HPI - Heiße Aktie, aber nicht ohne Risiko

Jens Castner, Euro am Sonntag

Eine Konferenz der Firma SRC Research für Finanz- und Immobilienwerte in Frankfurt erfreute sich vergangene Woche regen Zulaufs. Die bereits zum sechsten Mal veranstaltete Investor-Relations-Fahrt von Rüttnauer Research brach sogar alle Rekorde. 130 Teilnehmer, darunter bekannte Gesichter aus Frankfurts Börsenviertel, waren nach Regensburg gereist, um an der Bootstour auf der Donau teilzunehmen, die Investoren Gelegenheit bot, hautnah an die Vorstände der 23 teilnehmenden ­Firmen heranzukommen.

Die meistdiskutierten Werte – und nach einer Auswertung von Veranstalter Rochus Rüttnauer auch diejenigen, denen die Teilnehmer die beste Performance zutrauen – waren unter den größeren Unternehmen mit mehr als 30 Millionen Euro Börsenwert unsere Favoriten Cancom, Silicon Sensor und USU Software.

Auch unter den kleineren schaffte es mit Bob Mobile ein Unternehmen unter die Top 3, auf das unsere Redaktion bereits mehrfach hingewiesen hatte. Die beiden anderen sind klassische Comeback-Storys. Bei Intica Systems laufen die Geschäfte nach einigen mageren Jahren wieder auf Hoch­touren. Die mit Abstand heißeste (und deswegen leider auch nicht ganz risikolose) Aktie ist derzeit aber HPI. Dabei handelt es sich um den ehemaligen Chipbroker CE Global Sourcing.

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Das ursprüng­liche Geschäft wird zwar (wenn auch in bescheidenem Umfang) weiterbetrieben, für Fantasie sorgt jedoch die neue Strategie von Vorstandschef Michael Negel. Anfang des Monats wurde die Fusion mit dem Einkaufsdienstleister des ehemaligen Hoechst-Konzerns, Hoechst Procurement International (daher der Name HPI), abgeschlossen. Mindestens zwei Zukäufe will das schuldenfreie Unternehmen demnächst noch über die Bühne bringen, einen eventuell schon in den kommenden Tagen.

Dabei hat Negel vor allem Einkaufsdienstleister renommierter Großkonzerne im Auge, die derzeit günstig zu haben sind. Im kommenden Jahr soll das zu 50 Millionen Euro Umsatz und einem Vorsteuergewinn von 1,5 Millionen führen. Wenn ihm noch ein dritter Deal gelingt, könnten es sogar 80 Millionen Euro Umsatz und zwei Millionen Gewinn vor Steuern und Zinsen werden.