Neue US-Regierung will harten Kurs gegenüber China fortsetzen - China hofft auf gute Zusammenarbeit
Die neue US-Regierung will den vom scheidenden Präsidenten Donald Trump gegenüber China eingeschlagenen Kurs im wesentlichen fortsetzen.
Zwar stimme er nicht mit all den Methoden Trumps überein, aber es sei richtig gewesen, eine härtere Gangart einzulegen, sagte der designierte Außenminister Antony Blinken am Dienstag bei seiner Anhörung im Kongress. Es gebe keinen Zweifel daran, dass China unter allen Staaten die größte Herausforderung für die USA darstelle. Er sei überzeugt, es geben ein parteiübergreifendes Einvernehmen im Kongress, sich der chinesischen Politik zu widersetzen.
Blinken erklärte, er teile die Vorwürfe seines Vorgängers Mike Pompeo, die chinesische Regierung verübe einen Genozid an der Minderheit der muslimischen Uiguren. Männer, Frauen und Kinder würden in Lager gezwungen, wo sie zu Anhängern der Kommunistischen Partei umerzogen würden. Dies alles spreche für das Bestreben, einen Völkermord zu begehen. Als Gegenmaßnahmen schlug Blinken ein Importverbot für unter Zwangsarbeit hergestellte Waren vor. Zudem sollten die USA keine Technologie, die zur Unterdrückung der Uiguren eingesetzt werden könnte, nach China exportieren.
Biden bekräftigte, der neue Präsident Joe Biden halte an der Verpflichtung der USA fest, Taiwans Fähigkeit zur Verteidigung sicherzustellen. Zudem sollte Taiwan eine größere Rolle in der Welt spielen. China sieht Taiwan als abtrünnige Provinz und droht allen Staaten, die die Unabhängigkeit der Insel anerkennen, mit Konsequenzen.
Nach Blinkens Kritik: China hofft auf gute Zusammenarbeit mit USA
China hat auf Kritik des designierten US-Außenministers Antony Blinken mit zurückhaltenden Tönen reagiert. Nachdem Blinken China am Vortag als zentrale Herausforderung für die US-Außenpolitik in den nächsten Jahren bezeichnet hatte, sagte eine Sprecherin des Pekinger Außenministeriums am Mittwoch, dass man auf eine "für beide Seiten vorteilhafte Zusammenarbeit" hoffe. Jedoch werde China eigene Interessen und die Sicherheit des Landes nachdrücklich wahren. Eine Verleumdung durch die USA lehne man ab.
Es gebe keinen Zweifel, dass China unter den Staaten der Welt die größte Herausforderung für die USA darstelle, hatte Blinken am Dienstag bei einer Anhörung im Senat gesagt. Die Vereinigten Staaten müssten China "aus einer Position der Stärke gegenübertreten", nicht aus einer Position der Schwäche, mahnte er. Dazu müssten die USA mit ihren Verbündeten zusammenarbeiten und dürften im internationalen Gefüge China kein Terrain überlassen.
Washington (Reuters) / (dpa-AFX)
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