Inflation sinkt: Schlüsselindikator deutet auf bevorstehende Aktienmarktrally hin
Die Inflation ist derzeit ein großes Thema an den Märkten. Nachdem sich Anleger große Sorgen diesbezüglich gemacht haben, deutet ein Schlüsselindikator nun darauf hin, dass bessere Zeiten auf den Aktienmarkt zukommen dürften.
• Inflationssorgen lassen nach
• Breakeven-Rate deutet auf sinkende Inflation hin
• Aktienmarkt vor Rally?
Unter Marktteilnehmern herrschte zuletzt große Angst, dass die Inflation die wirtschaftliche Erholung ausbremsen könnte. Im zurückliegenden Monat sind die Inflationssorgen nun aber wieder etwas abgeebbt, wie CNBC berichtet. Ersichtlich werde dies durch die Betrachtung der Breakeven-Rate, ein beliebtes Maß für die Inflationserwartung des Marktes. Die Breakeven-Rate beschreibt die Differenz zwischen den Renditen von Staatsanleihen und inflationsindexierten Anleihen mit der gleichen Laufzeit.
Breakeven-Raten deuten auf Erholung hin
Betrachtet werden dabei meist die 5- und 10-jährigen Spreads. Nachdem diese Raten im Mai dieses Jahres noch auf den höchsten Stand seit etwa acht Jahren gestiegen sind, sind sie seitdem kontinuierlich gesunken, heißt es bei CNBC. Anleger gehen demnach nicht mehr davon aus, dass die Inflation weiter so rasant zunimmt. Während die 5-Jahres-Breakeven-Rate derzeit bei 2,45 Prozent liegt, beträgt die 10-jährige 2,33 Prozent - die Märkte erwarten also längerfristig einen Rückgang der Inflation.
"Für uns signalisiert dies, dass die Märkte beginnen, die Idee einer strukturell höheren US-Inflation aufzugeben. Mit Blick auf die zweite Hälfte des Jahres 2021 könnte dies der wichtigste Datenpunkt sein, den es zu beobachten gilt", zitiert CNBC Nick Colas, Mitbegründer von DataTrek Research. Auch die Fed ist überzeugt, dass die derzeitige Inflationswelle "vorübergehend" ist.
Inflation bleibt Thema
Dennoch bleibt die Inflation in jedem Fall weiterhin ein Thema am Markt, das häufig diskutiert wird. Mohamed El-Erian, Chefsvolkswirt der Allianz, etwa macht sich nach wie vor Sorgen, denn sollte die Fed hinter die Inflationskurve zurückfallen, könnte sie gezwungen sein, die Geldpolitik schnell zu straffen, was letztendlich in einer Rezession enden könnte, wie CNBC die Bedenken El-Erians wiedergibt.
"Wenn die Inflationserwartungen wieder anziehen, werden sich die Märkte zu Recht Sorgen machen, ob die Federal Reserve die Zinsen früher anheben muss. Wenn sie weiterhin nach unten tendieren, dann ist die Markterwartung von einer Zinserhöhung im Jahr 2022 eine sichere Annahme", äußerte Colas von DataTrek seine Einschätzung dazu. Er zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass Aktien in naher Zukunft profitieren dürften, dabei hält er insbesondere den Energiesektor und Finanzwerte für vielversprechend.
Redaktion finanzen.net
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