Fed im Blick

Blackstone-Präsident: Es ist eine gute Zeit zum Verkaufen

13.10.21 22:27 Uhr

Blackstone-Präsident: Es ist eine gute Zeit zum Verkaufen | finanzen.net

Die derzeit sehr liquiden Märkte, an denen sich aktuell sowohl viele Käufer als auch Verkäufer tummeln, bieten eine gute Gelegenheit Vermögenswerte zu veräußern. Diese Ansicht vertrat zumindest Jon Gray, Präsident des US-Finanzinvestors Blackstone, bei der virtuellen Konferenz Bloomberg Invest Global.

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• Marktteilnehmer rätseln über Tapering der Fed
• Märkte sind derzeit sehr liquide
• Experten sehen gute Gelegenheit zu verkaufen

Der Aktienmarkt ist derzeit geprägt von einem "erbitterten Kampf" zwischen Bullen und Bären, was sich auch an den hohen Handelsumsätzen zeige, zitierte die dpa Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. "Die einen versuchen, bei Rücksetzern billig in den Markt hineinzukommen, und die anderen versuchen, bei Kursanstiegen möglichst teuer herauszukommen", so Altmann.

Dies ist unter anderem auf die uneinheitlichen Signale, die vom jüngsten US-Arbeitsmarktbericht ausgingen, zurückzuführen. "Dieser Arbeitsmarktbericht wird den Notenbankern Kopfzerbrechen bereiten", sagte Altmann von QC Partners angesichts des Widerspruchs zwischen Stellenzuwachs und einer Arbeitslosenquote auf dem niedrigsten Wert seit dem Abklingen der Pandemie. "Die Tapering-Ampel bleibt auf gelb", so der Experte.

Fed im Fokus

Auch Jon Gray erklärte gegenüber Bloomberg, dass die Märkte für sogenannte Stabilized Assets rund um den Globus sehr stark seien. Dies sei grundsätzlich eine gute Gelegenheit, um aus einigen Investitionen auszusteigen, obwohl er persönlich nicht glaube, dass der Markt zwangsläufig schon seine Spitze erreicht habe.

Angesichts der Erholung der US-Wirtschaft von ihrem Corona-Einbruch und der erhöhten Inflation halten es zahlreiche Marktteilnehmer für möglich, dass die US-Notenbank schon bald den Ausstieg aus ihrer ultralockeren Geldpolitik einleiten und vielleicht sogar schon im kommenden Jahr die Zinswende vollziehen wird. Derzeit kauft die Federal Reserve noch jeden Monat Wertpapiere im Volumen von 120 Milliarden US-Dollar auf, um die Märkte mit Liquidität zu versorgen. Fed-Chef Jerome Powell hatte nach der jüngsten Zinssitzung erklärt, die Anleihekäufe seien zwar noch sinnvoll, "doch es ist an der Zeit sie herunterzufahren." Schon Mitte nächsten Jahres könnte dieser Prozess - im Finanzjargon "Tapering" genannt - abgeschlossen werden. Doch nachdem die jüngsten US-Arbeitsmarktdaten derart zweideutig ausfielen, hält es Thomas Altmann auch nicht für ausgeschlossen, dass die US-Notenbank ihre Tapering-Bekanntgabe verschiebt.

Doch sollte sich die Notenbank zum Tapering - also zur Reduzierung ihrer Wertpapierkäufe - entschließen, dann dürften die langfristigen Zinsen steigen, was wiederum die Anleihe-Kurse unter Druck setzen würde, so Gray. Dies hängt damit zusammen, dass die Nachfrage nach diesen Anleihen sinkt, weil neu emittierte Anleihen einen hohen Nominalzins haben und daher für Anleger attraktiver sind.

Das raten die Experten

Angesichts dessen seien Assets aus Geschäften mit einem großen Wachstumspotential derzeit die beste Wahl, meint der Blackstone-Experte. Dagegen rät er von langfristigen, festverzinslichen Anlagen ab. Blackstone habe vor diesem Hintergrund in Bereiche wie Entertainment, Gesundheitswesen und Bildung investiert, berichtet Bloomberg.

Auch Bruce Flatt, CEO von Brookfield Asset Management, denkt, dass die Zeit aktuell sehr günstig sei, um Vermögenswerte zu liquidieren. Wie er auf der Bloomberg Invest Global Konferenz erklärte, hat seine Gesellschaft im ersten und zweiten Quartal einige Assets abgestoßen und wird dies auch im weiteren Jahresverlauf fortsetzen. Auf der anderen Seite kaufe man aber auch, sagte Flatt. Derzeit sehe er Gelegenheiten in den Bereichen Infrastruktur, erneuerbare Energien, Privat Equity und Immobilien.

Bruce Flatt wies darauf hin, dass die Menschen wieder dazu übergehen, im Büro zu arbeiten und dass die Geschäfte wieder in den Normalbetrieb zurückkehren. Die Situation gehe also dahin zurück, wo man vor der Pandemie war.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Sergey Nivens / Shutterstock.com, Lightspring / Shutterstock.com

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