mit einer enorm hohen Unsicherheit behaftet. Aixtron-CEO Paul Hyland sprach bei einer Präsentation in San Francisco am 15.09. von einer Sichtweite von zwei Quartalen für das operative Geschäft. Ob der positive Trend bei Aufträgen also auch über das erste Quartal 2010 hinaus anhält, ist aktuell kaum zu prognostizieren.

Die Sinnhaftigkeit einer Ergebnisprognose für 2010 ist daher zweifelhaft.

*Umsatzmultiple extrem hoch

Wieviel Zukunftsfantasie in der Aktie bereits enthalten ist zeigt auch das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV). Dieses setzt die aktuelle Börsenbewertung ins Verhältnis zu den operativ erzielten Jahresumsätzen. Wertorientierte Investoren suchen nach Aktien, die ein KUV von unter 1,5, im Optimalfall sogar unter eins haben.

Bei einer Marktkapitalisierung von 1,6 Milliarden Euro und prognostizierten 2009er-Umsätzen von 290 Millionen Euro liegt dieses KUV bei extrem hohen 5,5. Das ist ein Wert, der normalerweise nur bei Software- oder Pharmafirmen mit dauerhaft sehr hohen Gewinnmargen bezahlt wird.

Eine solche Konstanz kann Aixtron aber nicht aufweisen. Im Gegenteil: Die Gewinnentwicklung war in der Vergangenheit stark schwankend. Noch im ersten Quartal sah es alles andere als rosig für 2009 aus. Bricht die Nachfrage aus dem Halbleitersektor weg, kam es in der Vergangenheit auch häufiger zu Auftragsstornierungen.

Wer mittel- bis langfristig investiert, sollte die Aktie jetzt also auf gar keinen Fall kaufen.

Aus Sicht von eher kurzfristig orientierten Tradern gefällt der fast mustergültige Aufwärtstrendkanal der Aktie. Im Abstand von rund einem Monat kam es im Laufe des Aufwärtstrends aber immer wieder zu heftigen kurzfristigen Sell-Offs, wo im Anschluss sofort die Käuferseite wieder die Oberhand gewann. Wer die Aktie auf der Long-Seite traden möchte, sollte einen solchen Rücksetzer auf jeden Fall vor dem Kauf abwarten (Zielzone wäre hier der Bereich 15 bis 15,50 Euro).

MEIN FAZIT:

- Aixtron ist auf dem aktuellen Niveau "priced for perfection". Es ist kaum mehr Aufwärtspotenzial vorhanden.

- Kurzfristig orientierte Trader sollten einen Rücksetzer ans untere Ende des Trendkanals abwarten.

Armin Brack ist Chefredakteur des Geldanlage-Reports. Gratis anmelden unter: www.geldanlage-report.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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