M Access: Mia san Mittelstand

von Joachim Spiering, Euro am Sonntag

Darunter größere wie Aurelius oder KTG Agrar, aber auch viele unbekanntere wie der Foto­dienstleister Eurographics oder die Nebelhornbahn AG. Doch welche der Unternehmen sind für Anleger attraktiv? Das Augsburger Research-Haus GBC hat sich das Segment etwas näher angeschaut und eine neue Favoritenliste zusammengestellt.

Gegenüber dem Vorjahr sind drei Unternehmen neu dazu gekommen: die Beteiligungsgesellschaft Corona Equity Partner mit ihrer "dynamisch wachsenden" Tochter SBF Spezialleuchten, der Spezialist für medizinische Schnelltests NanoRepro (GBC setzt nach der Zulassung eines HIV-Schnelltests auf eine deutliche Umsatzbelebung) sowie das IT-Beratungshaus Softline, bei dem nach einer "erfolgreichen ­Restrukturierung" ein profitabler Wachstumskurs zu erwarten sei. Die weiteren Favoriten heißen BHB Brauholding Bayern-Mitte, EQS Group, F24, Mensch und Maschine, Merkur Bank, SHS Viveon sowie VIB Vermögen.

Doch zurück zu den Neulingen: Spannend wie hoch riskant sind sie alle drei. Vor allem die Corona-Story wird schon länger als Investmentidee herumgereicht. Die (einzige nennenswerte) Tochter SFB stellt komplette Deckensysteme inklusive Beleuchtung für den ICE und andere Züge her. Seit sich Corona vor vier Jahren bei SFB beteiligt hat, mussten 20 Millionen Euro investiert werden, um den maroden Laden flottzukriegen. Inzwischen macht sich das bezahlt: Bis 2016 soll der Umsatz von 18,8 Millionen Euro im Jahr 2014 auf 35 Millionen Euro steigen, aus einem kleinen Verlust sollen knapp sieben Millionen Gewinn werden.

Doch es gibt auch Schattenseiten: Nach mehreren Verlustjahren gilt die Liquiditätslage bei der SFB-Mutter Corona als angespannt, die jüngste Kapitalerhöhung soll weniger eingebracht haben als erhofft und die Transparenz des Unternehmens ist äußerst schwach. In Börsenkreisen wird nun spekuliert, dass die klamme Beteiligungsgesellschaft mittelfristig mit der profitablen Tochter verschmolzen werden soll. Diese Fokussierung würde dem Wert sicher guttun. GBC ist überzeugt von der Corona-Aktie und sieht ein Kursziel bei 1,92 Euro.