JPMorgan bullish: Asiatische Aktien könnten 2020 "überraschen"
Aufgrund von verschiedenen positiven Faktoren und Stimuli könnte es sich lohnen, Aktien aus Indien und Südkorea im Auge zu behalten, rät die US-Investmentbank JPMorgan - insbesondere auch Anfang 2020.
• JPMorgan "bullish für asiatische Aktien"
• Indische und südkoreanische Titel dürften die Führung übernehmen
• Indexziel für MSCI Asia ex Japan angehoben
Die US-amerikanische Investmentbank JPMorgan äußerte sich äußerst optimistisch zu Aktien aus dem asiatischen Raum: Man sei "bullish für asiatische Aktien", zitiert CNBC. Papiere aus diesem Markt dürften sich zum Ende des Jahres 2019 und zu Beginn des neuen Jahres recht beeindruckend entwickeln, prognostiziert die Bank. "Mit einer aggressiven politischen Lockerung in diesem Jahr, dem Tiefpunkt des von der Handelsunsicherheit getriebenen Stimmungsschocks und begrenzten makroökonomischen Ungleichgewichten dürfte das Wachstum im vierten Quartal ‘19 seinen Tiefpunkt erreichen und sich 2020 verbessern", gibt CNBC die Einschätzung der Finanzexperten wider. Insbesondere von einer Erholung der globalen Technologienachfrage sowie wieder aufgenommenen Investitionen der Unternehmen könnten asiatische Aktien profitieren. Dabei dürften aber vor allem Südkorea und Indien stark in das neue Jahr gehen, so das Investmenthaus. Diese dürften besonders von den Trends profitieren und Investoren "überraschen", heißt es weiter.
Südkorea "ziemlich gut aufgestellt"
In Südkorea seien derzeit zwei Trends zu beobachten, erklärte JPMorgans "Head of Asia ex Japan Equity Research"-Stratege James Sullivan. Zum einen rotierten Investoren aus Anleihen in Aktien, zum anderen wechselten sie von Wachstumswerten zu Wertaktien. In dieser Hinsicht sei Südkorea "ziemlich gut aufgestellt". "Es ist einer der Märkte, in denen wir ein starkes Übergewicht haben, das bis zum Jahresende und auch bis ins nächste Jahr reicht", so Sullivan im vergangenen Jahr. Zudem dürfte die sich erholende und wieder steigende Nachfrage nach Technologiewerten in Südkorea deutlich zu spüren sein, glaubt der Experte. Aus diesem Grund stünden Konzerne wie Samsung dank der zuletzt starken Performance auch auf der "Top-Pick-Liste" der Investmentbank.
Positive Stimuli für Indien
Auch Indien dürfte vorne mit dabei sein. Dort sei es jedoch die Innenpolitik, die positive Impulse senden und die Aktien damit antreiben dürfte. "Wir sehen einen Impuls ausgehend von fiskalischen Reizen. Wir beginnen, eine Bodenbildung aus den negativen Gewinnkorrekturen zu sehen, die wir in den letzten anderthalb Jahren erlebt haben", gibt CNBC Sullivans Erklärung wider. Im September hatte die indische Regierung bereits Steuern gesenkt, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Diese Senkung der Unternehmenssteuer könnte JPMorgan zufolge zu einem "fiskalischen Impuls von etwa 20 Milliarden US-Dollar oder 0,7 Prozent des BIP" führen, wie CNBC schreibt.
Ziel für MSCI Asia ex Japan angehoben
Infolge dieser optimistischen Prognosen hat JPMorgan auch das Ziel für den MSCI Asia ex Japan angehoben, der Large- und Mid-Cap-Aktien in asiatischen Märkten, einschließlich China, Korea und Indien, abbildet. Das Jahresendziel für 2020 liegt damit nun rund acht Prozent über dem derzeitigen Niveau. "Wir haben ein Indexziel für den MSCI Asia ex Japan von 750 zum Ende des ersten Halbjahres (2020). Ende des Jahres sehen wir dann 700", zitiert CNBC Sullivan.
Es werde auch im neuen Jahr einige Aufwärtspotenziale geben, die zu einer Rally des MSCI Asia ex Japan von zehn bis 15 Prozent führen könnten, erklärte daneben Mixo Das, Asia-Equity-Stratege bei JPMorgan, im Interview mit Bloomberg. Das Jahresendziel von 700 Punkten basiere auf Gewinnschätzungen, die im neuen Jahr um etwa zehn Prozent steigen dürften. Ein Großteil dieses erwarteten Wachstums stamme aus Südkorea und Indien, so Mixo weiter.
Dennoch müsse man achtsam sein, warnt Sullivan, denn gegen Ende 2020 könnte das Umfeld wieder "deutlich schwieriger" werden. "Wir beginnen, uns der Wahlsaison in den USA zuzuwenden, es wird nicht viele politische Impulse geben, wenn wir in diesen Zeitraum kommen", erklärte der JPMorgan-Stratege mit Blick auf die anstehenden US-Wahlen im November 2020.
Ob die Experten der US-Bank mit ihrer Prognose Recht behalten werden, bleibt nun abzuwarten.
Redaktion finanzen.net
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