DEUTZ-Aktie unter Druck: DEUTZ hat Kapitalerhöhung abgeschlossen
Der Motorenhersteller DEUTZ hat sich für den Ausbau seines Geschäftsportfolios mit einer Kapitalerhöhung frisches Geld beschafft.
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Im Zuge eines beschleunigten Verfahrens wurden gut 12,6 Millionen neue Aktien unter Ausschluss des Bezugsrechts platziert und damit ein Bruttoemissionserlös von etwa 72 Millionen Euro erzielt, teilte das im Nebenwerte-Index SDAX notierte Unternehmen am Mittwoch in Köln mit. Das Grundkapital erhöhe sich damit um rund zehn Prozent. Der Platzierungspreis von 5,71 Euro je Aktie liegt gut sechs Prozent unter dem Schlusskurs vom Dienstag von 6,085 Euro.
Der Emissionserlös der aktuellen Kapitalerhöhung verschaffe DEUTZ mit Blick auf seine Finanzlage die Flexibilität, nach erfolgter Kaufpreiszahlung für die Übernahme von Blue Star Power Systems auch weiter in anorganisches Wachstum investieren zu können, hatte das Unternehmen am Dienstag bei der Ankündigung der Kapitalerhöhung mitgeteilt. DEUTZ baut sein Geschäft aktuell mit der Übernahme des US-Herstellers von Stromerzeugungsaggregaten aus.
Das Unternehmen hatte den Zukauf Ende Juni angekündigt. Auf Basis der bestehenden Auftragslage von Blue Star Power Systems sowie eigenen Marktanalysen erwartet DEUTZ demnach einen jährlichen Zusatzumsatz von mehr als 100 Millionen US-Dollar bis mittelfristig mehr als 150 Millionen Dollar. Dabei soll die Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda-Marge) über der aktuellen DEUTZ-Marge liegen und so zu einem operativen Gewinnbeitrag in Höhe eines durchschnittlich niedrigen zweistelligen Millionen-Dollar-Betrags führen.
Kapitalerhöhung bremst Rally der DEUTZ-Aktien aus
Die jüngste Rally der Aktien von DEUTZ hat am Mittwoch einen Dämpfer erhalten. Eine Kapitalerhöhung ließ die Papiere des Motorenherstellers im frühen XETRA-Handel um bis zu acht Prozent absacken. Letztlich verlor die Aktie 6,16 Prozent auf 5,71 Euro. Damit waren die Anteilsscheine das Schlusslicht im Nebenwerteindex SDAX. Dieser stieg zuletzt leicht.
Anleger reagieren in der Regel verschnupft auf Kapitalerhöhungen, denn mit der erhöhten Anzahl der Aktien schrumpft der Gewinn je Aktie, der jedem Anteilseigner zugerechnet werden kann. Wird das frische Geld aber in gewinnträchtige Wachstumsprojekte gesteckt, kommt das dem Gewinnwachstum längerfristig entgegen.
Analyst Klaus Soer von der Privatbank Quirin hält die Bewertung des Motorenherstellers wegen seiner Wachstumsaussichten in bestehenden und neuen Geschäftsbereichen denn auch nach wie vor für "sehr attraktiv".
Aus charttechnischer Sicht sind die Aussichten derweil weiter positiv. Trotz des Kursrutsches zur Wochenmitte notieren die Aktien immer noch komfortabel über allen wichtigen Durchschnittslinien, welche die kurz-, mittel- und langfristigen Trends beschreiben.
Diese viel beachteten Linien wurden Ende Juni überschritten, nachdem Erwägungen zu einem möglichen Einstieg in das boomende Rüstungsgeschäft bekannt geworden waren. Vorstandschef Sebastian Schulte hatte sich in der "Welt am Sonntag" entsprechend geäußert. Erwogen werden demnach die Lieferung von Motoren für Radpanzer, Mannschaftstransporter und Versorgungsfahrzeuge. Das Kursplus seither summiert sich immer noch auf rund 15 Prozent.
KÖLN/FRANKFURT (dpa-AFX)
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